Zeitreisen

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Zeitreisen

Die Projektion der Sterne in das Innere des Alls erzeugt die kleineren Körper, genauso wie diese Körper von einer Projektion, die ihre Quelle in ihrem Inneren hat, gebildet werden. Da sich aber höchstwahrscheinlich alle Dinge ausdehnen, muss die von Innen kommende Projektion stärker sein, als die von außen einwirkende. Statt dem Wort Projektion kann auch von Kraft gesprochen werden. So gibt es eine Kraft, die von innen heraus wirkt und die alle kleinen Körper explosionsartig ausdehnt. Aber diese treibende Kraft wird von einer anderen Kraft in Schach gehalten, die von außen her auf die Körper einwirkt, sodass die Dinge nicht explodieren. Trotzdem wird die von innen nach außen wirkende Kraft stärker sein als die umgekehrte Variante und die Körper werden sich, allgemein gesehen, ausdehnen. Die Ausdehnung erfolgt dabei so rasch, dass alle kleinen Körper schon im nächsten Moment Universumsgröße besitzen. Das heißt, der Mensch wächst in einem Nu auf die Größe des Universums heran und die Sterne, die er zuvor sah, sind schon zu den Atomen seines Körpers geworden. Aber der Mensch befindet sich dann wieder in einem Universum, weil deren Sterne ebenfalls auf Universumgröße angewachsen sind.
Alles dehnt sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit proportional aus und der Mensch meint immer die gleiche Größe zu besitzen, weil er die Expansion nicht bemerkt. Trotzdem könnte der Mensch diesen Prozess aufheben oder sogar umkehren, dann nämlich, wenn er sich in ein schwarzes Loch begeben würde. Schwarze Löcher stellen Gebilde dar, in denen sich beide Kräfte aufheben oder in denen die von außen kommende Kraft stärker ist, als die von innen kommende Kraft. Im ersten Fall spricht man von neutralen, schwarzen Löchern und im zweiten Fall von negativen, schwarzen Löchern. Denn während sich im Normalfall alles ausdehnt und die Zeit eine positive Richtung aufweist, steht bei den neutralen, schwarzen Löchern die Zeit still und läuft bei den negativen Varianten rückwärts. Würde sich ein Mensch daher in ein neutrales, schwarzes Loch begeben, würde er sich nicht mehr ausdehnen, was bedeuten würde, dass alles um ihn herum immer größer werden würde, nur der Mensch nicht. Für diesen Menschen würde die Natur der Welt sichtbar werden, indem er seine Kollegen mit unvorstellbarer Geschwindigkeit wachsen sehen würde. Dazu würde seine Zeit stillstehen. Der Mensch könnte daher in einem neutralen, schwarzen Loch die Zeit stillstehen lassen und durch einen Besuch in diesem praktisch einen Winterschlaf halten. Würde sich der Mensch in ein negatives, schwarzes Loch begeben, in dem er sozusagen schrumpfen würde, könnte er eine Reise in die Vergangenheit unternehmen. Er könnte je nach Stärke der Kräfte des schwarzen Lochs vielleicht hundert oder tausend Jahre in der Zeit zurückreisen, müsste dann aber auch in Kauf nehmen, dass sein Leben rückwärts läuft. Er wird alle seine Wiedergeburten durchleben und zum Beispiel als Bauer im Jahr 1000 wieder zum Vorschein kommen.
Wenn sich der Mensch in ein negatives, schwarzes Loch begeben würde, würde er entgegen den Expansionstrend der Welt immer kleiner werden. Er würde in eine negative Zeit hineingelangen und seine Welt, die unweigerlich auch in das Loch einströmen würde, würde immer jünger werden. Die Menschen würden rückwärts laufen und alle Handlungen würden umgekehrt verlaufen. Gedanken wären Zwangsgedanken und die Welt wäre vorbestimmt. Die Uhren würden herabzählen und die Ereignisse würden sich umkehren. Der Mensch würde die Sterne des Universums nicht mehr sehen, weil diese den Rückwärtstrend nicht mitmachen würden und schon längst im größten Makrokosmos angelangt wären. Während sich alles ausdehnt, würde der kleine Planet immer kleiner, ja astronomisch klein werden. Der einzelne Mensch würde praktisch sein Leben durch seine Geburt beschließen. Dann würden seine Eltern ihre Leben durch ihre Geburt beschließen und dann deren Eltern. Dieser Vorgang würde solange weiterlaufen, wie die von außen kommenden Kräfte stärker wären als die von innen kommenden. Würden diese Kräfte wieder stärker werden, würde die Zeit wieder vorwärts laufen und die gesamte Geschichte würde genauso oder anders ablaufen.
Schwarze Löcher könnten dem Menschen daher dazu dienen, meine Theorie zu beweisen. Aber wenn der Mensch eines dieser seltenen Gebilde finden und in es hineingelangen könnte, müsste er auch wieder herauskommen, was im Grunde genommen nicht möglich ist. So würde der Mensch in einem schwarzen Loch zwar meine Theorie bestätigt finden, aber er würde sich dann bis auf alle Ewigkeit in der Zeit zurückbewegen und würde kein Entkommen aus seiner undankbaren Lage finden.
Schwarze Löcher könnten den Menschen nur dann von Nutzen sein, wenn der Mensch einen Weg finden könnte, wieder aus ihnen hervorzukommen. Dann könnte der Mensch schwarze Löcher als Jungbrunnen benutzen, als Dinge also, die ihn regenerieren und verjüngen könnten. Dazu müssten das schwarze Loch sehr klein sein und es müsste an einem Ort festgehalten und gesteuert werden können. Dann könnte der Mensch das winzige schwarze Loch wie einen Pflegepunkt benutzen, der jede Region seines Körpers, die der Punkt berührt, verjüngt. Doch das ist Zukunftsmusik, denn bis heute wurden schwarze Locher nur theoretisch nachgewiesen. Deshalb kann es durchaus sein, dass sie so selten sind, dass sie nur wenige Wesen im Universum angetroffen haben. Diejenigen aber, die ein Mikroloch besitzen, können steinreich damit werden, weil das schwarze Loch eben alles, was es berührt, jünger machen kann.
 
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