Wenn Männer Gefühle zeigen - wieviel ist genug? +Fremdbild +Selbstbild

Die überwiegende Mehrheit der Menschen auch.
Nein. Leider eben nicht.
Da gibts nämlich hauptsächlich zwei Fraktionen:
1. Die die dem Narzissmus frönen mit allen möglichen und unmöglichen "schicken" Masken drübergestülpt um nicht als solcher erkannt zu werden...
2. Die die der Nächstenliebe frönen und meinen es hieße: Liebe deinen Nächsten MEHR als dich selbst...

Ganz übel ist die Mischform aus beiden: Das Mäntelchen "Nächstenliebe über alles" drübergestülpt über eine eigentlich narzisstische Persönlichkeit...

Was ICH meine ist:
Liebe ZUERST dich selbst, kümmere dich ZUERST um dein eigenes Wohl, denn nur dann kannst du anderen wirklich sinnvoll und effektiv helfen und andere gesund lieben...
 
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ps: eine befreundete Therapeutin hat das mal sehr treffend so ausgedrückt:

2 kranke, schiefe Bäume, die nicht fest in der Selbstliebe verwurzelt sind und sich gegenseitig versuchen zu stützen, die kippen beim ersten Sturm beide um...
 
Das sehe ich genauso, doch auf einer stabilen Grundlage steht man erst, wenn man wahrhaft lieben gelernt hat. Um zu lieben oder lieben zu lernen, muss man noch nicht großartig helfen, man kann ja auch gar nicht, wenn man noch nicht stark genug ist. Man kann nur klein beginnen, und daran wachsen. Doch wachsen, das geschieht, wenn man seine Kräfte den Nächsten hingibt. Soweit man dazu fähig ist.

Ach, Du, das habe ich früher auch geglaubt und geliebt und gegeben, vor allem meine Zeit und Kraft... und festgestellt, dass es einfach zu viele Menschen sind, die Nehmerqualitäten haben. Es braucht energetisch und konkret einen Austausch, sonst kollabiert das System. Interessanter Weise ist es dabei egal, ob A B etwas gibt und B A etwas zurückgeben muss. B kann auch C geben und F gibt dann A etwas. Solange das System in Bewegung ist, funktioniert das sehr gut.

Seitdem ich das erkannt habe, weiß ich: ich darf, wenn ich will, ich muss aber nicht. Und wenn ich nicht kann, macht es ebensowenig Sinn an jemanden Kraft zu geben, wie wenn ich feststelle, jemand nimmt nur. Und es braucht Freiwilligkeit dazu. Ich möchte gerne geben, wenn ich es tu, nicht, weil irgendwer mir das vorbetet. Denn wie es bei der Liebe ist, ist es auch beim Geben und Nehmen: wenn man es festhalten will, geht es kaputt.
 
Ach, Du, das habe ich früher auch geglaubt und geliebt und gegeben, vor allem meine Zeit und Kraft... und festgestellt, dass es einfach zu viele Menschen sind, die Nehmerqualitäten haben.
Exakt (y)
Sich abzugrenzen, selber auch mal nur zu nehmen ohne direkt etwas zurückgeben zu "müssen"... hat etwas mit genau der von mir gemeinten Selbstliebe zu tun...
Wer das nicht beherzigt, bei dem ist irgendwann der Akku komplett leer... die schlimmsten Fälle sind dann verbittert, weil sie ja immer nur geben und nie was erhalten... ohne zu begreifen, dass es an ihrer mangelnden Selbstliebe, am mangelnden gesunden Ego liegt... diese Menschen halten Nehmen und Egoismus für etwas Negatives... davon erlebe ich nicht wenige um mich herum... ;)
 
Ach, Du, das habe ich früher auch geglaubt und geliebt und gegeben, vor allem meine Zeit und Kraft... und festgestellt, dass es einfach zu viele Menschen sind, die Nehmerqualitäten haben.

So etwas kommt öfters vor. Ich kenne das. Es stimmt, die Menschen sind hervorragende Nehmer, aber nur sehr wenige sind gute Geber. Insbesondere Männer. Aber das ist auch der Grund, warum sie Männer geworden sind, um geben zu lernen. Sowie die spirituelle Rolle der Frau mit dem Lernen des Nehmens verbunden ist. Der Geschlechtsverkehr verkörpert dies sogar auf physischer Ebene sehr deutlich.

Geben und nehmen gehören zum Lieben. Dahinter steckt das männliche und weibliche Prinzip. Ich beobachte, dass hier offensichtlich Probleme mit dem Nehmen vorliegen oder vorlagen. Das ist ein typisch weibliches Problem, während der Eingangsbeitrag einen Mann zeigt, der ein Problem mit dem Geben hat. Er ist nur auf sich fokussiert. Er ist ein perfekter Nehmer, und daher alles andere als jemand, der eine Frau erfüllen kann. Auf der anderen Seite sehe ich hier Beiträge, die besondere Betonung auf das Nehmen legen (sich lieben lassen!). Wie gesagt, dies ist ein typisch weibliches Problem. (Was nicht heißen soll, dass nicht auch Männer darunter leiden können.)

Es sind insbesondere Frauen, die sich oft über ihre Grenzen aufopfern, und geben und geben, und Gutes tun, wo und wem sie nur können, dennoch werden sie tief enttäuscht, weil nichts oder nur ganz wenig zurück kommt. Und da steckt natürlich auch das Problem dahinter, dass sie nicht annehmen können, sich nicht lieben lassen können, weil sie sich nicht Wert fühlen, oder sich nicht lieben lassen, weil sie andere für nicht gut genug halten, um von ihnen geliebt zu werden. Oder ihnen fehlt der Mut, zu gehen, wo es Zeit ist zu gehen.

Wer gibt und gibt und enttäuscht wird, hat nicht aus bedingungsloser Liebe gegeben, sondern aus bedingter Liebe. Bedingungslose Liebe kann nicht enttäuscht werden. Das ist unmöglich. Sie kennt keine Bedingungen und damit keine Erwartungen. Nur wo Erwartungen sind, kann Enttäuschung sein. Wer aus bedingungsloser Liebe gibt, der gibt einfach, und gibt solange er kann. Wenn er (oder sie) nicht mehr kann, dann geht er/sie. Auch wenn null zurück gekommen ist. Und dennoch glücklich. Ohne Groll, ohne Enttäuschung, weil er aus reinster Liebe gegeben hat. So etwas gibt es, das habe ich selbst erlebt.

Doch hier sehe ich das Problem, dass gegeben und gegeben wird, aber nichts kommt zurück, und das tut weh, ist auslaugend und macht kaputt. Ja, absolut, das macht es! Aber nicht das Geben selbst, sondern die Erwartung, dass etwas zurück kommt. Geben mit der Erwartung, etwas dafür zu bekommen, insbesondere wenn es das Hauptmotiv war, warum gegeben wurde, hat mit Liebe null gemeinsam, und wird früher oder später mit einer Enttäuschung enden.
 
Hey Leute,

mich beschäftigt gerade dieses Thema: Wenn Männer Gefühle zeigen. Ich richte mich vor allem an die Frauenwelt. Würd mich über eure Meinung freuen, ideal wäre es wenn ihr in meinem Alter wärt, also so um die 30. Meine Generation halt. Natürlich sind ALLE herzlich eingeladen hier mit zu diskutieren


Echte Gefühle sind nie genug – authentisch sein
Einiges hört sich aufgesetzt an, besonders wenn man Gefühle interpretiert.

Dann kann es sich um Pseudogefühle handeln:

https://www.lichtkreis.at/wissenswelten/gfk-sprache-des-lebens/gfk-listen-wortübungen/
 
Wer gibt und gibt und enttäuscht wird, hat nicht aus bedingungsloser Liebe gegeben, sondern aus bedingter Liebe.
Ja, das Gegenteil und doch dasselbe wie beim Narzissten, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Narzissten suchen sich genau solche Menschen (egal ob Mann oder Frau).

Sehr interessant finde ich, mit wieviel Wut und Hass Narzissten auf Menschen reagieren, die dazu nicht bereit sind, sich nicht von ihnen steinigen lassen, sich nicht von ihnen benutzen lassen. Umgekehrt ist es ebenso Wut und Hass, wenn ein Mensch, der glaubt einen Handel abzuschließen (ich gebe und gebe und erwarte etwas zurück), eine Beziehungen entsprechend führt.

Und genau deshalb finde ich religiöse Indoktrination, die Menschen einreden will, sie müssten nur geben und andere haben zu bekommen auch sehr fragwürdig. Freilich, dieses kirchliche Instrument diente dazu, die Lämmer gebend zu halten und Forderungen zu unterbinden. Eine sehr geschickte Politik. (bissi ot, aber sehr viele Menschen sind so geprägt)

Interessanter Weise ist die Lösung aus diesem Teufelskreislauf von Schuld und schlechtem Gewissen, von faulem Handel und Habenwollen ein gesunder Egoismus. Denn genau das ist kaputt bei Menschen, die aus narzisstischer Bedürftigkeit heraus agieren und so emotional verarmen.
 
Wer gibt und gibt und enttäuscht wird, hat nicht aus bedingungsloser Liebe gegeben, sondern aus bedingter Liebe. Bedingungslose Liebe kann nicht enttäuscht werden. Das ist unmöglich. Sie kennt keine Bedingungen und damit keine Erwartungen. Nur wo Erwartungen sind, kann Enttäuschung sein. Wer aus bedingungsloser Liebe gibt, der gibt einfach, und gibt solange er kann. Wenn er (oder sie) nicht mehr kann, dann geht er/sie. Auch wenn null zurück gekommen ist. Und dennoch glücklich. Ohne Groll, ohne Enttäuschung, weil er aus reinster Liebe gegeben hat. So etwas gibt es, das habe ich selbst erlebt.

Doch hier sehe ich das Problem, dass gegeben und gegeben wird, aber nichts kommt zurück, und das tut weh, ist auslaugend und macht kaputt. Ja, absolut, das macht es! Aber nicht das Geben selbst, sondern die Erwartung, dass etwas zurück kommt. Geben mit der Erwartung, etwas dafür zu bekommen, insbesondere wenn es das Hauptmotiv war, warum gegeben wurde, hat mit Liebe null gemeinsam, und wird früher oder später mit einer Enttäuschung enden.


Es macht auch kaputt, wenn man nicht erwartet hat, dass etwas zurückkommt, jedenfalls auf Dauer.
Wie @Anevay schon sagte, es muss ein Kreislauf da sein.
Wird der unterbrochen, stirbt auch die Liebe mit der Zeit ab.
Wir sind hier nämlich auf der Erde, in einer physischen Welt, da müssen die Dinge genährt werden, damit sie bleiben und wachsen können.
 
Es macht auch kaputt, wenn man nicht erwartet hat, dass etwas zurückkommt, jedenfalls auf Dauer.

Ich will dem Gedankenspiel einmal folgen. Sagen wir, ein Mensch opfert sich völlig für alle auf, die ihm in den Weg kommen. Er steht morgens auf, erledigt den Haushalt für alle, geht außer Haus, räumt Müll weg, der herum liegt, gibt jedem Bettler Geld, kauft für andere ein, geht seiner Arbeit nach - sagen wir - Frisör, kehrt für seine Kollegen die Haare zusammen, lässt Preis nach, wenn er das Gefühl hat, jemand hat nicht so viel Geld, engargiert sich nebenbei bei allen möglichen ehrenamtlichen Projekten, schimpft über niemanden, ist zu allen freundlich, usw.

Macht das kaputt mit der Zeit? Antwort: Es kommt allein auf sein Inneres an. Manche Menschen würden kaputt gehen, wenn sie so lebten. Andere nicht. Ich gehe aber noch weiter und sage, die meisten Menschen würden an einer solchen Lebensweise kaputt gehen, weil die meisten Menschen all diese Handlungen nicht aus Liebe tun könnten. Ganz recht, sie können nicht. Die Menschen hängen so sehr am Egoismus, dass sie es gar nicht schaffen, aus Liebe zu geben. Nicht in diesem Ausmaß.

Wenn du z.B. einem Bettler Geld gibst aus Mitleid, oder dem Bewusstsein, dass du irgendwie helfen möchtest, ist das etwas völlig anderes, als ihm aus Liebe Geld zu geben! Das ist etwas völlig anderes. Aber die Menschen verstehen das nicht, weil sie nicht wissen, was es heißt, aus Liebe zu geben. Ich will es ein bisschen anschaulicher machen:

Was würdest du tun, wenn du einen geliebten Menschen betteln siehst. Deine Mutter, dein Kind, deinen geliebten Partner. Irgendein Mensch, den du unheimlich gern hast. Auf der Straße kniend bei Eiseskälte, niemandens Blick würdig. Wie würdest du dich verhalten? Wortlos vorbei gehen, ein paar Euro in den Pappbecher hauen, aus Mitleid und dem Gedanken, damit kann er/sie sich heute ein Brot kaufen? Wohl kaum. Viel eher würdest du hingehen, fragen was los ist, warum er/sie denn bettelt, was denn geschehen ist, und ob du irgendwie helfen kannst. Oder sagen: "Komm mit, ich koch dir was Warmes zu essen, und dann erzähl mir, was vorgefallen ist, dass du hier betteln musst."

So agiert Liebe. Und nicht ein paar Euro in den Becher werfen aus Mitleid und schlechtem Gewissen. Eine solche Tat ist natürlich Kraft raubend, und wenn der ganze Tag voller solcher Taten ist, wird man daran sehr schnell kaputt gehen.

Lass mich noch ein anderes Beispiel geben: Eine Frau hat eine beste Freundin, für die sie alles tut. Sie opfert sich für diese Freundschaft auf. Sogar als einmal ihr eigener Mann zwischen dieser Freundschaft steht, entscheidet sie sich für die Freundin. Doch eines Tages kommt ein Mann in das Leben der Freundin und flutsch, weg ist sie. Sie meldet sich kaum noch, und antwortet nur noch sporadisch auf Nachrichten. Große Enttäuschung, Trauer. Das Gefühl von im Stich gelassen und ausgenutzt worden zu sein. Das Bild von "wenn du zu viel gibst, wirst du nur ausgenutzt" entsteht.

Doch der Fehler war hier niemals, dass zu viel gegeben wurde. Der Fehler ist die Bedingung unter der gegeben wurde. Würde hier wirkliche Liebe zur Freundin bestehen, würde die Freude, dass sie mit einem Mann glücklich ist, alles andere überwiegen. Lass es mich wiederholen: Die Freude, dass sie glücklich ist, würde überwiegen. Doch diese Freude kann sie natürlich nur empfinden, wenn sie ihre Freundin wahrhaft liebt.

In so einer Situation ist es nun ein großer Schritt für manche sich einzugestehen, dass wahre (bedingungslose) Liebe offensichtlich nicht bestanden hat. Es war bedingte Liebe, Liebe verbunden mit Verhaftung an diese Person. Bedingte Liebe kann auch wunderschön und heilend sein, keine Frage, aber sie kann auch enttäuscht werden. Sehr sogar. Denn gerade wenn an Liebe Bedingungen geknüpft werden, und das passiert IMMER, solange eine ausgeprägte Form von Egoismus vorhanden ist, ist der Schmerz enorm, wenn die Bedingungen nicht mehr erfüllt werden.

Zurück zu dem Beispiel des Frisörs, der sein Leben voll anderen widmet. Wenn er all diese Handlungen wirklich aus Liebe unternimmt, dann empfindet er bei all dem große Freude und wird diesem Leben und dem Geben niemals müde werden. Doch tut er es aus anderen Motiven - und sei es nur das Motiv ein besserer Mensch zu sein - wird sein Alltag äußerst anstrengend und kraftraubend sein.

Selbstlos handeln ist dennoch gut, denn es offenbart den schlummernden Egoismus in uns, sobald dieses Handeln anstrengend wird.
 
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Doch der Fehler war hier niemals, dass zu viel gegeben wurde. Der Fehler ist die Bedingung unter der gegeben wurde. Würde hier wirkliche Liebe zur Freundin bestehen, würde die Freude, dass sie mit einem Mann glücklich ist, alles andere überwiegen. Lass es mich wiederholen: Die Freude, dass sie glücklich ist, würde überwiegen. Doch diese Freude kann sie natürlich nur empfinden, wenn sie ihre Freundin wahrhaft liebt.
Es könnte aber auch z.B. sein, dass diese Frau erst später zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Freundin sie die ganzen Jahre nur ausnutzte... dass sie ein völlig falsches Bild von dieser Freundin hatte...
sowas soll durchaus vorkommen... nennt sich Ent-Täuschung...;)

Das mit dem Geben aus Liebe ohne Erwartungen hört sich erst mal schön und gut an, joah...
wird aber in dem Moment ungesund, wenn andere Menschen das gnadenlos ausnutzen und man keine Grenze setzt.
Und sei dir gewiß, die kommen dann aufs Parkett und saugen und fordern... so sicher wie das Amen in der Kirche...
Diese sog. selbstlose Liebe die bedingungslos gibt und gibt... ohne je selber etwas für sich zu verlangen oder Grenzen zu setzen wieviel man gibt, ist eine sehr ungesunde Mogelpackung... ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass das kein Mensch wirklich auf Dauer leben kann...
 
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