Kein Ausweg

*Mina*

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2. Dezember 2005
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54
Hallo zusammen!

Ich habe einen sehr lieben Freund verloren und ich schaffe es einfach nicht mit diesem Schmerz zu leben. Es tut so weh, ich weine nur noch. Er fehlt mir so unendlich und ich kann nicht mehr.... Ich fühl mich so leer...

Ich wär am liebsten bei ihm...

Wie kann man denn ein Leben wieder lebenswert machen?
 
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Hallo Schnuffelchen! :)

Ich nenne dich jetzt einfach mal "Schnuffelchen", um dich ein wenig zu trösten... :) Als ich noch Medizin studiert habe und mit dem Tod vieler Menschen direkt konfrotiert war, hat mir der Gedanke sehr geholfen, daß der Tod nur ein Übergang ist. Nachdem man diese Schwelle überschritten hat geht es weiter... Wie genau es weiter geht weiß ich nicht. Mittlerweile will ich es auch gar nicht mehr so genau wissen. Aber ich bin persönlich überzeugt davon, daß der Tod nicht das Ende der Existenz bedeutet.

Dieses Wissen oder der Gedanke daran spendet sehr viel Trost! :)

Das Weinen um einen geliebten Freund ist ein wichtiger Prozess, den du gerade durchmachst. Sei ruhig wütend, laß deine Trauer nach draußen. Sie zu unterdrücken wäre m.E. falsch! Gib dir vor allem Zeit... Manchmal braucht man Wochen, Monate oder gar Jahre bis man die Trauer um einen geliebten Menschen verarbeitet hat. Du bist dabei das Maß der Dinge! Die Menschen verarbeiten negative Ereignisse unterschiedlich schnell!

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Liebe *Mina*,

ich habe auch Dein anderes Posting gelesen. Worte zu finden, wenn jemand "geht", den wir lieben, ist schwer. Gib Dir Zeit, zu Dir zu kommen. Im Moment scheint es so, als würde der Schmerz niemals mehr aufhören, ein tiefes Loch, das Dich verschlingt. Es ist noch nicht lange her, seit Dein Freund von Dir gegangen ist. Und ich weiß, auch wenn Du wüsstest, "es geht weiter für ihn", "es geht ihm gut", so ändert das nichts an der Tatsache, daß Du ihn vermißt, er Dir fehlt, Du ihn bei Dir haben möchtest. Aber mit der Zeit, wenn Du Dir genau das verinnerlichst, wirst Du Frieden finden, für Dich, ganz bestimmt.

Schreib' Deine Gedanken auf, rede mit jemanden über ihn, laß Deine Trauer zu.

Fühl' Dich einfach mal gedrückt.

schattensprung
 
*Mina* schrieb:
Ich habe einen sehr lieben Freund verloren und ich schaffe es einfach nicht mit diesem Schmerz zu leben.

Wie kann man denn ein Leben wieder lebenswert machen?

Indem Du zu Ende trauerst.
Das wird eine schwere Zeit, Du wirst unglücklich sein, keine Hoffnung und keinen Ausweg sehen und viele Tränen weinen.
Du wirst Dich einsam und leer und orientierungslos fühlen.
Du wirst Dir den Tod wünschen und nichts wird mehr Sinn und Freude geben.
Das wird sehr anstrengend werden und deswegen nennt man das auch "Trauerarbeit". Die kann und wird Dir niemand abnehmen und man kann auch nicht davor davonlaufen.

Du kannst die Trauer hinauszögern, Dich mit Drogen betäuben, aber das ist alles nur ein Aufschub, die zu leistende Arbeit wird dadurch nicht weniger.

Es ist nicht schön, es ist nicht leicht, es ist eine große Aufgabe, die Du Dir nicht ausgesucht hast, es ist ungerecht, niemand hat Dich gefragt, ob du das möchtest. Aber es muß getan werden.

Ich schreibe absichtlich nicht, "irgendwann ist es vorbei" oder "wenn Du das lange genug machst, dann wird alles wieder gut", denn das wäre beleidigend.
Es wird nicht "alles wieder gut". Aber je mehr der Trauer Du abarbeitest, desto

Noch ein Tip: ein oder zwei Wochen Urlaub sind in dieser Situation angebracht, den man nutzt, um erstmal ein großes Stück Trauer wegzuarbeiten. Nicht um mal auf andere Gedanken zu kommen, sondern um nicht auf andere Gedanken zu kommen und mit ganzem Herz und Verstand beim wesentlichen sein zu können.

Meine besten Wünsche begleiten Dich.
 
Hallo *Mina*,

*Mina* schrieb:
Ich habe einen sehr lieben Freund verloren und ich schaffe es einfach nicht mit diesem Schmerz zu leben. Es tut so weh, ich weine nur noch. Er fehlt mir so unendlich und ich kann nicht mehr.... Ich fühl mich so leer...

Ich wär am liebsten bei ihm...

Ich weiß wirklich sehr gut, wie Du Dich fühlst.

Hast Du Freunde oder Verwandte, mit denen Du darüber reden kannst?

Hast Du ein Bild von ihm?

Mir hat ein wenig geholfen und hilft immernoch, Briefe an die Verstorbenen zu schreiben. Ich bekam zwar keine (zumindest keine offensichtliche) Antwort, aber die Gedanken waren mal ausformuliert und damit leichter erträglich.

Alles Gute
Joey
 
Ein wirklich herzliches Dankeschön für Eure Antworten, Danke!
Toffifee schrieb:
Als ich noch Medizin studiert habe und mit dem Tod vieler Menschen direkt konfrotiert war, hat mir der Gedanke sehr geholfen, daß der Tod nur ein Übergang ist. Nachdem man diese Schwelle überschritten hat geht es weiter... Wie genau es weiter geht weiß ich nicht. Mittlerweile will ich es auch gar nicht mehr so genau wissen. Aber ich bin persönlich überzeugt davon, daß der Tod nicht das Ende der Existenz bedeutet.
Hallo Toffifee!

Wie kamst Du denn zu dem Gedanken, das es nach dem Tod weitergeht? Gab es einen Anlass dazu?

Ich weiß gar nicht so genau was ich dazu denken soll?! Ich lese hier ja von ganz vielen, das es so ist, aber ich weiß nicht genau, was ich glauben soll?! Es gab einige Hinweise, aber vielleicht spinn' ich mir da auch nur was zusammen? Es wäre schön wenn es so ist...

Das Weinen um einen geliebten Freund ist ein wichtiger Prozess, den du gerade durchmachst. Sei ruhig wütend, laß deine Trauer nach draußen. Sie zu unterdrücken wäre m.E. falsch! Gib dir vor allem Zeit... Manchmal braucht man Wochen, Monate oder gar Jahre bis man die Trauer um einen geliebten Menschen verarbeitet hat. Du bist dabei das Maß der Dinge! Die Menschen verarbeiten negative Ereignisse unterschiedlich schnell!
Es tut nur so furchtbar weh. Wenn es eine äußerliche Verletzung wär, ok die könnt ich ertragen. Aber dieser Schmerz ist so unendlich, so ungreifbar. Mir sind die Beine schwer, es zerreisst mir das Herz....
Joey schrieb:
Ich weiß wirklich sehr gut, wie Du Dich fühlst.

Hast Du Freunde oder Verwandte, mit denen Du darüber reden kannst?

Hast Du ein Bild von ihm?

Mir hat ein wenig geholfen und hilft immernoch, Briefe an die Verstorbenen zu schreiben. Ich bekam zwar keine (zumindest keine offensichtliche) Antwort, aber die Gedanken waren mal ausformuliert und damit leichter erträglich.
Lass Dich auch mal drücken!

Nein, leider habe ich niemanden hier mit dem ich darüber sprechen könnte... Ich habe noch nicht mal ein Bild von ihm. Das einzige sind 2 Schriftnotizen. Traurig, aber wenigstens die bleiben mir als persönliche Erinnerung!

Deine Idee mit den Briefen gefällt mir. Das werde ich versuchen. Dank Dir!

@ Schattensprung und Joseph: Auch Euch möchte ich für Eure Zeilen danken!

Trauerarbeit, gibt es dazu irgendwelche Hilfestellungen? So Art Anleitung oder ist sie immer individuell?
 
Liebe Mina,
ich fühle mit dir ,
verstehe dich so sehr,
vieleicht hilft dir das jetzt was ich dir schreibe!
Wünsche dir viel Kraft und Energie das zu überstehen.




Wie ist die Zeit vergangen,
seit du gestorben bist .
Ich spüre ein verlangen,
das unerfüllbar ist .


die Sehnsucht,gutzumachen,
was falsch war und mißlang,
zu weinen und zu lachen
Ich liebe dich , hab dank.

Noch einmal mit dir sprechen,
gereift aus langem Weh,
den Bann des Schweigens brechen,
verstehender denn je.



Wie währ es mit uns beiden,
wärst du noch auf der Welt?
Wie zwischen Glück und Leiden
wär es um uns bestellt ?


Ein Trost wächst durch die schwere,
ernüchternd ,wunderbar;
Es war so wie es wäre,
es wäre wie es war.




Alles Liebe dir maja-tara
 
Hi Mina,

das tut mir sehr leid für dich.
Ich kann mich da etwas hineinversetzen, ich habe vor Jahren auch mal einen Freund verloren. Dadurch hat sich mehr oder weniger mein gesamtes Leben verändert. Die Clique ist zerbrochen, man sah plötzlich alles mit anderen Augen. War eine schwere Zeit und ganz hab ichs bis heute nicht überwunden. Aber es wird besser mit der Zeit, wirst sehen!
 
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maja-tara schrieb:
Liebe Mina,
ich fühle mit dir ,
verstehe dich so sehr,
vieleicht hilft dir das jetzt was ich dir schreibe!
Wünsche dir viel Kraft und Energie das zu überstehen.




Wie ist die Zeit vergangen,
seit du gestorben bist .
Ich spüre ein verlangen,
das unerfüllbar ist .


die Sehnsucht,gutzumachen,
was falsch war und mißlang,
zu weinen und zu lachen
Ich liebe dich , hab dank.

Noch einmal mit dir sprechen,
gereift aus langem Weh,
den Bann des Schweigens brechen,
verstehender denn je.



Wie währ es mit uns beiden,
wärst du noch auf der Welt?
Wie zwischen Glück und Leiden
wär es um uns bestellt ?


Ein Trost wächst durch die schwere,
ernüchternd ,wunderbar;
Es war so wie es wäre,
es wäre wie es war.




Alles Liebe dir maja-tara
Liebe maja-tara, ich danke Dir für diese wunderschönen Zeilen! Auch wenn es weh tut, weil einiges passt... Herzlichen Dank! :blume:
JoyeuX schrieb:
Dadurch hat sich mehr oder weniger mein gesamtes Leben verändert.
Ja, das wird es nun bei mir auch! Ich habe zu sehr an ihm gehangen und er ist auch traurigerweise der erste mir wichtige Mensch, der gehen musste. Mit allem anderen hätte ich gerechnet, aber nicht er....
 
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