Ich denke, die Frage nach dem "Warum?" ist sehr normal wenn man leidet. Wenn man sich fragt, welches sozusagen die grundlegenden Eigenschaften von Leid sind, dann gehört folgendes immer dazu:
- Machtlosigkeit
Man kann eine Situation nicht verändern wie man es sich wünschen würde, daher hat man eine Art Opfergefühl
-Dauerhaftigkeit
Man rechnet nicht damit, das es in kürzester Zeit überstanden ist.
- Unwissen
Keine genaue Kenntnis über die Ursache/n und daher die Suche danach, die Frage nach dem "Warum?"
- "Verwirrung"/Unklarheit
die Unfähigkeit die Situation nüchtern zu durchdenken
- Ablehnung
Fast immer hat Leid mit Beziehungen zu tun, sich von anderen abgelehnt fühlen oder/und sich selbst abzulehnen.
Der Verstand kann sich damit nicht abfinden und "muss" etwas tun. Er sucht nach der Ursache und leugnet die eigene Verantwortung. Das ist, was Leid betrifft, ein natürlicher Automatismus und es geschieht selbst dann, wenn man sie oberflächlich gesehen eigentlich annimmt... Der Verstand kann im Leidzustand nicht mal wirklich verantwortlich denken, sondern nur in Schuldkategorien, was nicht bedeutet das er wissen muss wer oder was Schuld ist.
Das was der Verstand in einem solchen Zustand tut, verdichtet sich daher immer und in jedem Fall zu der Frage "Warum?" und der Suche nach einem Schuldigen. Naheliegend ist dann immer genau das, in was man in irgendeiner Form seine Hoffnung setzte.
Aber das Wichtigste ist m.A.n. die Frage: Wie kommt man wieder da raus? Und dafür sollte man das umdrehen was der Verstand so alles tut. Nämlich nicht suchen, nicht verurteilen, sich nicht in Gedankenspiralen verstricken, sondern bewusst darauf achten was man denkt und glaubt. Das ist Verarbeiten...
VG,
C.
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