Über die Vielfalt der Erfahrungen

Hallo ihr zwei
Das ist sehr interessant was ihr das schreibt. Teilweise kann ich euch einfach so zustimmen, z.b. dass jeder sein eigenes Glaubensbild, seine eigene Religion hat. Bei manchem bin ich mir wieder nicht sicher, danke jedoch, für das geschriebene...
LG,
Flo
 
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Hallo erstmal
Es ist ja bekannt, dass es viele verschiedene Glaubensrichtungen gibt. Man sagt ja, es gibt soviele Wege wie Menschen. Sehr viele dieser Wege/Religionen basieren auf Erfahrungen, wie Erscheinungen, kommunizieren mit z.b. Geistern, Visionen, physiche Lehrer (die z.b. Wunder vollbringen) und Bücher göttlichen Ursprungs. Sowie ich das jetzt nannte ist das natürlich subjektiv. Ob z.b. bei der Kommunikation mit Geistern wirklich ein Wesen ist oder nur Einbildung ist glaube ich schon in anderen Diskussionen diskutiert worden und jeder wird seine eigene Meinung haben, darum geht es mir nicht.

Auf die Frage, wie diese Vielfalt sein kann, antworten viele "alles ist wahr, wir verstehen es nur nicht". Ob das einfach gesagt wird weil man den Problemen ausweichen will die mit dieser Frage aufkommen oder man Gründe hat, mag ich nicht zu beurteilen (vielleicht könnt ihr ja was dazu sagen).
Komplizierter wird das ganze aber dann, wenn dann Leute sagen, ihr Weg wer der einzige, sie würden andere Wesen, wie z.b. Krishna zu Christus zurückführen und das alles noch mit deftig viel Erfahrungen begründen.

Ich frage mich nun wie das wirklich ist. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir von den Wesen "da oben" nicht total übers Ohr gehauen werden. Nimmt man alle Religionen und Wege zusammen, haben wir da schon ein haufen Wesenheiten zusammen. Wie stehen die denn alle zueinander?
Kann es sein, dass wir von unserer possitiven Grundeinstellung, einer rosa Sonnenbrille getäuscht, uns das doch alles etwas zu einfach machen.
Was meint ihr? Warum gibt es denn soviele verschiedene Erfahrungen usw.? Was steckt wirklich dahinter?
LG,
Flo

Hallo Reader

Hast mich bei Deinen letzten vier Zeilen auf ein Gedanken gebracht.
Denn ich habe mich auch öfters gefragt warum die unter den Menschen entwickelten/erhaltenen Glaubensrichtungen so vielseitig und vor allem so wiedersprüchlich sind.
Ich habe aber das Gefühl, dass alle Glaubensrichtungen auch Gemeinsamkeiten haben. Sie streben alle nach einem gewissem Gleichgewicht (ein vorhersehbares soziales Umfeld)
Leider können die Wege um ein Gleichgewicht zu erreichen und das Gleichgewicht selbst von einer Kultur zur anderen verschieden sein.
Der Mensch lebt in Gruppen und der Zusammenhalt sichert die Stabilität des Gleichgewicht im Umfeld jedes Mitglieds. In jeder Glaubensrichtung, von der ich gehöhrt habe, sind gemeinschaftliche Unternehmungungen in regelmässigen Zeitabständen üblich.
Ist unsere Glaubensbekennung ein Versuch jedes Einzelnen, durch die Festigung sozialer Kontakte, einen natürlichen Drang zum Gleichgewicht zu befriedigen?

Smath

The animal in everyone
 
hallo Flori!

meiner bescheidenen meinung nach liegt die wahrheit in der goldenen mitte.
zwischen dem atheismus der gottlosigkeit und dem mythos der verschiedenen religionen. dafür müsste aber nun der ungläubige über seinen brillenrand und tellerrand hinaus blicken und der standhafte im glauben einige seiner träume ziehen lassen, damit hier ein gleichklang hergestellt werden könnte.

im grunde genommen ist gar keine klärung erforderlich.
die natur bahnt sich ihren weg, so wie überall.
das heisst also das diesseits und das jenseits vollzieht sich nach naturgesetzen, ob uns das nun schmeckt oder auch nicht.

bedauerlich finde ich es nur, dass es so wirklich gar keinem in den sinn kommt, hier im erdenleben einen allgemeinen vorteil in der zeit herauszuschlagen. wie unendlich langsam und langwierig geht doch eine internationale konferenz von statten, in der die verschiedensten sprachen gesprochen werden, bis auch der letzte im raum verstanden hat, was der redner auf dem pult da vorne in seiner sprache gesagt hat. um wieviel umfangreicher ist da die problematik des verstehens, wenn es gilt die gedankenbilder so umzuwandeln, damit sie alle beteiligten in der gleichen weise aufnehmen können.

dieser zeitfaktor oder diese verstandesproplematik ist eigentlich das einzige wofür es sich lohnt einzutreten.

wenn wir nämlich davon ausgehen nur der mensch tritt für die menschen ein und steht ihnen hilfreich zur seite, weil dadurch seine eigene genetische art gesichert ist und weiter fortgeführt wird, dann ist das so.

unabhängig von einem treuen pferd oder hund, die jeweils in der unterordnung und mit der gewohnheit der nahrungsaufnahme auch an ein solches verhalten angebunden werden können. oder auch auf distanz gehend von einem alles umfassenden "göttlichen plan" der wohl oberhalb angeordnet sein dürfte, in dem jede gattung gleichartige chancen eingeräumt bekommt und deren nutzung letztlich ebenso eine art nahrung darstellt für das system selbst.

und ein :weihna1
 
Das Wesen da "oben" träumt.
Der Inhalt seines Traums sind WIR.
Deshalb auch die Vielfalt der Lebewesen und die Individialität aller bewussten Lebewesen.

Da gibt's doch einen, der "ich bin du" sagte...

Schöne Vorstellung finde ich.
 
Hallo
Ist unsere Glaubensbekennung ein Versuch jedes Einzelnen, durch die Festigung sozialer Kontakte, einen natürlichen Drang zum Gleichgewicht zu befriedigen?
Ich denke da könnte was dran sein. Wahrscheinlich gibt es mehrere Perspektiven. Es gibt ja eine Art von Glaubensbekennung, die oft nur noch wenig damit zu tun hat die Wahrheit zu erklären oder zu finden, sondern die einfach zu der Welt des Gläubigen gehört, und so sein leben berreichert (z.b. durch die Erklärung von Problemen). Oft vielleicht auch ein Glaube den man von außen hat. Demnach ist dann auch das mit der Gruppe so ne Sache. Es eint einen halt auch. Im Negativen kann man es vielleicht auch Gruppenwahn nennen...

@Teigabid: Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich dein Post richtig verstanden habe. Meinst du, dass es gar nicht so wichtig ist, dass alles praktisch vereinheitlicht wird, sondern man nur versuchen sollte die Vielfalt so verständlich zu machen, auf einen nenner zu bringen, dass sie hamoniert?

@Serenade: ja, von dieser Philosophie habe ich auch schon gehört. Ich kenne sie aus dem Indischen. Sie ist ja auch recht gut verständlich und einleuchtend. Anders müsste es ja so sein, dass Gott etwas ausserhalb von sich geschaffen hat. Aber wie soll das gehen, wenn Gotdoch alles ist? naja, vielleicht begrenzt us da auch nur unsere Logik...

LG,
Flo
 
Hallo



@Teigabid: Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich dein Post richtig verstanden habe. Meinst du, dass es gar nicht so wichtig ist, dass alles praktisch vereinheitlicht wird, sondern man nur versuchen sollte die Vielfalt so verständlich zu machen, auf einen nenner zu bringen, dass sie hamoniert?



LG,
Flo

selbstverständlich ist es sinnvoll wenn alle glaubensrichtungen an einen strang ziehen. zum beispiel wäre es ein anfang, alle religionen könnten sich in einer art uno zusammentun. ein gegenseitiges überbieten in der wahrheit führt doch nur dazu, nach eventuellen gebietsstreitigkeiten, dass sich die menschen gegenseitig das rechthaben einbläuen, gelinde ausgedrückt.

ich gehe davon aus alle religionen liegen mit ihren thesen und glaubensrichtungen so was von falsch, dass es unrichtiger gar nicht mehr geht. sogar die heute am weitesten verbreitete form des atheismus, hier ist man sehr zufrieden mit der gesellschaftlichen entwicklung wie wir sie kennen, wir verlängern das erdenleben so gut es geht, immer um ein stück mehr. sollte es dann tatsächlich darüber hinaus zu einer verlängerung kommen, in welcher art und weise auch immer das sein mag, dann hat man zumindest das gefühl wenn man nicht in der ersten reihe steht, dann macht man sich doch im allgemeinen hoffnungen wenigstens in der qualifikation dabei zu sein.

obwohl man sich ganz sicher ist es kann eigentlich nichts sein, wie es in den religionen beschrieben wird, keine rede vom erwarten eines ewigen lebens. aber wenn sich die angst im letzten lebensmoment breit macht, oder wenn man sich mit dieser situation auseinandersetzt, dann spricht man doch wieder davon, entgegen allen bisher gelernten naturwissenschaftlichen erkenntnissen, dass man dabei sein möchte, an diesem kuchen in die unendlichkeit, wie gelernt in den kindertagen.

nun, das hat dann die folge im jenseits, dass wir mit einer solchen einstellung einen langen reifeprozess auf uns zukommen lassen. das ist ganz einfach der preis, wenn wir die zusammenhänge nicht erkennen oder nicht erkennen wollen, die individualität voll auskosten.

es ist aber gar nicht gesagt, dass dies eine zeiterscheinung ist in unserer epoche. durchaus denkbar, gleiche und ähnliche überlegungen standen an der wiege jeder grossen religion. wo zuerst einmal der richtige ansatz vorhanden ist, nationale überlegungen mit hilfe der religion verwirklicht wurden, also eine abgrenzung in der menschheit erfolgte, oder sich freie glaubensgemeinschaften gebildet haben die dann von den jeweiligen ansässigen ländern adaptiert (übernommen) wurden, und da und dort eine zeitliche verwässerung stattgefunden hat.

ich bilde mir also gar nicht ein, meine überlegungen wären etwas grundlegend neues oder überhaupt etwas neuzeitliches - dazu ist die phase einer mutationsbewegung in der zeit der menschheit zu gross - sondern es ist das verblassen der werte. im grunde sind solche überlegungen und erkenntnisse wie ich sie hier habe in jeder grossen religion enthalten. es war meist behutsamkeit, vorsicht und rücksichtsnahme die dahin geführt hat wo die glaubensgemeinschaften heute angelangt sind, in begleitung der unvermeidlichen ellbogentechniken um genug boden unter den füssen zu bekommen.

bestimmt wäre der einfachere weg die zusammenführung aller religionen, wo dann mit kommissionen und konzilen schritt für schritt eine ebene geschaffen werden könnte.
der mühsamere und unverständlichere weg besteht in einem wissenschaftlichen überholen der glaubengemeinschaften. was dann zur folge hätte, dass die religionen entweder unter denkmalschutz gestellt oder als weltkulturerbe erklärt werden.

welchen weg der mensch sich aussuchen wird erkennen wir schon allein daran, wie wir heute mit unseren neutralen ländern umgehen, von innen und von aussen. sie werden als klotz am bein empfunden. zumindest als blockade im voranschreiten der individualität oder des neoliberalismusses.
doch gerade sie wären ein schritt in die richtige richtung.

und ein :zauberer1
 
hallo
Ja. Ich stimme dir zwar nicht zu, dass alle religionen sowas von falsch liegen. Beim zen z.b. kann man das gar nicht sagen, da es einfach nur zen ist. Aber dennoch. wahrscheinlich ist es bei den Massen Religionen, auch beim Massen zen, dennoch so, dass da viel verwässertes, also falsches ist.
Die Idee mit der Gemeinsamkeit der religionen befürworte ich auch.
Für mich ist die Tatsache, dass alle Religionen (außer jetzt welche wie z.b. Satanismus) in ihre essenz Gutes tun wollen, der menschheit helfen wollen. Selbst wenn man dann keine Einigung findet könnte man doch so tolerant sein zu sagen "du hast deinen Glauben, ich habe meinen, suchen wir die Gemeinsamkeiten und werden produktiv"

Desweiteren..Kodo Sawaki sagte wohl mal etwas im Sinne von "Die wahre Religion hört dort auf wo sie zur Organisation wird". Für Kodo sawaki hieß Religion Leben, dieses ordentlich durchzukneten, etwas ganz Individuelles. Wie seht ihr das? Wir haben ja in die Richtung schon geschrieben.
LG,
Flo
 
ich erlaube mir noch einmal auf das thema zurück zu kommen,
weil ich nicht sehr streng mit mir bin. :)

kann sein, meine standpunkte werden etwas klarer, wenn ich mich als konfessionslos oute, aber mich einem starken pantheismus zugehörig bekenne, der die gottsuche im ying und yang am besten zum ausdruck bringt, oder gott in jedem element finden kann.

ist er also überall, dann kann ich ihn getrost weit weg schieben und mich mit so belanglosen dingen beschäftigen wie der menschheit. bin ich doch ein kind dieser art lebewesen und nichts liegt mir näher als die menschheit. es ist mir aber auch klar, wenn das alle menschen tun, dann sieht die menschheit rosigen zeiten entgegen, und die kombination vom lieben gott bekommt ein loch. wie ich "ihn" aber kenne wird das nicht sonderlich kratzen.

betrachten wir nun ein paar einzelheiten, worauf meine vermutung sich begründet,
alle religionen von heute liegen falsch:

wir bewegen uns mit unserer angst das leben zu verlieren nicht auf eine übergeordnete gottheit zu, sondern "nur" auf eine seelengemeinschaft verstorbener menschen, die sich selbst verwaltet.
die möglichkeiten im irdischen leben sind grösser als im jenseits.
diese gemeinschaft "sieht" ihre hauiptaufgabe nach dem die existenzfrage geklärt ist darin, die gemeinschaft menschheit sozusagen rückbezüglich zu erhalten. begründet ist dies durch die weitere zufuhr von menschenseelen aus diesen bereich, wodurch die lebensexistenz verlängert wird, die fälschlicher weise von uns als unendlich angenomen wird, aber nur sehr lange anhält.
im normalen natürlichen ablauf nach der trennung von körper und seele erfährt diese seele einen schock. trennungsschmerzen. keine spur von einem langen schlaf von dem man einmal auferweckt wird, oder das gemütliche ausharren auf einer britsche unter schattigen palmen. ganz im gegenteil ist für die seele eine sofortige aktive tätigkeit angesagt, um die existenz zu bewerkstelligen.
ebenso keine spur von einem schnellen abrechnen oder einem jüngsten gericht. ganz im gegenteil. sobald eine neu getrennte seele von einer oder mehreren seelen des jenseits "begutachtet" wird, handelt es sich bereits um ein ausgewählt sein, eine entscheidungsfindung die sich aus dem erkennen von vergangenheit, gegenwart und zukunft gebildet hat. in so einem moment hat die jeweilige seele das match gewonnen.

ich kenne wirklich keine religion die diese werte vertritt.

vorne weg ist es aber keine frage,

die menschen müssen sich als menschheit verstehen.

wo es zu beachten gilt, die notwendigen mechanismen in die bereiche sport und spiele überzuleiten, oder auch forschung und technik, und von schuldabweisenden und mit krankheitssymptomen behaftenden geldkonzentrationen abstand zu nehmen.

und ein :zauberer1
 
Hallo, zusammen!
Manchmal frage ich mich, was allen Religionen gemeinsam ist. "Religion" kommt von lateinisch re-ligere - Rück-Binden. Es ist also ein Bezugnehmen auf etwas, dem ich mich zugehörig fühle, ich denke mal, es ist immer etwas "Größeres" als ich selbst. Eine Gemeinsamkeit scheint mir auch der Glaube daran zu sein, dass die physische Welt nicht die einzige Wirklichkeit ist. Vielleicht auch der Glaube an die Einheit allen Seins (Ich bin du, Nächstenliebe, Mögen alle Wesen glücklich sein.") Ja, und der Glaube daran, dass es so etwas wie Heil, Glücklichsein, Vollendung, Erleuchtung, Seligkeit ... gibt. Das scheinen mir verschiedene Bilder für ein und dasselbe zu sein. Wenn ich es überlege, sind das schon viele Gemeinsamkeiten. Wenn man danach sucht, findet man sicher noch mehr. Von einer planmäßigen Vereinheitlichung der Religionen verspreche ich mir nicht viel, halte ich auch nicht viel. Verschiedenheit ist auch berechtigt. Weil die Menschen verschieden sind und weil wir nie die ganze Wahrheit sehen können. Da sind verschiedene Standpunkte, von denen aus man sie betrachtet, notwendig, damit man überhaupt nennenswerte Teile der Wahrheit zu Gesicht bekommt. Ich finde, darauf sollten wir Menschen uns einigen: alle verschiedenen Standpunkte gelten zu lassen und vielleicht selbst mal versuchen, den Standpunkt zu wechseln und aus dem Blickwinkel einer anderen Religion zu schauen. Das muss nicht für dauernd sein, man behält seine eigene, aber ich finde es immer wieder erhellend.
Herzliche Grüße, Marjul
 
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Hallo, zusammen!
Manchmal frage ich mich, was allen Religionen gemeinsam ist...

Die Liebe.
Wie wäre es damit?
Liebe zu Gott, Liebe zu seiner Schöpfung. Liebe zu sich selbst.

Ich weiß nicht, wie sich das anfühlt, zu lieben. Doch dürfte in dieser Gott zu finden sein. Und dann ist auch alles weitere überflüssig.
 
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