Victim Blaming bzw. Täter-Opfer-Umkehr ...

***Ja, da habe ich mich verschrieben. Ich meinte einen Artikel über ein drei Jahre altes Video. Das ändert nichts daran, dass es in dem Artikel nicht um Victim Blaming geht.***
Aber man erkennt dadurch, wie der Nährboden für diese Art der Ignoranz entsteht - sofern man weiterdenken kann als bis zum Inhalt des Beitrags.
 
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DARVO Taktik

Das Akronym DARVO beschreibt eine mögliche Reaktion von Tätern, die ein Fehlverhalten begangen haben, nachdem sie damit konfrontiert wurden: Leugnen, Angreifen, und die Rollen von Opfer und Täter umkehren;[1] abgeleitet aus dem Englischen „Deny, Attack und Reverse Victim and Offender“

Quelle
 
Aber man erkennt dadurch, wie der Nährboden für diese Art der Ignoranz entsteht - sofern man weiterdenken kann als bis zum Inhalt des Beitrags.

***Ich weiß, dass du dich bei Diskussionen fest beißen kannst wie ein Terrier und dann nicht locker lässt. Aber ich verlange, dass du zum einen nicht mit Beleidigungen anfängst und zum anderen die Diskussion nicht an diesem Ort weiter treibst. Das verlange ich auch von allen anderen.

Ich habe in diesem Thread schon öfter darauf hingewiesen, dass Beiträge nichts mit dem Threadthema zu tun haben. Und ich bin es jetzt auch leid.

Jeder Beitrag, der ab jetzt nichts mit Victim Blaming zu tun hat und/oder zum streiten geschrieben wurde, wird von mir gelöscht. Und zwar ohne irgendwelche netten Erklärungen von mir.***
 
80 bis 90 Prozent der Leute, denen ich erzählt habe, was passiert ist, haben ähnlich reagiert – mit Victim Blaming. Die Leute haben die Tat verharmlost. Mich hat kaum jemand gefragt: «Was brauchst du, damit es dir besser geht?» Es wurde immer nur mit dem Finger auf mich gezeigt. Wirklich einfühlsam hat niemand reagiert – ausser Fachpersonen von der Opferhilfe, meine Anwältin oder mein Psychiater. Die Gesellschaft muss mit dem Victim Blaming aufhören, weil das genauso belastend ist wie die Tat selbst.

 
Erklärung, weshalb sich manche Vergewaltigungsopfer nicht wehren können:
Das liegt an einer sich einstellenden "Vergewaltigungsstarre", englisch "Rape Freeze".

Hier mal ein Artikel dazu:

Auszug:
Opfer sexueller Gewalt hören oftmals die Frage, warum sie sich nicht gewehrt oder um Hilfe gerufen hätten.
Tatsächlich ergab eine Untersuchung des schwedischen Karolinska Instituts, dass ganze 70 Prozent der Frauen, die nach einer Vergewaltigung eine Notaufnahme aufgesucht hatten, von einer sogenannten tonischen Immobilität berichteten, kurz gesagt einer Schockstarre. Knapp 50 Prozent berichteten zusätzlich, dass diese Lähmung so extrem war, dass der Körper zu keiner Reaktion fähig gewesen sei – nicht einmal verbal.
Dieses Phänomen nennt sich „Rape Freeze“ oder Vergewaltigungsstarre.
Das Lähmungsgefühl bei einer Vergewaltigung ist dabei nicht nur eine vorübergehende Erscheinung. So leiden Betroffene auch vermehrt unter posttraumatischen Belastungsstörungen sowie Depressionen. Die eigene körperlicher Reaktion nicht nachvollziehen zu können, führt zu Selbstzweifeln und zur Entkopplung mit dem eigenen Körper.
 
Die Sache mit der umstrittenen Umfrage wurde von "Spektrum" nochmals aufgegriffen ...
Das Interview mit Katja Sabisch ist wirklich lesenswert ...


Auszüge:
... Die methodischen Schwächen der Erhebung wurden in den darauf folgenden Tagen ebenfalls reichlich diskutiert. Doch was sagen repräsentativere Umfragen zu Gewalt in Partnerschaften? Und wie sehen sich Männer, wie Frauen generell in einer Beziehung? »Spektrum.de« sprach mit Katja Sabisch, Professorin für Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum, über das Rollenverständnis von Mann und Frau ...
... Sie [die Philosophin Kate Manne] analysiert, dass wir in einer tief verankerten, ungleichen Kultur leben, in der Frauen immer mehr geben müssen als Männer. Viele Männer glauben, sie hätten einen Anspruch auf Zuwendung, Fürsorge, Mitgefühl, Bewunderung und schließlich Sex. Frauen geben und Männern steht es zu – umgekehrt ist es nicht so.
Kate Manne veranschaulicht dies vor allem am Phänomen sexuelle Belästigung und Gewalt. So werden Frauenkörper auf der Straße ungefragt kommentiert (»Street Harassment«), junge Mädchen sexualisiert, Betroffene von sexueller Gewalt nicht ernst genommen. Anzeigen verlaufen oft im Sand und sogar, wenn eine Frau ermordet wurde, also ein Femizid geschehen ist, wird die Schuld noch bei der Frau gesucht, weil sie zu wenig gegeben hat.
 
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