Was ist das Böse?

Hallo.
Angeregt durch die Diskussion im Fernsehen (Orf 2, läuft noch ca. 10 Minuten *g*) möchte ich euch fragen:

Was ist für euch das Böse?
Gibt es das Böse als existierende "eigenständige Macht", als Dämon, Teufel..? Warum mordet ein Mensch? Kann man "unmoralische" Handlungen auf Dämonen und dergleichen schieben? Sind psychisch Kranke (die auf gut Deutsch nix dafür können) wirklich böse wenn sie morden?

Meiner Meinung nach ist es nicht möglich vollbewusst jemanden zu töten. Natürlich weiß der Mörder was er da macht (sprachlich), aber begriffen hat dieser es bestimmt nicht. Daher würde ich sagen, dass jeder Mörder geistig krank ist und massive Aussetzer für das Verständnis und die Kontrolle der eigenen Taten Grund sind.
Was aber macht man mit einen solchen Mörder?
Man sollte ihn in kleinen Schritten ein Verständis dafür geben, was so ein Mord bedeutet und welche Auswirkungen das hat (für alle Betroffenen). Das Verständis soll nicht nur die Sprache sein, sondern auch die Gefühle berühren (bei manchen sogar auch erst erwecken).
Das Böse gibt es daher aus meiner Sicht nicht.

Liebe Grüße
 
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jemand der dauernd Leute tötet bekommt ein schlechtes Gewissen sobald er jemanden am Leben lässt

Es gibt kein schlechtes oder gutes Gewissen.
Es gibt nur ein Gewissen und entweder beacht ich es oder ignoriere es.
Ich bin schlecht oder gut, nicht mein Gewissen. Das sagt mir nur, was richtig und was falsch ist und an mir liegts, ob ich drauf höre oder nicht.
Ich kanns ignorieren oder abwürgen, wenn ich will, aber dann würge ich genau das ab, was mich zum Menschen macht, weil ohne Gewissen bin ich ein Unmensch.

Allerdings glaub ich andererseits kaum, dass der gehetzte Durchschnitts-Westler, aktiv im Geschäftsleben stehend, 24 Stunden am Tag in Übereinstimmung mit seinem Gewissen entscheiden und handeln kann, je nach Position. Als Langzeitarbeitsloser hab ichs da leichter. Da muss ich nur mit dem Gewissenskonflikt leben, dass ich 400 Euro für nichts bekomme.

Ich selbst hab schon Jobs geschmissen, weil da etwas von mir verlangt wurde, was ich nicht tun wollte. Da gings unter anderem um die sorglose Entsorgung von giftigen Stoffen, allerdings nur in kleinem Rahmen. Damals war ich noch ein Idealist und hatte keine großartige, hochbezahlte Position zu verlieren.

Das Böse beginnt nicht bei Mord und Todschlag. Es ist eine schleichende Krankheit, die hinter jeder gewissenlosen Entscheidung aufkeimen kann.
 
du willst auch nur besitzen und macht haben wie alle hier das ist normal

ich bin zwar nicht direkt angesprochen aber auch ein wenig betroffen.

Besitzen ... naja, ein wenig mehr hätt ich schon gern, streit ich gar nicht ab, um ein sorgloseres Leben führen zu können, aber das ist eben eine Frage des Fleisses. Der ist bei mir nicht sehr entwickelt, wenns um Kohle machen geht und einbrechen und rauben will ich nicht gehen und wenn ich besoffen bin, bin ich zum Glück weitgehend handlungsunfähig.

Ich bin sehr dankbar, dass ich Alkoholiker bin und so diese beiden Persönlichkeiten gut trennen kann. Nicht jeder hat das Glück, bei vielen Menschen vermischen sie sich unkontrolliert.

Macht haben ... ja, das ist mir schon auch wichtig. Die Frage ist nur: WORÜBER? Ich weiß es, worüber ich Macht habe und worüber ich schon oft die Macht verloren habe.

l.g. Monk :)
 
Mord ist Mord und ist in keinem Fall gut.

Das sagst du einfach so dahin.

Stell dir vor du bist Jude und sitzt mit deiner ganzen Familie 1944 im KZ.

Wärest du glücklich darüber, dass die Hitler-Attentäter gescheitert sind?

Wärest du dafür, dass sie als Mörder bestraft werden? Sind sie Mörder?

Die überlebenden Attentäter hatten für den Rest ihres Lebens schlechtes Gewissen weil sie gescheitert sind. Was meinst du dazu?
 
könntet ihr mit dem wissen jemand umgebracht zu haben.
weiterleben?
da muß mann schon eiskalt, oder nicht mehr zurechnungsfähig sein.
das halte ich dann schon für sehr böse.
Grüße Gertrudis
 
Es ist das Gewissen.

Der Mensch ist grundsätzlich gut, solange das Gewissen intakt ist.
Ist das Gewissen nicht intakt, dann ist der Mensch selbst die Brutstätte der Bösartigkeit und es braucht da am Anfang gar keine großartigen Geisteskrankheiten oder Gehirnschäden oder einen mangelnden Verstand, im Gegenteil ... intellektuelle Fähigkeiten schließen die Bösartigkeit noch lange nicht aus. Berechnung, Kalkül, Gier, Hunger nach Macht genügen. Intellektuelle Fähigkeiten bieten sogar noch die Möglichkeit, "das Böse" hinter einem Mantel der Wohltätigkeit zu verbergen.

Gewissen bedeutet: Mitwisserschaft mit dem Höchsten, heißt wissen, was richtig ist und was falsch ist, was gut und was böse ist. Wer es nicht weiß, der darf es erfahren.

Ja, es gibt schon auch Geisteskrankheiten, die das Gewissen angreifen. Ich zum Beispiel darf keinen Alkohol trinken. Der zerstört mein Gewissen. Ein anderer kann trinken, soviel er will und sein Gewissen geht nicht kaputt. Bei mir ist das anders. Das ist meine kleine, kontrollierbare Geisteskrankheit.

Ich halte es für wichtig, das Gewissen zu pflegen, denn das Böse ist immer und überall. Das Gewissen zu pflegen bedeutet für mich Innenschau und Zwiesprache mit dem Höchsten, nicht Dialog mit den Anderen, denn im Dialog versucht man nur, Übereinstimmungen zu finden. Gewissenspflege ist eine sehr einsame Arbeit.

Stimme mit dieser Deiner Meinung überein.

Gewissenspflege nennst Du es, aber selbst das muss man rechtzeitig lernen, damit man selbst nicht im Chaos versinkt.

Mit lieben Grüßen

eva07
 
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Das sagst du einfach so dahin.

Stell dir vor du bist Jude und sitzt mit deiner ganzen Familie 1944 im KZ.

Wärest du glücklich darüber, dass die Hitler-Attentäter gescheitert sind?

Wärest du dafür, dass sie als Mörder bestraft werden? Sind sie Mörder?

Die überlebenden Attentäter hatten für den Rest ihres Lebens schlechtes Gewissen weil sie gescheitert sind. Was meinst du dazu?
Wie meinst du jetzt gescheitert..? (Es ist schon spät.lol) - Wenn ich Wut oder Unverständnis empfinde, dann für den Verantwortlichen. Aber den Tod hätte ich auch Hitler nicht gewünscht. Ich rede übrigens von bewusster HINRICHTUNG, hoffe das ist klar?
Ich würde nie im Leben wegen irgendjemandem, der Schlimmes getan hat und dann deswegen ermordert wird, mich über seinen Tod freuen oder mich besser fühlen. Zumindest kann ich mir das im Moment wirklich nicht vorstellen und ich hoffe, dass ich das auch nie kann.

....also weiter rum latschen lassen und warten was da noch kommt....denke nicht das dies funktioniert....hast du kinder?
LG
Siehe Antwort oben. Kinder habe ich keine, aber ich muss zugeben, ich kann jetzt im Moment nicht wissen wie ich dann denke oder reagiere. Und wie gesagt, ich hoffe, dass ich mir nie den Tod für jemanden wünsche. Ich weiß es wirklich nicht..wenns einen selbst (bzw. die Familie betrifft). Sehr schwer einzuschätzen.
Und Bestrafung ist nicht gleich Tod. Für Bestrafung, EINSPERREN bin ich auf jeden Fall, aber UMBRINGEN? Kein einziger Mensch hat das Recht, einen anderen umzubringen. Weil man dadurch einfach nicht viel besser handelt..
Es ist jedenfalls ein riesen Unterschied, ob man persönlich davon betroffen ist oder nicht. Kann zB nicht verstehen, wie man einem Mörder mit dem man nichts zu tun hat (Nachrichten ..) den Tod wünschen kann. Das habe ich hauptsächlich gemeint.
Wenn einer mein eigenes Kind umgebracht hat, sieht es vielleicht etwas anders aus, ich weiß es eben nicht. Kann es wirklich derzeit gar nicht einschätzen, ob ich ihm wirklich Qualen und den Tod wünsche. Kann es mir im Moment nicht vorstellen, dass ich so denken würde. In der ersten Wutphase wo man nicht Herr seiner Sinne ist, dann ..ja da kann einiges an bösen Gedanken zusammenkommen.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von euch schon mal in so einer Situation war?
 
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