Über die Vielfalt der Erfahrungen

Hallo, Tannenzapfen und alle!
Manchmal frage ich mich, was allen Religionen gemeinsam ist...

Die Liebe.
Wie wäre es damit?
Liebe zu Gott, Liebe zu seiner Schöpfung. Liebe zu sich selbst.
Wäre es vielleicht möglich, Liebe in diesem Sinne als Maßstab zu nehmen, was im Bereich Religion (wie auch in anderen Bereichen) "in Ordnung" ist und was nicht? Ausdrücklich das Gegenteil von Liebe zu wollen oder Vertreter anderer Anschauungen als Feinde zu betrachten wäre dann "out". Ich weiß nicht, ob man urteilen sollte. Ich weiß auch nicht, was "besser" ist: eine nicht-liebevolle religiöse Überzeugung zu haben oder gar keine. Was meint Ihr?
Herzliche Grüße, Marjul
 
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Hallo
Wäre es vielleicht möglich, Liebe in diesem Sinne als Maßstab zu nehmen, was im Bereich Religion (wie auch in anderen Bereichen) "in Ordnung" ist und was nicht? Ausdrücklich das Gegenteil von Liebe zu wollen oder Vertreter anderer Anschauungen als Feinde zu betrachten wäre dann "out". Ich weiß nicht, ob man urteilen sollte. Ich weiß auch nicht, was "besser" ist: eine nicht-liebevolle religiöse Überzeugung zu haben oder gar keine. Was meint Ihr?
Herzliche Grüße, Marjul
Liebe, ein maßstab, ja, vielleicht. Ich denke, dass es dann aber wieder Auslegungssache von liebe ist.
Krishna z.b. soll ja bei einer großen Schlacht mitbewirkt haben, Arjuna, oder wie dieser typ hies, sogar zum kampf bewegt haben.
Die Gegner Krishnas finden bestimmt reichlich Grund, warum das keine Liebe ist, die Anhänger krishnas aber bestimmt wieder warum es ist (auch wenn das bei krieg recht komisch klingt).
Zu der Frage ob besser keine religiöse Überzeugung oder eine nicht liebevolle würde ich so fragen: Besser für wen?
Der gewöhnliche mensch fühlt sicher nur sicher wenn er etwas zum festhalten hat, eine Überzeugung und Richtlinie, selbst wenn das Atheismus ist. Wer keine Liebe hat verlkümmert aber auch. Für sie Mitmenschen ist Liebe auch immer angenehmer...
LG,
Flo
 
Hallo, Tannenzapfen und alle!

Wäre es vielleicht möglich, Liebe in diesem Sinne als Maßstab zu nehmen, was im Bereich Religion (wie auch in anderen Bereichen) "in Ordnung" ist und was nicht? Ausdrücklich das Gegenteil von Liebe zu wollen oder Vertreter anderer Anschauungen als Feinde zu betrachten wäre dann "out". Ich weiß nicht, ob man urteilen sollte. Ich weiß auch nicht, was "besser" ist: eine nicht-liebevolle religiöse Überzeugung zu haben oder gar keine. Was meint Ihr?
Herzliche Grüße, Marjul

Hm... Ich denke nicht, daß wirkliche Liebe noch unterscheidet zwischen "das ist in Ordnung" oder "das ist nicht in Ordnung". Denn: es ist einfach. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, da es für mich auch nur theoretische Gedankengebilde sind. Mir fällt dazu eine Geschichte ein (indisch?). Von einem Mann, der einen Sohn hat. Der Mann arbeitet mit seinem Sohn auf dem Feld und der Sohn bricht sich dabei das Bein. Die anderen Dorfbewohner kommen vorbei und sagen: "Was für ein Unglück!" Doch der alte Mann sagt: "wer weiß, wozu es gut ist."
Ein paar Tage später kommen die Soldaten des Königs vorbei und sammeln alle jungen Männer ein, um sie in den Krieg zu schicken. Bis auf den Sohn des Alten, da er ja nicht laufen kann. Also kommen die Dorfbewohner wieder vorbei und sagen diesmal: "Was für ein Glück!" Und der alte Mann sagt wieder nur: "Wer weiß, wozu es gut ist."
Und so geht es weiter. Das Blatt wendet sich vom vermeintlichen "Unglück" zum "Glück" und wendet sich wieder ins Gegenteil. Doch alles hat einen Sinn, es geht immer weiter. Und das meine ich, wenn ich von Liebe spreche. Das Leben lieben, denn "wer weiß, wozu es gut ist". Und darum hat auch alles eine Berechtigung.

Wenn die Menschen so denken könnten, würden sie vielleicht öfter mal sagen "Wer weiß, wozu der Islam gut ist." "Wer weiß, warum ich grade jetzt krank werde und was es für Folgen hat." Und sie würden sagen: "Es ist da, also hat es einen Grund."

Weiter komme ich momentan nicht, mit meinen Gedanken. Da ich selbst diese Geduld oder dieses Vertrauen oder diese Liebe in die Richtigkeit der Schöpfung nicht besitze. Und darum kämpfe ich gegen das vermeintliche "Unglück" auch nur zu gerne an und möchte es ändern. Darum stoßen mir viele Dinge auf, gegen die ich kämpfe. Doch wer weiß es schon, wozu sie gut sind? Wer hat schon den Mut, es einfach darauf ankommen zu lassen? Gott zu vertrauen?

- Vielleicht war/ist das jetzt auch ein wenig am Thema vorbei?
 
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Hallo, Ihr!
Danke für Eure Antworten.
Zitat von Tannenzapfen:
Ich denke nicht, daß wirkliche Liebe noch unterscheidet zwischen "das ist in Ordnung" oder "das ist nicht in Ordnung". Denn: es ist einfach.
Danke, dass Du mich daran erinnert hast! Das meine ich doch auch. Und dass man nicht wissen kann, wofür etwas gut ist. Irgendwo für wird es immer gut sein.
Wenn ich anfange, religiöse Auffassungen in tolerant und nicht-tolerant zu sortieren, bin ich selbst intolerant.
@ Flori
Dass man ganz verschiedener Auffassung sein kann, was Liebe ist, glaube ich auch.
Also lassen wir das Urteilen und Grenzen Ziehen!
Herzliche Grüße, Marjul
 
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