Terri Schiavo - Sterbehilfe ja oder nein?

Sterbehilfe ja oder nein?

  • Ja, ich bin für Sterbehilfe wenn sicher ist, daß man nicht mehr helfen kann.

    Stimmen: 15 32,6%
  • Ja, wenn der Patient Lebensverlängernde Maßnahmen ablehnt.

    Stimmen: 16 34,8%
  • Ja, es gehört aber jeder Fall einzeln geprüft.

    Stimmen: 6 13,0%
  • Nein, diese Entscheidung steht uns nicht zu.

    Stimmen: 8 17,4%
  • Habe keine Meinung.

    Stimmen: 1 2,2%

  • Umfrageteilnehmer
    46
  • Umfrage geschlossen .
RitaMaria schrieb:
Und du warst mit einer Grupierung auch gar nicht gemeint, sondern die christlichen Gruppen, die da in Florida vor dem Krankenhaus stehen - sorry, wenn ich mich da so unklar ausgedrückt habe!

Möchte mich auch entschuldigen, habe Dich total mißverstanden! Sorry :kiss4: !
Bzgl. der Gruppierung in Florida, da gebe ich Dir schon recht!



Nun, was mich erschreckt, ist das "Machbare".
Ich habe vor 40 Jahren mal Praktikum in einem Krankenhaus gemacht und dort naturgemäß auch einige Menschen sterben sehen.

Da verstehe ich Dich sehr gut! Vor allem war die Medizin und die menschliche Einstellung zum Thema Sterben wirklich noch sehr veraltert, und leider ist ja heute noch das Sterben oft ein Tabuthema, nur , bemühen sich die Leute wirklich schon, daß aber noch immer Fehler begangen werden gebe ich natürlich auch zu!

Doch fiel mir gerade ein, bei jedem schrecklichen Unfall kann es auch passieren daß man unsagbar leiden muß....also kann man das alles fast nicht immer nur auf die Medizin abwälzen.
Es gibt grausame Ereignisse und Schicksale, und natürlich wird man jedesmal mit sich selber konfrontiert, mit der eigenen Sterblichkeit. Ich glaube man kann dem am besten gegensteuern wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, Literatur ( z.B. Kübler-Ross) liest und einfach drüber spricht, und versucht loszulassen. So komme ich selber am besten mit dem Thema Tod zu recht und vertraue darauf daß ich auch das Sterben (gut) meistern werde.

Auch von mir nochmals ein Entschuldigung und ein dickes :kiss4:
 
Werbung:
Also ich finde es in dem Fall von Terry Shiavo furchtbar... das klingt jetzt blöd aber mir wäre es vielleicht lieber wenn man sie ganz schnell tötet anstatt sie verhungern zu lassen... das is doch menschenunwürdig wenn man in nem krankenhaus verhungern muss.....
 
Moin Allerseits
Nun habe ich mir mal den ganzen Thread in aller Ruhe durchgelesen. Es ist schon interessant wie die Meinungen auseinander gehen. Ist eine "Existentz" im Koma oder Wachkoma noch Leben? Eine gute Frage über die unsere Meinungen außeinandergehen müssen .
Mir stellt sich auch die Frage ob unsere Mediziner nicht zum Teil aus Neugierde zu weit gehen? Da wird das körperliche Leben um jeden Preis verlängert, obwohl ganz klar abzusehen ist das es keine wirkliche Besserung geben wird. Die Frage ist nur warum? Ist es wirklich der Wunsch dem Patienten zu helfen oder geht es nur um die Frage des machbaren?
Und wäre es nicht auch für die Angehörigen in vielen Fällen besser die Maschinen abzustellen?
Ich "durfte" das dahinvegitieren eines Verwanten auch über Jahre hinweg mitansehen. Obwohl die Ärtzte sagten das es im unwahrscheilichem Fall eines "aufwachens" nur eine Existenz mit schwersten Hirnschäden wäre haben Sie die Maschinen nicht abgestellt, so das der Tod erst nach einem Organversagen eintrat. Für die Familie war es eine Erlösung.

Seit diesem Zeitpunkt habe ich eine Patientenvervügung, so das ich nicht über Jahre hinweg an einer Maschine hängen werde.

Gruß
Galahad
 
Aus einem normalen Koma kann man durchaus erwachen, bei Wachkoma ist das sehr unwahrscheinlich, da echte Wachkomapatienten noch nie wieder aufgewacht ist. Bei Wachkoma sind die Gehirnpartien, die uns fühlen und denken lassen abgestorben. Wenn der Mensch nicht mehr denken und fühlen kann, lebt er dann noch?
 
Wenn ich mal mehr Zeit habe, dann werde ich mich bemühen und herausfinden wie der Mann heißt ( aus Österreich), der aus dem Wachkoma "erwacht" ist und darüber berichtet hat. Er schrieb seine Erfahrungen in ein Buch, wo er sich sehr wohl an die Pflegepersonen und diverse Geschehnisse erinnern kann.
 
Ich finde der Mensch ist nichts wert.Ein Tier kann man von seinen Leiden erlösen lassen,die sind auf alle fälle besser dran.
 
atoronja schrieb:
Ich finde der Mensch ist nichts wert.Ein Tier kann man von seinen Leiden erlösen lassen,die sind auf alle fälle besser dran.

Ich weiß nicht ob es wirklich so gut ist, was wir mit den Tieren machen. Wir entscheiden einfach über das Tier, ohne zu wissen ob es wirklich eingeschläfert werden möchte. Wir entscheiden einfach so über ein anderes Wesen und das ist nicht gut.
 
Cupido, die Frage ist nur, wann sie aufwachte. Es ist durchaus möglich dass jemand in den ersten 3 Monaten wieder aufwacht, weil die betroffenen Regionen nicht völlig abgestorben sind. Aber ab dem Zeitpunkt wo diese Regionen völlig abgestorben sind, gibt es beim Wachkoma kein zurück. Tote Nerven regenerieren nicht mehr.
 
Werbung:
Im „Haus Königsborn" in Unna haben es einige Patienten geschafft, aus dem Wachkoma herauszukommen.

„Jeder Mensch, egal in welcher Situation er sich befindet, ist entwicklungsfähig", sagt die Pflegedienstleiterin Marianne Pertzborn. Diese Überzeugung steht im „Haus Königsborn" in Unna am Anfang jeder Begegnung von Betreuern und Bewohnern. Ein Mensch im Wachkoma kann atmen, ist aber in seiner Beweglichkeit weitgehend eingeschränkt.

Wenn Menschen nach längerer Zeit nicht aus dem Wachkoma erwachen, lautet nicht selten die scheinbar endgültige Diagnose „austherapiert". Menschen im Wachkoma sind aber keine Sterbenden.

In Unna ist man davon überzeugt, dass „unsere Bewohner etwas wahrnehmen". Deshalb versucht das Pflegeteam vor allem, alle Sinne der 36 Bewohner anzusprechen. „Bei uns verbringt niemand den Tag im Bett!"

Quelle: Welt am Sonntag, 17.2.2002


Anne Schilling aus Freigericht bei Aschaffenburg lag nach einer Gehirnblutung 20 Tage im Koma. „Wenn mein Freund und meine Söhne an meinem Bett saßen, dann habe ich jedes Mal ihre Nähe gespürt“ erinnert sich Anna Schilling.

„Mein Lebensgefährte bat mich immer wieder, aufzuwachen.

Ich bin mir heute noch sicher, dass seine lieben Worte mich aus dem Koma geholt haben. Ich habe überlebt, aber noch heute leide ich an den Folgen der Hirnblutung. Ich bin linksseitig gelähmt, habe oft Kopfschmerzen und epileptische Anfälle.

Ich bin mir heute sicher, dass ein Koma-Patient viel mehr mitbekommt, als man allgemein hin denkt! Ich kann mich zwar nicht an die Inhalte des gesagten erinnern, aber ich weiß, dass er und die Kinder bei mir waren und mir vom Alltag zu Hause erzählt haben. Das war jedes Mal ein schönes Gefühl.“


Wachkoma – ein Hilfeschrei von Peter Strasser



Es kann jeden treffen, jederzeit! Autounfall, Herzin*farkt, Hirnhautentzündung - der Notarzt holt das Opfer zwar ins Leben zurück, aber es kann nicht reden, sich nicht bewegen, ja nicht einmal mit den Augen zwinkern: "Wach*koma" heißt die niederschmetternde Diagnose. Nur Lang*zeittherapie hilft, aber es gibt viel zu wenig Betten.

Thomas Bolzer ist Diplom-Krankenpfleger im Otto – Wagner Spital, Pavillon 11, Wiens derzeit einziger Therapie- und Rehabilitationsstation für Wachkomapatienten.

Er weiß, durch welche Hölle seine Schützlinge gehen: „Sie sind bewegungs- und ausdruckslos, bekommen jedoch meist mit, was in ihrem Umfeld vorgeht. Ihre Qual können sie aber nicht hinausschreien.“

Doch das will Bolzer für die hilflosesten aller Patienten tun.

Nur 12 Betten zählt die derzeitige Wachkomastation in Wien. Die Behandlung dauert lang und ist teuer und die Krankenkasse zahlt 3 bis sechs Monate. Und dann heißt es, ab ins Pflegeheim – auch für Zwanzigjährige!

Andere, wie jener Pilot, der auf der Fahrt zum Flughafen verunglückte, konnten sich eine jahrelange Rehabilitation leisten – es geht wieder.

Bolzer und sein Verein „Hope“ träumen von einem „Wachkoma – Haus“ im Bezirk Bruck an der Leitha für alle Betroffenen. „Es soll auch eine eigene Wohngruppen für Kranke geben, die schon auf dem Weg der Besserung sind“, schildert Thomas Bolzer.

„Auch sollen Betreuer für die Hauspflege geschult werden, und es sind Gästezimmer geplant, damit Angehörige länger bei ihrem wachkomabetroffenen Familienmitglied bleiben können, denn für die Betroffenen ist nichts wichtiger als unendlich viel Liebe und Zuwendung“, weiß der Selbstbetroffene, Herr Bolzer.
 
Zurück
Oben