Terri Schiavo - Sterbehilfe ja oder nein?

Sterbehilfe ja oder nein?

  • Ja, ich bin für Sterbehilfe wenn sicher ist, daß man nicht mehr helfen kann.

    Stimmen: 15 32,6%
  • Ja, wenn der Patient Lebensverlängernde Maßnahmen ablehnt.

    Stimmen: 16 34,8%
  • Ja, es gehört aber jeder Fall einzeln geprüft.

    Stimmen: 6 13,0%
  • Nein, diese Entscheidung steht uns nicht zu.

    Stimmen: 8 17,4%
  • Habe keine Meinung.

    Stimmen: 1 2,2%

  • Umfrageteilnehmer
    46
  • Umfrage geschlossen .
Cupido, du weisst aber das dies alles wissentschaftlich nicht bewiesen werden konnte und das nicht jeder im Wachkoma auch in einem Wachkoma sich befindet. Fehldiagnosen sind immer möglich. Niemand möchte einen Wachkomapatienten einfach sterben lassen und klammert sich an ein Wunder, aber Wunder gibt es nicht und bitte kommt jetzt nicht mit Wunder aus esoterischer Sicht.
 
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JimmyVoice schrieb:
Cupido, die Frage ist nur, wann sie aufwachte. Es ist durchaus möglich dass jemand in den ersten 3 Monaten wieder aufwacht, weil die betroffenen Regionen nicht völlig abgestorben sind. Aber ab dem Zeitpunkt wo diese Regionen völlig abgestorben sind, gibt es beim Wachkoma kein zurück. Tote Nerven regenerieren nicht mehr.

Hier kannst du dir ein Video ansehen, in dem ein Fall berichtet wird wie eine Frau nach 3 Jahren !!!!!!! aus dem Wachkoma wieder aufgewacht ist:

http://www.zdf.de/ZDFmt/mediathek/ZDFmt_video_cont/0,3498,MT-2280497--MD-180276-hi-0-11,00.html
 
Fehldiagnose häufig:
Untersuchungen einer renommierten Klinik in London haben ergeben, daß auch heute noch bis zu 40% der als "apallisch" eingewiesenen Patienten falsch diagnostiziert werden (Andrews et al., 1996). Eine so hohe Rate an Fehldiagnosen gibt es sonst in der Medizin nicht. Die Ärzte und Psychologen fanden heraus, daß die fälschlicherweise für "apallisch" gehaltenen Patienten über einfache Kompetenzen zur Kontaktaufnahme verfügten, wenn man ihnen durch entsprechend strukturierte Untersuchungsmethoden und äußere Hilfen überhaupt Möglichkeit dazu gab. Die Kompetenzen von Menschen im Koma und Wachkoma werden allgemein unterschätzt: sie müssen aktiv gesucht und angesprochen werden.

Diese Ergebnisse stimmen gut mit meinen eigenen Erfahrungen überein. Zu den üblichen Fehldiagnosen gehören medizinische Krankheitsbilder wie das Locked-in-Syndrom, bei dem die Patienten alles wahrnehmen, sich aber infolge einer querschnittsförmigen Unterbrechung der motorischen Bahnen in Höhe des Hirnstamms überhaupt nicht äußern können, mit Ausnahme vertikaler Augenbewegungen. Dazu gehört der sogenannte akinetische Mutismus, ein Zustand völliger Antriebs-, Bewegungs- und Sprachlosigkeit, obwohl die Hirnregionen, die Wahrnehmungen vermitteln, intakt sind. Jedoch kommt aufgrund umschriebener Schädigungen in frontolimbischen Hirnzonen kein geordnetes Verhalten zustande. Seit dem eindrucksvollen Erlebnisbericht "Schmetterling und Taucherglocke" wissen wir jetzt annähernd, welche Empfindungen und seelische Qualen die Betroffenen dabei durchmachen (Bauby, 1997).

Das heisst, dass diejenigen, die aus einem Wachkoma erwachten, nicht wirklich im Wachkoma waren, sondern die Diagnose Wachkoma fälschlicherweise bekamen und genau darin liegt das Problem, ja das Dilemma.

Echte Wachkomapatienten erwachen nicht mehr. Das Dilemma direkt ist, das man einen Wachkomapatienten fälschlicherweise in den Tod schick kann, obwohl er nicht wirklich im Wachkoma ist. Solange eine Fehldiagnose nicht ausgeschlossen ist, kann man natürlich nicht einfach jeden der vermeintlich im Wachkoma ist, sterben lassen. Aber was wenn eine fehldiagnose ausgeschlossen ist?

Es heisst ja, Im Zweifel für den Angeklagten, ergo auch im Zweifel für den Wachkomapatienten.
 
Er weiß, durch welche Hölle seine Schützlinge gehen: „Sie sind bewegungs- und ausdruckslos, bekommen jedoch meist mit, was in ihrem Umfeld vorgeht. Ihre Qual können sie aber nicht hinausschreien.“

Und warum genau will man denn nun diese Menschen, die durch die Hölle gehen und sich quälen, die ohne künstliche Intervention längst alles Leid überstanden hätten, nicht gehen lassen?
Warum zwingt man sie, sich weiter zu quälen, weil ja "vielleicht" noch eine Chance auf ein Aufwachen in einem be- und gehinderten Leben besteht??

Warum lässt man einen Körper nicht vergehen, wenn seine Zeit, aus welchen Gründen auch immer, gekommen ist?
Warum will man das mit aller Macht (!) aufhalten, die einem zur Verfügung steht?

Ich möchte, auch wenn das grausam klingt, niemals solchen Helfern in die Hände fallen, die festhalten, was gehen will...

Gruß von RitaMaria
 
vorweg, ich bin für einzelfallprüfung und maße mir selbst kein urteil im aktuellen fall an.

es ist aber überaus verlogen und pervers, was da derzeit in Amerika auf dem rücken dieser Patientin abläuft!

Millionen dort können sich nicht mal eine Aspirin gegen ihre Kopfschmerzen leisten und dann wird moralisiert, wieviele Jahrzehnte man einen Menschen künstlich ernährt.
Ein jahr darauf werden dann die Krankenkassenbeiträge erhöht wegen gestiegener gesamtkosten - mit der Folge, daß wieder ein paar tausend menschen sich keine krankenversicherung mehr leisten können und im ernstfall irgendwo ohne medizinische Hilfe sterben.

bei aller Schwierigkeit, die Grenze zu ziehen, wo ich die Maschine abstelle und wo nicht - dieser knallhart reale aspekt der ganzen geschichte sollte bei all dem vielleicht auch mal mit bedacht werden.

liebe Grüße, Stephan
 
Ich arbeite in diesem Bereich und ich würde niemals Sterbehilfe leisten. Vorher würde ich meinen Job an den Nagel hängen. :escape:

Sterbehilfe - nein, Sterbebegleitung, Palliativmedizin - ja....

Ich finde es schlimm was die Amis da machen denn der Hungertod ist schrecklich....

Wenn diese Terri wirklich keine lebensverlängernden Maßnahmen gewollt hätte, dann hätte sie das in einer Patientenverfügung schriftlich machen können, oder per Notar festhalten, aber nur weil der Ehemann das so sagt... woher weis man was der für Ziele verfolgt.....
 
So gesehen besteht die Grausamkeit ja nicht drin die Maschinen abzustellen, sondern darin dieselbigen weiterlaufen zu lassen.

Bedenklich. :sabber:

lgJ
 
Doch fiel mir gerade ein, bei jedem schrecklichen Unfall kann es auch passieren daß man unsagbar leiden muß....also kann man das alles fast nicht immer nur auf die Medizin abwälzen.


Nein, kann man sicher nicht. Und mit schlimmem Unfall am eigenen Leibe war ich selber noch nicht konfrontiert und ich weiß auch nicht, ob man meine eigenen Erfahrungen übertragen kann.....

Aber ich hatte Anfang des 30. Lebensjahres immer wieder schlimmste Gallenkoliken. Bloß wusste keiner, auch kein Arzt, dass es solche waren - so Schickerias wie heute, die festzustellen, gab es damals noch nicht.

Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Wer je Gallenkoliken hatte, der weiß, wovon ich rede....
Dennoch - es gab hier zwei Aspkete. Es gab:

a) einen Körper, der litt. Und zwar so schlimm, dass er die Tapete von den
Wänden holte

b) irgendwen/ -was Außenstehendes, das sich von diesem Körper getrennt
hatte und die Dinge quasie von außen beobachtete

Das Bewusstsein ändert sich, wird geschützt...


Es gibt grausame Ereignisse und Schicksale, und natürlich wird man jedesmal mit sich selber konfrontiert, mit der eigenen Sterblichkeit.

Es ist nicht die Sterblichkeit, die mir Angst macht.
Angst macht es mir, einer Medizin in die Hände zu fallen, die mich nicht sterben lässt.
Ich weiß, dass der körperliche Tod nicht das Ende des Lebens ist. Und ich möchte bitte meinen Übergang in Frieden und ohne Apparate machen dürfen.


Ich glaube man kann dem am besten gegensteuern wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, Literatur ( z.B. Kübler-Ross)

Eine wunderbare Frau, ja.
Weiß jetzt gar nicht, ob sie noch lebt. Das Letzte, was ich von ihr hörte, war, dass sie selber sehr krank ist...

Lieben Gruß,
RitaMaria
 
RitaMaria schrieb:
Eine wunderbare Frau, ja.
Weiß jetzt gar nicht, ob sie noch lebt. Das Letzte, was ich von ihr hörte, war, dass sie selber sehr krank ist...

Lieben Gruß,
RitaMaria
Sie ist letztes Jahr verstorben. Kübler-Ross ist auf Wachkoma aber nicht anwendbar
 
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Elisabetha schrieb:
Wenn diese Terri wirklich keine lebensverlängernden Maßnahmen gewollt hätte, dann hätte sie das in einer Patientenverfügung schriftlich machen können, oder per Notar festhalten, aber nur weil der Ehemann das so sagt... woher weis man was der für Ziele verfolgt.....
würdest du selbst welche wollen bzw. nicht wollen?
hast du das auch irgendwo schriftlich hinterlegt?
hat das irgendwer hier im forum gemacht?

liebe grüße, Stephan
 
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