Es ist das Gewissen.
Der Mensch ist grundsätzlich gut, solange das Gewissen intakt ist.
Ist das Gewissen nicht intakt, dann ist der Mensch selbst die Brutstätte der Bösartigkeit und es braucht da am Anfang gar keine großartigen Geisteskrankheiten oder Gehirnschäden oder einen mangelnden Verstand, im Gegenteil ... intellektuelle Fähigkeiten schließen die Bösartigkeit noch lange nicht aus. Berechnung, Kalkül, Gier, Hunger nach Macht genügen. Intellektuelle Fähigkeiten bieten sogar noch die Möglichkeit, "das Böse" hinter einem Mantel der Wohltätigkeit zu verbergen.
Gewissen bedeutet: Mitwisserschaft mit dem Höchsten, heißt wissen, was richtig ist und was falsch ist, was gut und was böse ist. Wer es nicht weiß, der darf es erfahren.
Ja, es gibt schon auch Geisteskrankheiten, die das Gewissen angreifen. Ich zum Beispiel darf keinen Alkohol trinken. Der zerstört mein Gewissen. Ein anderer kann trinken, soviel er will und sein Gewissen geht nicht kaputt. Bei mir ist das anders. Das ist meine kleine, kontrollierbare Geisteskrankheit.
Ich halte es für wichtig, das Gewissen zu pflegen, denn das Böse ist immer und überall. Das Gewissen zu pflegen bedeutet für mich Innenschau und Zwiesprache mit dem Höchsten, nicht Dialog mit den Anderen, denn im Dialog versucht man nur, Übereinstimmungen zu finden. Gewissenspflege ist eine sehr einsame Arbeit.