Verstößt die Schulpflicht gegen Grundrechte?

Eine ganz andere Frage - wenn jemand die Kinder selbst unterrichtet - wo nimmt der/diejenige die Zeit dafür her? So 4 Stunden pro Tag wären das ja im Minimum....also muss zumindest eine Person mindestens halbtags damit beschäftigt sein.
 
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Mir tun solche Kinder leid, sie mußten ihre Freunde zurücklassen weil ihre Eltern nicht ganz frisch sind in der Birne.


Hallo puenktchen, man könnte genauso sagen: Sie mussten alles zurück lassen, weil wir als Gesellschaft nicht ganz frisch in der Birne sind und alles per Gesetz überregulieren und nicht flexibel genug sind für Ausnahmen. Man macht es sich zu einfach, wenn man nur einem Konfliktpartner die alleinige Schuld zuschiebt.




Eine ganz andere Frage - wenn jemand die Kinder selbst unterrichtet - wo nimmt der/diejenige die Zeit dafür her? So 4 Stunden pro Tag wären das ja im Minimum....also muss zumindest eine Person mindestens halbtags damit beschäftigt sein.


Hallo Shanna1, es sind weit mehr als 4 Stunden. Erstens muss die Mindestzahl an Wochenschulstunden erfüllt sein, zweitens müssen die Stunden ja auch - genauso wie von jedem Lehrer - vorbereitet werden. Das ist kein Halbtagsjob.

Was ich bisher von Betroffenen mitbekommen habe, arbeitet in der Regel ein Partner, der andere übernimmt Haushalt und Beschulung. Und den Teil, den derjenige nicht abdecken kann, übernimmt derjenige mit dem Arbeitsplatz, wenn er frei hat. Da merkt man wie stark motiviert die Eltern das angehen.
 
Hallo puenktchen, man könnte genauso sagen: Sie mussten alles zurück lassen, weil wir als Gesellschaft nicht ganz frisch in der Birne sind und alles per Gesetz überregulieren und nicht flexibel genug sind für Ausnahmen. Man macht es sich zu einfach, wenn man nur einem Konfliktpartner die alleinige Schuld zuschiebt.
es gibt die Ausnahmen, auch hier.
Aber wegen des Glaubens? Hallo? Als nächsten bekommen dann die Kinder keine Antibiotikumspritzen wenn sie schwerkrank sind? oder dürfen später nicht in die Disco usw.?
Die armen Kinder, ich bleib dabei! Die müssen den Wahn ihrer Eltern mit ausbaden. Vielleicht sollte mal das Sorgerecht überprüft werden...
 
Denkst du, dass die nicht das Beste für ihr Kind sich wünschen?

Du meinst den Staat? Doch, das glaube ich. Er meint es jedenfalls, dass dies das Beste für unsere Kinder ist. Aber ob es wirklich das Beste ist, ist dann die andere Frage.

Aber eine Schule, die auf Konkurrenz aufgebaut ist - und wo die "Schwachen" schon abgestempelt werden für ihre spätere Chanchenlosigkeit in der Wirtschaft, ist in meinen Augen keine gute Schule.

Aber auch in der Wirtschaft stimmt einiges nicht (mehr). In einer schlechten Wirtschaft ist es sehr schwierig gute Schulen zu haben.

Du, ich dachte auch lange, ich sei doof, weil ich in der Schule versagte. Erst später habe ich gemerkt, dass Bildung und Weiterbildung auch ohne Lehrer geht - mit viel Selbstdisziplin allerdings.

Hätte ich das Glück gehabt, in einem menschlicheren Schulsystem lernen zu dürfen, hätte ich vermutlich weniger dieses Gefühl gehabt.
 
Kinder, die sich dem Schulsystem komplett verweigern - wie schon vorhin geschrieben.
Unter anderem auch wegen Mobbing, Über- oder Unterforderung, Vorurteilen der Lehrkräfte.

Ok, dafür gibt es am Bsp. Niedersachsen Ausahmeregelungen bis zur sechsten Klasse.

Darüberhinaus muss dann wohl ein Schulwechsel in Betracht kommen, wenn es wirlich so schlimm ist.

Tauchen die selben Probleme an der neuen Schule auf, sollte man vielleicht mal drüber nachdenken, was der gemeinsame Nenner ist.

Und um noch einmal darauf zurückzukommen. Aus religiösen Gründen sollte es imo keinem Kind erlaub sein, der Schule völlig fernzubleiben. Um den Fall geht es ja im Ausgangsthread.
 
Wenn Soziale Normen Gesetzte usw. aufgegeben werden,
können neue Werte entstehen.

Was in unserem Schulsystem nicht mölich ist.

Sehr schön geschrieben. Man sollte einfach noch die Phantasie haben für neue Werte. Aber Phantasie zu haben ist in diesem Schulsystem ein Tabu.

Schon Einstein sagte mal, dass es eine Schande sei, dass in unserem Schulystem Phantasien und Träumerein nicht erwünscht wären. Genau diese Phantasien seien es nämlich, die ihn zum Genie gemacht hatten. Er war übrigens auch kein sonderlich guter Schüler. Habe mal eine Biografie gelesen.
 
Das stimmt - aber unser Schulsystem eben auch nicht.:)

Ich sehe aber nicht, dass es Freigeistigkeit behindert oder einschränkt. Ich war an zwei stinknormalen staatlichen Schulen und ich hatte nie das Gefühl, dass versucht wurde mir eine Meinung/Geisteshaltung einzuimpfen.

Schule soll Allgemeinbildung vermitteln und lehren und die gymnasiale Oberstufe z.B. wie man bis zu einem gewissen Maße wissenschaftlich arbeitet, als Vorbereitung auf die Hochschule.
 
Ich sehe aber nicht, dass es Freigeistigkeit behindert oder einschränkt.

Nun, ich kann dir ein Beispiel nennen. Meine Tochter zeichnet und malt leidenschaftlich gerne, schon seit sie ca. 2 Jahre alt ist. Sie braucht es, um glücklich zu sein.

Schon im Kindergarten hiess es aber, sie dürfe nicht den ganzen Tag zeichnen. Das gehe einfach nicht. "In unserem Kindergarten müssen sich die Kinder anpassen", sagte die Kindergärtnerin damals. Meine Tochter war 4.

Und sie musste gegen ihren Willen Zusammensetzspiele machen, weil sie lernen musste, sich anzupassen. Das ging so weit, dass sie schon im Kindergarten an einer Depression litt.
 
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...Ich habe meine Tochter dann sofort herausgenommen und sie in einen Montessorikindergarten gebracht, wo sie den ganzen Tag zeichnen durfte. Und sie wurde wieder ein glückliches und ausgeglichenes Kind.
 
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