Hi Prudencia,
mit Craniosacraltherapie bist Du schon mal auf einem guten Weg, wenn Du entspannen lernst und Deine Behandlerin ihr Handwerk versteht. Unterstützend könnten Dir auch ein paar Therapiestunden helfen um Ursachenforschung zu betreiben.
Du weißt ja offenslichtlich wann Du zum Essen neigst. Du nennst es Sympathieessen. Ich bin eine Gesellschaftsraucherin.
Keine Raucher um mich, finde ich Zigaretten zum Kotzen. Kaum raucht jemand in meiner Nähe, mit dem ich was an Muster oder Sympathie verbinde, und schon ist der Zwang nach Zigarette da.
Es gibt ja nicht nur Frustessen sondern z.B. auch Stressesser. Was ist denn in Deinen Beziehungen los, daß Du ißt? Was kompensierst Du?
Wo kommst Du in Deinen Beziehungen zu kurz, das Du meinst Dir als billige Ersatzbefriedigung über das Essen holen zu können?
Es gibt viele Möglichkeiten.
Möchtest Du mehr Liebe, Aufmerksamkeit, Zuwendung und weil Dein Partner Dein Ego, Dein Selbstwertgefühl nicht so pampered wie Du es gerne möchtest, Du Dich mit Essen ersatzbefriedigst?
Ziehst Du in Beziehungen zu wenig Grenzen und ißt dann aus Wut, ißt Dir etwas Schutzpanzer an?
Süchtige haben immer auch Probleme mit ihren Gefühlen. Finde Ventile Deine Gefühle auszudrücken. Ich kenne Dich ja nicht, was Du gerne tust, was Dir Spaß macht. Aber vielleicht kannst Du - wenn Dir Deine Gefühle noch nicht so bewußt sind - z.B. sie im Malen von Bildern oder Fotografieren, in einem Töpferkurs oder wie auch immer ausdrücken lernen, eben auf kreative Weise. Vielleicht kannst Du einer Selbsthilfegruppe beitreten oder ein paar Therapiestunden nehmen.
Hat eventuell auch das Kind mit Deinem Gewicht zu tun, z.B. daß Du nun die Liebe Deines Mannes teilen mußt? Viele Menschen begehen den Fehler ihr Selbstwertgefühl von der Zuwendung anderer abhängig zu machen. Ich mag gerne Bücher von Harriet Goldhor Lerner wie "Zärtliches Tempo" und "Wohin mit meiner Wut" bzw. "Das mißdeutete Geschlecht" usw.
Natürlich kannst Du Diät machen, Deine Ernährung umstellen, Sport machen, stoffwechselanregende Nahrungsmittel essen (Artischocke, Endiviensalat, Ruccola... auch kann man mit Kraut schnell abnehmen). Doch das ist meines Erachtens nur Symptombekämpfung. Klar, es gibt Statistiken dennen nach Übergewichtige eine kürzere Lebenserwartung haben. Es gibt aber auch eine Statistik die besagt, daß Übergewichtige die abnahmen widerum eine kürzere Lebenserwartung hatten gegenüber denen die übergewichtig geblieben sind. Ich glaube, das Gewicht ist nur ein Symptom und wird nur das Symptom bekämpft, bleiben die Ursachen, zeigen sich dann möglicherweie in anderen Problemen, die weniger offensichtlich sind. Gut, ein schlanker Mensch ist gesellschaftlich weniger geächtet, entspricht mehr unserem gängigen Schönheitsideal (wenn man der Masse nach geht) und es gibt hier sicherlich auch einen gesellschaftlichen Druck. Doch sich dafür zu biegen und brechen zu lassen, sprich der Gesellschaft zu liebe abzunehmen und das Problem bleibt unbearbeitet, das finde ich ist keine Lösung.
Also, Ursachenforschung... So Du es beschreibst, wirst Du wohl etwas tiefergehend Deine Psyche erforschen zu haben. Beziehungen beginnen halt mit der Geburt und wenn Du gelernt hast in Beziehungen zu essen, kann der Samen für dieses Verhalten schon sehr früh gelegt worden sein.
Aber dennoch kannst Du ja die Ursachenforschung auch unterstüzten. Suche Dir auch Dinge die Du gerne tust, und bei denen Du Dich bewegen mußt. Also, nur Sport des Abnehmens wegen zu machen, fände ich ätzend. Aber wenn Du sagst, Du schaust Dir gerne Museen an oder gehst gerne in die Natur, schwimmst gerne... tu' das. Und wenn Du Dich alleine nicht aufraffen kannst, frage private Kontakte oder suche Dir welche... Es ist an Dir hier kreativ und initiativ zu werden.