Christoph
Neues Mitglied
Liebe Leute, nun mal langsam!
Wir müssen offensichtlich bei diesem schwierigen Thema sehr aufpassen, die unterschiedlichen Ebenen nicht durcheinander zu bekommen.
Wie so oft diskutieren wir hier auf verschiedenen Ggewissensebenen, wie es scheint. Viele Meinungen, die hier geäußert werden basieren auf den individuellen Gefühlen von "Gerechtigkeit" und persönlichem Gewissen, während die systemisch Blickenden hier auf der Ebene der Wirkungen auf die Mitglieder des Systems und auf der Basis ihrer Erfahrungen mit dem hierarchisch (was die Wirkungen angeht) über dem persönlichen Gewissen angesiedelten systemischen Gewissen argumentieren. Dies f+ührt wieder zu den üblichen Missverständnissen.
Zunächst mal: wenn ich (und sicher auch Jake) von Wirkungen und den Gesetzmäßigkeiten, die ihnen zugrunde liegen berichten, dann sind das noch lange keine Werturteile über Personen. Auch sind es keine Urteile oder Meinungsäußerungen darüber, ob wir diese Gesetzmäßigkeiten und ihre Auswirkungen auf die Menschen nun gut oder ungut fänden. Wenn ein Wetterfrosch im Fernsehen berichtet, dass es morgen aller Wahrscheinlichkeit nach Regen geben wird, dann heißt das doch auch nicht, dass er das toll findet, wenn jemand dabei nass wird. Wenn ein Arzt euch erzählt, dass ihr krank werdet, wenn ihr zu viel Alkohol trinkt oder raucht oder so, dann heißt das doch auch nicht, dass er euch Böses wünscht oder es Klasse findet, wenn ihr diesen Wirkungen ausgesetzt seid. Desselben gilt, wenn jemand euch warnt, eure Kinder im Auto anzuschnallen. Dann wird es sicher nicht damit meinen: "Ihr habt es nicht anders verdient, wenn euere Kinder bei einem Unfall zu Schaden kommen."
Das mag ja sein - aus dem eigenen "Gefühl" heraus - also dem eigenen Gewissen. Aber das regelt ja nun mal nur die Zugehörigkeit zu deinem Familiensystem und es hat mit systemischen Tatsächichkeiten nichts zu tun, denen wir ausgesetzt sind. Natürlich kann jemand die leugnen - dennoch wirken sie.
Wenn man genauer hin sieht auf der systemischen Ebene, dann zeigt sich das gegenteil: alle Drei sind aneinander für immergebunden. Und in dem Maße, in dem diese Bindung anerkannt und gewürdigt ist, können sie wieder zu einem Teil frei werden. Wenn sie aber wie hier geleugnet wird, dann wirkt sie im ungut Untergrund. Dies ist so, wiel es eben das systemisch eGewissen auch noch gibt, welches machtvoller wirkt, als das individuelle und weil dieses ein Ausklammern und Leugnen von Personen im System nicht zulässt und (zum Teil sogar mit dem Tod) sanktioniert. Und das hat mit dem persönlichen Gerechtigkeitsgefühl gar nichts zu tun.
Wie schauen die Kinder ihre Mutter an, die sich derart "frei" von ihnen wähnt? Sie sind nciht sicher bei ihr, weil sie sich nicht auf sie festlegt und nicht bereit ist, die mit diesen Kindern verbundenen Einschränkungen auf sich zu nehmen. Dann versuchen die Kinder das auszugleichen und ihr zu "helfen", dass sie in dieser vermeintlichen kindlichen Freiheit bleiben kann. UNd so tragen die Kinder für die Mutter - aus Liebe.
Wenn der Wetterbericht (wobei dei Trefferquoten von Aufstellern höher sien dürften) wieder mal Recht hatte, fide ich das auch nicht ok. Und wenn die Voraussagen eintreffen, dass man sich die Nase einhaut, wenn man gegen die Wand rennt, dann findet derjenige das auch nicht ok. Das ändert nichts an den Tatsachen.
Du täuschst dich wirklich, und das gewaltig. Das ist deine Fehlinterpretation. Ein Gottesvergleich läge sicher den systemisch Gebildeten hier fern. Zudem wissen wir ja, dass die Gottesvorstellungen nur an den Himmel geworfene Projektionen des individuellen Gewissens sind...
Nicht nur die Frau ist gebunden an den Mann - auch er ist gebunden an die Frau. Und diese Bindung (zumal wenn ein Kind entstanden ist), wirkt unauflöslich. Von daher ist die Vorstellung von der Unauflöslichkeit der Ehe vielleicht gar nicht so realitätsfern. Das heißt nicht, dass man keine späteren Beziehungen haben kann, wenn eine schief gegangen ist. Aber die neuen Partner haben einen immer nur ein wenig weniger als die früheren. Und sie haben mehr, wenn die früheren Bindungen anerkannt und liebevoll gewürdigt sind.
Das ist beruhigend.
Hä? Geht es jetzt um deine eigenen Kinder oder um Stiefkinder?
Warum hat der Igel den Hasen im Rennen besiegt? Weil er nicht unterscheiden konnte.
Ein Vater ist der, welcher das Leben gespendet hat für die Kinder. Und da gibt es nun mal nur einen einzigen. Und die Kinder sind zur Hälfte ihr Vater. das, was sie angeblich "Eigenes" haben, das ist im Unterschied zu dem, was sie von den Eltern haben gering und unerheblich.
Alles Gute!
Christoph
Wir müssen offensichtlich bei diesem schwierigen Thema sehr aufpassen, die unterschiedlichen Ebenen nicht durcheinander zu bekommen.
Wie so oft diskutieren wir hier auf verschiedenen Ggewissensebenen, wie es scheint. Viele Meinungen, die hier geäußert werden basieren auf den individuellen Gefühlen von "Gerechtigkeit" und persönlichem Gewissen, während die systemisch Blickenden hier auf der Ebene der Wirkungen auf die Mitglieder des Systems und auf der Basis ihrer Erfahrungen mit dem hierarchisch (was die Wirkungen angeht) über dem persönlichen Gewissen angesiedelten systemischen Gewissen argumentieren. Dies f+ührt wieder zu den üblichen Missverständnissen.
Zunächst mal: wenn ich (und sicher auch Jake) von Wirkungen und den Gesetzmäßigkeiten, die ihnen zugrunde liegen berichten, dann sind das noch lange keine Werturteile über Personen. Auch sind es keine Urteile oder Meinungsäußerungen darüber, ob wir diese Gesetzmäßigkeiten und ihre Auswirkungen auf die Menschen nun gut oder ungut fänden. Wenn ein Wetterfrosch im Fernsehen berichtet, dass es morgen aller Wahrscheinlichkeit nach Regen geben wird, dann heißt das doch auch nicht, dass er das toll findet, wenn jemand dabei nass wird. Wenn ein Arzt euch erzählt, dass ihr krank werdet, wenn ihr zu viel Alkohol trinkt oder raucht oder so, dann heißt das doch auch nicht, dass er euch Böses wünscht oder es Klasse findet, wenn ihr diesen Wirkungen ausgesetzt seid. Desselben gilt, wenn jemand euch warnt, eure Kinder im Auto anzuschnallen. Dann wird es sicher nicht damit meinen: "Ihr habt es nicht anders verdient, wenn euere Kinder bei einem Unfall zu Schaden kommen."
Goldklang))) schrieb:Sie ist systemisch nicht unbelastet und bleibt durch das Kind an den anderen Mann unauflöslich gebunden.
Dieser Satz ist für mich ein "Schmarrn"!
Das mag ja sein - aus dem eigenen "Gefühl" heraus - also dem eigenen Gewissen. Aber das regelt ja nun mal nur die Zugehörigkeit zu deinem Familiensystem und es hat mit systemischen Tatsächichkeiten nichts zu tun, denen wir ausgesetzt sind. Natürlich kann jemand die leugnen - dennoch wirken sie.
Goldklang))) schrieb:Das Kind bleibt vielleicht unauflöslich mit dem Vater gebunden, aber nicht die Frau.
Wenn man genauer hin sieht auf der systemischen Ebene, dann zeigt sich das gegenteil: alle Drei sind aneinander für immergebunden. Und in dem Maße, in dem diese Bindung anerkannt und gewürdigt ist, können sie wieder zu einem Teil frei werden. Wenn sie aber wie hier geleugnet wird, dann wirkt sie im ungut Untergrund. Dies ist so, wiel es eben das systemisch eGewissen auch noch gibt, welches machtvoller wirkt, als das individuelle und weil dieses ein Ausklammern und Leugnen von Personen im System nicht zulässt und (zum Teil sogar mit dem Tod) sanktioniert. Und das hat mit dem persönlichen Gerechtigkeitsgefühl gar nichts zu tun.
Goldklang))) schrieb:Denn jede Frau kann auch "innerlich frei" sein, obwohl sie eine Beziehung hat oder Kinder.
Wie schauen die Kinder ihre Mutter an, die sich derart "frei" von ihnen wähnt? Sie sind nciht sicher bei ihr, weil sie sich nicht auf sie festlegt und nicht bereit ist, die mit diesen Kindern verbundenen Einschränkungen auf sich zu nehmen. Dann versuchen die Kinder das auszugleichen und ihr zu "helfen", dass sie in dieser vermeintlichen kindlichen Freiheit bleiben kann. UNd so tragen die Kinder für die Mutter - aus Liebe.
Goldklang))) schrieb:Diese "so ist es und nicht anders Standpunkte", die find ich bei der Familienaufstellung nicht ok!
Wenn der Wetterbericht (wobei dei Trefferquoten von Aufstellern höher sien dürften) wieder mal Recht hatte, fide ich das auch nicht ok. Und wenn die Voraussagen eintreffen, dass man sich die Nase einhaut, wenn man gegen die Wand rennt, dann findet derjenige das auch nicht ok. Das ändert nichts an den Tatsachen.
Goldklang))) schrieb:Da wird ja die Frau als abhängiges Wesen vom "Gottechtenvater" dargestellt, und die anderen Männer als "Versager"!
Oder täusch ich mich?
Du täuschst dich wirklich, und das gewaltig. Das ist deine Fehlinterpretation. Ein Gottesvergleich läge sicher den systemisch Gebildeten hier fern. Zudem wissen wir ja, dass die Gottesvorstellungen nur an den Himmel geworfene Projektionen des individuellen Gewissens sind...
Nicht nur die Frau ist gebunden an den Mann - auch er ist gebunden an die Frau. Und diese Bindung (zumal wenn ein Kind entstanden ist), wirkt unauflöslich. Von daher ist die Vorstellung von der Unauflöslichkeit der Ehe vielleicht gar nicht so realitätsfern. Das heißt nicht, dass man keine späteren Beziehungen haben kann, wenn eine schief gegangen ist. Aber die neuen Partner haben einen immer nur ein wenig weniger als die früheren. Und sie haben mehr, wenn die früheren Bindungen anerkannt und liebevoll gewürdigt sind.
Goldklang))) schrieb:Ich selbst fühle mich nicht mal als "GottechteMutter"!
Das ist beruhigend.
Goldklang))) schrieb:Ich fühle mich auch als "Stiefmutter", die Wesen geschenkt bekommen hat, die sie begleiten darf und an denen sie lernen darf, obwohl sie in meinem Bauch waren.
Hä? Geht es jetzt um deine eigenen Kinder oder um Stiefkinder?
Goldklang))) schrieb:Ich würde gern mal wissen, was einen "richtigen Vater" ausmacht?
Warum hat der Igel den Hasen im Rennen besiegt? Weil er nicht unterscheiden konnte.
Ein Vater ist der, welcher das Leben gespendet hat für die Kinder. Und da gibt es nun mal nur einen einzigen. Und die Kinder sind zur Hälfte ihr Vater. das, was sie angeblich "Eigenes" haben, das ist im Unterschied zu dem, was sie von den Eltern haben gering und unerheblich.
Alles Gute!
Christoph