Wer hilft mir beim Deuten eines Traumes?

Katy

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25. August 2005
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Hallo,
ich hatte heute einen seltsamen Traum ... vielleicht könnt ihr mir mit der Deutung helfen. Würde mich freuen.

Es war ein heller, aber etwas kühler Tag ... Ich musste ans Seminar fahren und war wie üblich etwas spät dran. Ich befand mich aber nicht zu Hause sondern in einem anderen Ort (eine Art Ferienort mit einigen wenigen weißen Bungalows und Außentreppen, die in den zweiten Stock führten - nicht mitten in einer Stadt, sondern auf einer Wiese stehend mit einem sand-/erdfarbenen Weg vor diesen, auf dem einige wenige Autos standen) .
Zum Seminar musste ich mit dem Auto hinfahren und habe meiner Schwester versprochen sie später aus dem Seminar mit nach Hause zu nehmen. Auf dem Weg zum Auto stellte ich noch eine Tasche mit meinen Cocktail-Mix-Zutaten in eine Ecke neben das Haus. (Keine Ahnung was das bedeutet, denn ich trinke wirklich selten Cocktails bzw. Alkohol – aber die Tasche und die Mixzutaten habe ich wirklich zu Hause.)
Plötzlich kamen zu mir zwei Kinder angerannt und sagten, sie müssten mir unbedingt etwas zeigen. Ich hatte es eilig, da ich ja ohnehin schon zu spät dran war ... doch sie sagten, es wäre etwas Unerklärliches / Übernatürliches ... und da ich mich für so etwas außerordentlich interessiere, stand es für mich außer Frage wohin ich gehe ... und ich nahm es in Kauf eben später ans Seminar zu kommen, trotz vorausahnendem Ärger.
Die Kinder stiegen mit in mein Auto und sagten mir wohin wir fahren mussten. In Gedanken versunken, überlegend was ich sehen würde ... ein Ufo vielleicht? ... fuhren wir an diesem hellen Tag über Feldwege an Wiesen vorbei. Sie waren grün und doch noch nicht üppig wachsend ... War es Frühjahr? Das Wetter, die Sonnenstrahlen erinnerten eher an einen etwas kühleren Sommertag.
Wir hielten an ... und ich sah nichts außergewöhnliches ... nur drei Männer, die genauso auf der Suche nach irgendwas waren. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es kurz vor drei war ... Das Seminar fängt um 3 an (zumindest laut Traum) und mir war klar, dass ich es nicht mehr schaffen würde überhaupt hinzufahren ... es würde sich nicht lohnen, denn hier wusste ich ja noch nicht einmal, um was es geht ... und das könnte sich noch etwas hinziehen. Dennoch bekam ich ein schlechtes Gewissen, denn ich versprach ja meiner Schwester, dass ich sie nach dem Seminar nach Hause mitnehmen würde ...
Aber zurück zum Ort ... die Männer suchten etwas, es ging um irgendein Verbrechen ... vermutlich Mord. Ich beobachtete weiter, und doch kann ich nicht mehr genau sagen – ob ich zugleich neben dieser Beobachterrolle – nicht auch einer dieser Männer gewesen bin. Zumindest konnte ich mich in einen dieser Männer sehr gut reinfühlen (in den, der die „Hauptrolle“ spielen sollte). Die Männer liefen auf dem Feldweg ... schlugen eine Zeitung auf und lasen über das Verbrechen. Sie suchten nach Spuren ... und plötzlich wurde einem dieser Männer klar, wer der Verbrecher war, wer die Tat verursacht hatte ... ich sah ihn plötzlich blutüberströmt dastehen ... als hätte er gerade eine grausame Tat vollbracht ... jedoch nicht als einen gefährlichen Mann, nein, eher an sich selbst zweifelnd. Als hätte er vorher gar nicht gewusst was er angerichtet hatte, als hätte er vorher selbst nach dem Täter gesucht, als hätte er ihn unbedingt finden und bestrafen wollen ... und als wäre er jetzt erschreckt darüber, diesen Täter in sich selbst gefunden zu haben ... Voller Reue und Unverständnis fing er an zu weinen ... denn er hielt sich für einen gerechten, guten Menschen und konnte sich nicht erklären, wie er so etwas tun konnte.

Freue mich auf euere Antworten. Danke!
Katy
 
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Wirklich deuten werde ich den Traum nicht können, aber ich schildere dir gerne meine Eindrücke:

Das Seminar wird wohl das Alltagsbewusstsein darstellen, das zielgerichtete Handeln (Beruf erlernen), die Verpflichtung (Pünktlichkeit spielt z.B. eine Rolle und Verantwortlichkeit andren gegenüber- hier deine Schwester)

Die andre Seite in dir ist auf der Suche und lässt sich gerne von dem Unberechenbaren und Ungeplanten anziehen, denn es sind die Resonanzen, welche den eigentlichen inneren Weg weisen. Und hier fand Resonanz statt.

Diese zwei Aspekte deiner Person geraten in Konflikt, jedoch du wählst das Zweite, die auftauchenden Probleme mit dem zuverlässigen Weg in Kauf nehmend.

Die Kinder mögen die eigentliche Unbefangenheit und Unschuld des inneren Impulses andeuten.

Als du dich der Situation gegenüber siehst, die dich eigentlich vom geplanten und "sicheren" Weg abgebracht hat, bekommst du nochmals Zweifel... Es gibt aber kein wirkliches Zurück mehr und deswegen lässt du dich vollends drauf ein und nimmst die Konsequenzen in Kauf.
Dann erlebst du diesen Mörder, dem du Empathie und Symphatie entgegen bringst, obwohl du eigentlich gegen Mord bist... Das drückt sich dann auch in der Haltung des Mörders aus, nämlich in der tiefen Reue...

Den Mörder in dir selbst zu entdecken und zuzulassen ist wertvollste Schattenarbeit. Die dunkle Seite in dir zu entdecken... den tatsächlichen Mörder... aber auch die unzuverlässige Seite, die maßlose, die lustlose oder die besonders lustvolle... die Seite, die im zuverlässigen Alltagstun ausgeklammert werden muss, um dem eigenen Ideal zu genügen, die aber trotzdem da ist und sich in Trennung, Projektion, Feindbildschaffung äußert...
Diese Seite hast du erlebt, anerkannt und durch Liebe und Reue erlöst oder wenigstens ins Bewusstsein gebracht.

Ein wichtiger Schritt zu tatsächlicher, allumfassender Liebe.

das sind meine Assoziationen
lg Kalihan
 
Hallo!
Also ich würde es ganz knackig so interpretieren:

Diese Kinder, der Mörder etc stellen alle Teile deines Unterbewußtseins dar.
Du hast zwar ein schlechtes Gewissen, möchtest aber dennoch etwas anderes machen, der Mörder in dir erschreckt dich ein wenig, es ist sozusagen deine "dunkle" Seite, die jedoch nachher geläutert wird bzw. du nimmst sie nachher an.

Das ist doch ein sehr schöner Selbsterkennungstraum.

Gruss,
Cipher
 
Hallo und vielen Dank,

das klingt sehr passend. Ich habe seit Sommer 2005 mein Leben total umgestaltet - weg vom gewohnten, festgefahrenen, rationalen Denken zum Leben nach dem Gefühl, der Intuition folgend. Das hatte Umstrukturierungen im Freundeskreis und im Berufsleben zu Folge, die z.T. noch am Laufen sind. Ich habe den Weg zu mir selbst gefunden und mich akzeptiert wie ich bin, ohne Rücksicht auf Normen und Vorschriften. Das spricht alles für euere Deutung. Doch eines ist mir unklar.

Warum weint der Mann und bereut wenn er feststellt wer er ist?

Ich sage ja ich habe den Weg zu mir gefunden und mich interessiert nicht mehr was andere über mich denken. Ich bin so wie ich bin und das ist ok so ... aber ich habe nichts in mir gefunden, das ich "bereuen" müsste ...

Grüße,
Katy.
 
Der innere Mörder, das können sehr tief verborgene Anteile in dir sein, die dir vielleicht noch nicht bewusst geworden sind, aber trotzdem vorhanden. Erlösen lassen sich solche dunklen Anteile, in dem sie anerkannt werden und durchfühlt werden. Ein bereuter Mord, eine verarbeitete "Sünde", eine verstandene Tat brauchst du nicht mehr begehen und auch nicht mehr projezieren. Ich bin überzeugt davon, dass wir da noch einigen Ballast aus vergangenen Leben im Gepäck haben. An Einiges kann ich mich erinnern... Mord war auch dabei... und einige Leben als Opfer hinterdrein...
lg Kalihan
 
Zitiere:

Als hätte er vorher gar nicht gewusst was er angerichtet hatte, als hätte er vorher selbst nach dem Täter gesucht, als hätte er ihn unbedingt finden und bestrafen wollen ... und als wäre er jetzt erschreckt darüber, diesen Täter in sich selbst gefunden zu haben ... Voller Reue und Unverständnis fing er an zu weinen ... denn er hielt sich für einen gerechten, guten Menschen und konnte sich nicht erklären, wie er so etwas tun konnte.

Hallo,

Er weint(mänliche Seite Kausalität:Ursache und Wirkung) da ihn die Selbsterkenntnis darüber das er doch nicht das ist was er sich selbst einredet. Manchmal redet unser Unterbewußtsein unsere Taten so um, sodaß sie in einen helleren Licht erscheinen. Alles Ansichtsache,

Deine Kausal-Seite hat etwas verdaut und verstanden.

Liebe Grüße
 
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Katy schrieb:
Hallo und vielen Dank,

das klingt sehr passend. Ich habe seit Sommer 2005 mein Leben total umgestaltet - weg vom gewohnten, festgefahrenen, rationalen Denken zum Leben nach dem Gefühl, der Intuition folgend. Das hatte Umstrukturierungen im Freundeskreis und im Berufsleben zu Folge, die z.T. noch am Laufen sind. Ich habe den Weg zu mir selbst gefunden und mich akzeptiert wie ich bin, ohne Rücksicht auf Normen und Vorschriften. Das spricht alles für euere Deutung. Doch eines ist mir unklar.

Warum weint der Mann und bereut wenn er feststellt wer er ist?

Ich sage ja ich habe den Weg zu mir gefunden und mich interessiert nicht mehr was andere über mich denken. Ich bin so wie ich bin und das ist ok so ... aber ich habe nichts in mir gefunden, das ich "bereuen" müsste ...

Grüße,
Katy.

Hallo , ich habe selber mal ein paar Jahre analyse gemacht , deshalb liebe ich träume .
Die wichtigste Information scheint mir zu sein das du dein Leben umgestellt hast ( hab ich übrigens auch gemacht ) der Mörder könnte deshalb auch der Anteil sein der dein altes Leben " gemordet " hat . er könnte eine art schuldgefühl darstellen . Immerhin gehst du ja auch vorher darauf ein was dich interessiert , wonach du suchst , und die drei Männer tun das auch .
Diese suchenden Anteile dürften schließlich dafür verantwortlich sein das du dein Leben verändert hast , insofern scheint es mir logisch das sich einer als " Mörder " erkennt und schuldgefühle deswegen hat .
Die Kinder könnten den regressiven anteil in deiner Suche verkörpern , den in dem moment wo man sich vom rein rationalen abwendet läuft man ein wenig gefahr sich auf kindliche Art und Weise im Irrationalen zu verzetteln , was das ganze ´nicht abwertet sondern einfach eine negativer begleitumstand ist den du auch zu realisieren scheinst ( da pasen dann auch die Cocktails und der Alkohol rein ) .
 
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