Tja der Name sagt es schon.
Ich wollte mal einfach fragen, wie denkt ihr eigentlich ?
Jeden Satz mit Stimme ganz klar,wie man das immer in Filmen sieht oder nur gefühlt und spontan ohne einzelne Wörter.
Bei mir gibts da immer verschiedene Phasen in denen sich das eine bewährt und manchmal dann auch das andere.
lg
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Also wenn ich bewußt über etwas nachdenke, dann geschieht das mit Worten und in dreidimensionalen Bildern oder in Bewegungen, Handlungen und so weiter, die in diesem inneren optisch-visuellen Raum vor sich gehen. Zum Beispiel wenn ich etwas plane, dann ist es so.
Wenn ich so vor mich hindenke, dann höre ich meine Stimme. Ununterbrochen. Der höre ich dann zu. Das mache ich meistens, oft auch beim Sprechen. Obwohl ich beim Sprechen bemerke, daß ich auch wieder einer sekundäre Denkebene zuschalten kann, um z.B. die Richtung meiner Erklärung zu verändern oder kurz irgendetwas einzufügen - zum Beispiel, wenn ich etwas unterrichte. Das ist aber immer so, in jeder Form des Denkens, bemerke ich, weil ich mich jederzeit im Denken selber unterbrechen kann. Ich denke das kann jeder. Man kann sich selbst ins Wort fahren. Den Denker zerschreddern durch ihn selbst, durch Denken. Nur halt auf einer höheren Ebene, die den Denker bemerkt und ihn redigiert. Zum Beispiel aus ethisch-moralischen Gründen, wenn man sich in etwas verrennt, was einem selber gar nicht gut tun wird. Oder anderen.
Und dann ist da noch so eine weitere Ebene, die denkt gar nicht. Die macht, die tut. Sie putzt zum Beispiel die Wohnung oder hängt die Wäsche auf und so. Das geht ja auch ohne Denken, in geistiger Ruhe. Oder meinetwegen Holzhacken. Oder spazieren, das geht auch ohne Denken. Man ist dann halt nicht im geistigen Bewußtseinsteil unterwegs, sondern im körperlichen, man saugt die Wohnung.
Und dann gibt es in mir noch das kommentierende Denken. Ai, das mag ich überhaupt nicht. Das kommentiert alles und jeden. Fürchterlich. Das nenne ich "den Scwätzer". Den versuche ich im Keim zu ersticken - mal erfolgreich, mal nicht.
hm, und dann verläuft Denken auch in der Erinnerung, wenn man sich erinnert. Man denkt sich zurück, erlebt noch einmal das Erlebte, versetzt sich hinein in die Vergangenheit. Auch das ist geistige Energie, Erinnern, es gehört zum Denken dazu.
Der Mensch wird ja auf allerlei Weise beschrieben, mir persönlich liegt die Bedürfnis- und Interaktions-Ebene zu betrachten. Mein Denken gibt mir die Möglichkeit, meine Bedürfnisse zu befriedigen, indem ich etwas plane. Auf der Interaktionsebene muß ich dann tätig werden, um mein Ziel, also die Bedürfnisbefriedigung zu erreichen. (siehe Herrn
Maslow bezüglich des gemeinten Bedürfnisbegriffes.)
Mein Denken dient also, so beobachte ich es wenigstens, dazu, meine Bedürfnisse zu befriedigen und die Interaktionen mit der Umwelt zu planen und durch zuführen, die vonnöten sind, um zur Bedürfniserfüllung zu gelangen.
Außerdem hat man denkend die Möglichkeit zu lernen: man interagiert mit dem Ziel, ein Bedürfnis zu erfüllen, zum Beispiel mit dem Tankwart, weil man getankt hat. Beim Blick ins Portemonaie entdeckt man, daß man das Geld vergessen hat und lernt daraus, daß man es beim nächsten Mal mitnimmt. Außerdem lernt man im Denken Zahlen und den Umgang mit ihnen, beim Kopfrechnen. 2+2=4. Ich hab's geschrieben, Du hast's gedacht. Beim Lesen. Man kann also sich auch im Denken bilden, und zwar beim Lesen von Worten. Lesen ist also so gesehen ebenfalls Denken, nur sind es die Gedanken eines Anderen. Gut, das mal bemerkt zu haben, gell? Da kann man mal sehen, weshalb es so unangenehm ist, wenn man hier im Forum miteinander ins Wortgehadere gerät: es ist Denkkrieg, und nicht Schreibkrieg. Der Aspekt des Schreibens, also der Wortwahl, den kann man hier im Forum ja bei manchen Teilnehmern mit der Lupe suchen. Wortwahl ist also ebenfalls ein Teil des Denkens.
In diesem Sinne...
Trixi Maus