Stiefvaterpflichen- wie sehen sie aus?

Leute,

gerade sehe ich, dass es wieder jemand nicht lassen konnte, mich wegen meines obigen Beitrages via Bewertung übel zu beschimpfen - anonym natürlich. Schade, dass User dieses forums so etwas nötig haben. Aber ich gehe jetzt in Einklang damit, dass so etwas offenbar notwendig für einige hier ist. Es ist ein Kommentar über das Forum und seine User.

Ich habe meine eigene Geschichte (und dies nicht feige anonym wie der o.g. Kommentierende, sondern persönlich erkennbar!) hier nicht geschrieben, um mir leid zu tun oder Mitleid zu provozieren. Es gibt aber auch für andere - nicht nur für mich - einiges daraus zu lernen. Und es ist dabei sehr offensichtlich, welche systemischen Gesetzmäßigkeiten ich damals missachtet habe und wo eine Lösung gewesen wäre.

Dieser Lerneffekt für alle ist der einzige Grund weshalb ich (und ich habe einige Zeit mit mir gerungen so etwas Persönliches hier zu posten, da ich weiß, wie es gerne von den Hasserfüllten gegen mich verwendet werden könnte) die Geschichte hier geschrieben habe.

Auch wenn ich hier nicht mehr diskutieren wollte, so möchte ich doch einige Bemerkungen der anderen Beitragenden hier zum Anlass nehmen, das Eine oder Andere noch etwas zu differenzieren.

Die Anregung von Melodie:

Aufsteller sehen ja nur die Fälle, die schief gingen oder zu gehen drohen, und nur aus denen können sie Regeln ableiten.

finde ich eine wichtige und sie ist ein Gedanke über den ich mir auch schon den Kopf zerbrochen habe. zu uns Aufstellern kommen natürlich nicht die Leute, bei denen alles (auch wenn nur scheinbar) glatt läuft, das ist klar. Aber die Gesetzmäßigkeiten, welche wir herausfinden zeigen sich immer im Prozess des Lösens, das sei dabei beachtet. Aus diesem Lösungsprozess leiten sich die Gesetzmäßigkeiten ab. Sie sind insofern schon Bedingungen unter denen sich Schweres sogar lösen kann. Daher ist anzunehmen, dass sie auch in funktionierenden Systemen gelten und wirken. Dies zu untersuchen ist allerdings schwierig, weil es m.E. aus verschiedenen Gründen nicht angemessen ist (und zu unklareb Ergebnissen führt), ein System ohne brennendes Anliegen und nur aus Neugier aufzustellen. Und diese Forschung wäre Neugier.

Zum Thema "Regeln":

Die Annahme, dass wer nur die "Regeln" einer gut funktionierenden Beziehung einhalte, auch ein Anrecht auf Glück habe, entspringt m.E. einem kindlich-magischen Glauben. Literatur wie Ulsamers "Spielregeln des Familienlebens" und "Spielregeln für Paare" hat hier ihre klaren Grenzen. Ginge es nur darum, einmal erkannte Regeln, die sich aus den wirkenden Gesetzmäßigkeiten ableiten, gleichsam "richtig" anzuwenden, und daraus einen Anspüruch auf Glück ableiten zu können, dann wären wir diesbezüglich schon wieder in einer Kirche bzw. Offenbarungsreligion. Einer hätte erkannt, was gilt und die anderen müssten einfach nur glauben und die "rechten Riten" vollziehen und die festgelegten Regeln einhalten, wie die 10 Gebote, damit die Macht ("Gott" in Form der Systemkräfte, wasauchimmer) ihm gnädig ist. Bert Hellinger würde vermutlich breit über so ein Ansinnen grinsen und sich dann dagegen schroff abgrenzen.

Nein, so einfach ist es nicht. Die Beachtung systemischer Gesetzmäßigkeiten kann zwar sicherlich helfen - aber man muss im Einzelfall noch viel mehr prüfen und zudem ist m.E. die Vorstellung, das Schicksal würde sich durch Regel gemäßes Verhalten quasi "bestechen lassen" eine zutiefst naive. Sie entspringt einem kindlichen Allmachtswahn und wäre nur eine Neuauflage der gängigen kirchlichen wie auch vieler hier im Forum vertretener esoterischer Vorstellungen.

Was die Aufstellungsarbeit wie sie im Beitrag von Indi beschreiben wird angeht, so hat so etwas mit seriöser systemsicher Arbeit nichts zu tun. Mich weiter darüber auszulassen, was für ein Unsinn so etwas und wie schädlich für den Aufstellenden so ein Leiterinnen-Größenwahn verbunden mit weiblicher Überheblichkeit und abgrundtiefer Männerverachtung ist, erspare ich mir.

Zum Thema Potsdamer Erklärung und dem unsäglichen Brief v. Schlippes habe ich mich im entsprechenden Thread (und die Experten Thies Stahl und Bertold Ulsamer in den dort verlinkten Beiträgen aus anderen Quellen viel besser als ich!) bereits hinlänglich geäußert. Kinderkram ist das in meinen Augen!

Zur von Jen beschreibenen Konstellation möchte ich noch erwähnen, das genau diese oft den Hintergrund für Missbrauchsfälle ist. Die dahinter liegenden genauen Dynamiken zu erläutern würde aber den Rahmen hier sprengen. Zumeist (nicht immer) zeigt sich - das sei aber gesagt - dass der ach so böse Stiefvater nur re-agiert auf die Zumutungen, welche die Frau mit ihrem Kind (das systemisch vor ihm in der Hierarchie steht) ihm auflädt. Die Balance von geben und Nehmen war dort ganz offensichtlich gestört. Oft opfern Mütter dann ihre Töchter der neuen Beziehung, wie in diesem Fall. Und genau das birgt auch den Hintergrund für sexuelle Verhältnisse mit dem Stiefvater.

Dies sind die Fälle, wo Kinder bei den Vätern oder deren Familien sicherer wären, denke ich.

Auch kann sich in so einem Verhalten des neuen Partners der Mutter eine unbewusste Konkurrenz mit dem Vater des Kindes (und früheren Partner, der ebenfalls in der Hierarchie vor dem neuen Mann steht) ausdrücken, an den die Mutter/Frau durch eben dieses Kind gebunden bleibt. Das muss man im Einzelfall ggf. genau anschauen.

Auch bei Ereschkigal könnte das eine Rolle spielen.

Viele Grüße
Christoph
 
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Lieber Christoph,
ich habe deinen sehr persönlichen und bewegenden Bericht gelesen, vieles ist für mich nachvollziehbar, stimmig, deckt sich mit meiner Wahrnehmung und meinen Erfahrungen.
Nur frag ich mich, sind die Grundsätze und Gesetzmässigkeiten, die du daraus ableitest nicht zu sehr unter dem Schock des Geschehenen entstanden?

Denn ich weiß nicht, ob das grundsätzlich so lebbar ist was du da schreibst, oder einfach dem natürlichen miteinander grundsätzlich wiederspricht.
Und, ich hoffe, ich darf so persönlich werden, ich weiß nicht, ob DU das wirklich so leben könntest, wärest du wieder in einer solchen Situation. So wie ich dich als liebevollen Menschen kenne, die Kinder sehe, die einen Narren an dir gefressen haben.

Ich kenne dich als freundlichen, gutmmütigen Menschen, der anderen selten einen Gefallen abschlägt. Ich weiß, dass du andere auch liebevoll-ernst in ihre Schranken weist, und doch weiß ich ich dass du ein liebevoller Mensch bist, der sich auf sein Gegenüber einläßt. Andere sind dir nicht egal, wie willst du dich da raushalten, hättest du ein 'Stiefkind' ?
Du würdest dich doch auch zuwenden ?
Du könntest doch nicht ignorieren ?
Du würdest dem 'Stiefkind' doch zum Geburtstag auch ein Geschenk machen, möglichst eins bei dem du den Nagel auf den Kopf triffst.
Ich kenne doch dein Mitgefühl.


Und! Aus meiner persönlicher Betroffenheit bzgl. Vizeelternschaft gebe ich dir vollkommen recht! Alle Vizeeltern können sich gegenüber den ersten Kind/ern ihrer Partner nur zurückhalten, genau das bringt den Segen. Man achtetdas Kind, wenn man es als Nachrückende vollkommen läßt. Im täglichen Alltag werde ich persönlich dabei wenig geprüft,

aber wie soll das im Alltag bei anderen aussehen, Christoph ? Die Umsetzung dieser Erkenntnisse erscheint mir schwierig und nicht praktikabel. Täglich sind da 101 Situation wo man als Vizeeltern danebensteht, stell dir vor, er baut ein Modellschiff und es klappt was nicht, die Mutter hat zwei Linke Hände, Könntest du die Finger davon lassen ?

;-))

Liebe Grüße Dagmar
 
Hallo Dagmar,

du weißt schon, wie ich gestrickt bin - weit gehend. Dennoch: es ändert ja nichts an dem was wirkt.

Du weißt, es gab später mal eine dreifache Vizeelternschaft - da haben die Kinder auch ohne großes Engagement "einen Narren an mir gefressen", einfach weil ich mit kindern eben kommunizieren kann. Aber du weißt auch: genau deshalb ist auch das nicht gut gegangen.

Aber es geht nicht nur um meine persönlichen Erfahrungen (als Partner von Frauen mit Kindern oder früher noch als betroffenes Kind, wo ich die Eifersucht neuer Partner der Eltern bis heute kenne - du weißt was ich meine und das gehört nun wirklich nicht hierher),

Stiefeltern haben einen schweren Stand. Wer einen Partner hat, der bereits ein oder mehrere Kinder mitbringt, dann hat man die letzte Position - nach den Kindern. Und es ergibt sich eine gewisse Distanz. Und man tut gut daran, die Balance von Geben und Nehmen zu beachten. Ich habe nie gesagt, dass es leicht ist. Und wenn man die Ordnung, wie sie nun mal in Familien gegeben ist, ignoriert (was ja eine mögliche Wahl ist), dann muss man vielleicht einfach den Preis zahlen.

Ein "guter Mensch" zu sein und anderen gern etwas Gutes tun ist eigentlich eine zuhöchst egoistische Angelegenheit und mitunter achtet es die anderen eben nicht, wenn man das tut. Oft entspringt es dem unbewussten Versuch, etwas, das im eigenen System durch einen anderen verursacht wurde in verstrickter Manier auszugleichen.

Wieso tue ich anderen Gutes? Weil ich allein es bin, der ihr Schicksal (möglicherweise angesichts eigener Verstrickung) nicht aushält, es ihnen nicht zumuten will und meint, es ändern zu müssen... Wenn ich also helfe und beispringe usw. dann ist das nur, um meinen eigenen Zustand zu regeln und evtl. der eigenen Verstrickung zu folgen.

Dies ist ein typisches Beispiel über zwei oft entgegengesetzt auf uns wirkenden Gewissen (von denen es möglicherweise sogar drei gibt, die ganz unterschiedlich funktionieren): das individuelle und das systemische.

Und noch was: es geht ja nicht darum, Stiefkindern gegenüber achtlos oder abweisend zu werden. Beileibe nicht. Aber man darf für sienur so viel tun, wie der Elternteil mit dem man lebt, ausgeglichen kann. Und man darf sich nicht zu schade für den Ausgleich sein.

Liebe Grüße
Christoph
 
muß mich mal kurz zu wort melden.

ich verstehe einiges rückblickend jetzt besser, was du hier im forum geschrieben hast, christoph. danke für die offenheit.
mein dank auch an dagmar, die mit ihren beiträgen fragen aufgeworfen hat, die mir auch gekommen sind beim lesen - obwohl ich wohl einer der wenigen hier bin, der weder eigene eltern - noch vize-eltern erfahrungen hat.

mir raucht, offen gestanden, ziemlich der kopf nach alldem. Allmählich frage ich mich, ob mir das wissen um alle diese vermuteten, beobachteten oder auch tatsächlich gegebenen Gesetzmäßigkeiten eher schadet oder nützt? Vor lauter "wissen" um diese gesetzmäßigkeiten und das beachten und einhalten wollen derselben - bleibt da nicht der mensch, sein authentisches selbst völlig auf der strecke am ende?

ich mein', ich selbst bin sowieso schon viel zu sehr von meinem verstand kontrolliert - das hier ist aber geradezu manna für den verstand und sein kontrollbedürfnis...

wer lebt das glücklichere leben, frage ich mich?
Derjenige, der mögliochst viel um all diese hintergründe weiß? oder derjenige, der nie was davon gehört hat? Oder gibt's gar einen Mittelweg?

liebe Grüße, Stephan
 
@ DagoBert

Naaaa, Dagmar?

Ob du mir da mit...

DagoBert schrieb:
Nur frag ich mich, sind die Grundsätze und Gesetzmässigkeiten, die du daraus ableitest nicht zu sehr unter dem Schock des Geschehenen entstanden?

...nicht versehentlich einen Bärendienst erwiesen hast? Es scheint hier Leute zu geben, die jetzt etwas über mich zu "wissen" glauben und lieber ihren Spekulationen folgen.
Stephan schrieb:
ich verstehe einiges rückblickend jetzt besser, was du hier im forum geschrieben hast, christoph. danke für die offenheit.
mein dank auch an dagmar, die mit ihren beiträgen fragen aufgeworfen hat, die mir auch gekommen sind beim lesen
Schade. Aber es ist meine Verantwortung, dass ich hier geschrieben habe, was ich schrieb. Vielleicht ein Fehler, etwas Persönliches zu schreiben auch wenn es ein gutes Beispiel ist. Immerhin bin ich erkennbar. Jetzt geht der Blick weg vom Systemischen und ihnen selbst auf mich. Und da ist er nicht hilfreich.

Ich habe die Gesetzmäßigkeiten im Persönlichen nur wieder erkannt, nicht erstmalig gefunden. Und sie sind so von anderen vor mir und nach mir ebenso gefunden worden.

Ich werde hier oft kritisiert, ich sei nicht selbstkritisch. Ich denke, meine Beiträge in diesem Thread zeigen ein anderes Bild. Normalerweise mache ich das aber nicht im öffentlichen Raum.

LG
Christoph


@ Stephan

Stephan,

ich möchte dir angesichts deiner Einwendung:

Stephan schrieb:
Allmählich frage ich mich, ob mir das wissen um alle diese vermuteten, beobachteten oder auch tatsächlich gegebenen Gesetzmäßigkeiten eher schadet oder nützt? Vor lauter "wissen" um diese gesetzmäßigkeiten und das beachten und einhalten wollen derselben - bleibt da nicht der mensch, sein authentisches selbst völlig auf der strecke am ende?
...noch einmal meine Worte...
Die Annahme, dass wer nur die "Regeln" einer gut funktionierenden Beziehung einhalte, auch ein Anrecht auf Glück habe, entspringt m.E. einem kindlich-magischen Glauben. Literatur wie Ulsamers "Spielregeln des Familienlebens" und "Spielregeln für Paare" hat hier ihre klaren Grenzen. Ginge es nur darum, einmal erkannte Regeln, die sich aus den wirkenden Gesetzmäßigkeiten ableiten, gleichsam "richtig" anzuwenden, und daraus einen Anspüruch auf Glück ableiten zu können, dann wären wir diesbezüglich schon wieder in einer Kirche bzw. Offenbarungsreligion. Einer hätte erkannt, was gilt und die anderen müssten einfach nur glauben und die "rechten Riten" vollziehen und die festgelegten Regeln einhalten, wie die 10 Gebote, damit die Macht ("Gott" in Form der Systemkräfte, wasauchimmer) ihm gnädig ist. Bert Hellinger würde vermutlich breit über so ein Ansinnen grinsen und sich dann dagegen schroff abgrenzen.

Nein, so einfach ist es nicht. Die Beachtung systemischer Gesetzmäßigkeiten kann zwar sicherlich helfen - aber man muss im Einzelfall noch viel mehr prüfen und zudem ist m.E. die Vorstellung, das Schicksal würde sich durch Regel gemäßes Verhalten quasi "bestechen lassen" eine zutiefst naive. Sie entspringt einem kindlichen Allmachtswahn und wäre nur eine Neuauflage der gängigen kirchlichen wie auch vieler hier im Forum vertretener esoterischer Vorstellungen.

... ans Herz legen.

Du fragst:

Stephan schrieb:
wer lebt das glücklichere leben, frage ich mich?
Derjenige, der mögliochst viel um all diese hintergründe weiß? oder derjenige, der nie was davon gehört hat? Oder gibt's gar einen Mittelweg?

Und ich antworte: es reicht, wenn wir das wissen, was uns in die Lage versetzt, den einfachen Vollzug des Lebens als solches bewältigen. Mehr braucht es nicht. Und darunter fällt so manches Thema hier in diesem Forum.

Außerdem wem nützt schon Wissen? Es geht eher um die innere Haltung. Wenn allen z.B. innerlich klar wäre, wie Bindungen entstehen und welche Folgen sie haben, dann würden so manche sich nicht mehr so leichtfertig binden (und v.a. trennen) und viele Probleme entstünden gar nicht.

Un des gibt in deiner Bemerkung noch einen Aspekt: "Lieber schaue ich weg, als dass ich mich der Wirklichkeit aussetze. Besser ich tue so als wüsste ich von nichts." Ein österliches Thema: mein Name sei Hase? Aber diesen Aspekt lasse ich bei dir und will den nicht weiter öffentlich diskutieren.

Christoph
 
Christoph schrieb:
Naaaa, Dagmar?

Ob du mir da mit...
...nicht versehentlich einen Bärendienst erwiesen hast? Es scheint hier Leute zu geben, die jetzt etwas über mich zu "wissen" glauben und lieber ihren Spekulationen folgen.

Schade. Aber es ist meine Verantwortung, dass ich hier geschrieben habe, was ich schrieb. Vielleicht ein Fehler, etwas Persönliches zu schreiben auch wenn es ein gutes Beispiel ist. Immerhin bin ich erkennbar. Jetzt geht der Blick weg vom Systemischen und ihnen selbst auf mich. Und da ist er nicht hilfreich.
Lieber Christoph, warum bloß mußt du jeden, aber auch jeden Beitrag, jeden Satz von mir, jede Frage, die ich ehrlich fragend (nicht eine bestimmte antwort erheischend) stelle, negativ (oder gar als persönlichen Angriff) auslegen und durch dein psychoanalytisches raster ziehen?
ich fühle mich von dir weder geachtet noch irgendwie ernst genommen bei solchen statements, wie diesem hier.
Es ist daher auch bis auf weiteres der letzte beitrag von dir, auf den ich antworten werde. aber vielleicht bezweckst du ja gerade das.

Christoph schrieb:
Ich werde hier oft kritisiert, ich sei nicht selbstkritisch. Ich denke, meine Beiträge in diesem Thread zeigen ein anderes Bild. Normalerweise mache ich das aber nicht im öffentlichen Raum.
ja, sowas habe ich zum beispiel rausgelesen, selbstkritik, die für mich bislang so gut wie nicht erkennbar war bei dir. ich war schon ernsthaft am überlegen, ob du sie vielleicht wirklich nicht kennst, nun weiß ich es besser. und aus dieser perspektive sehe ich rückblickend (deshalb schrieb ich es extra!) einige deiner beiträge mit etwas anderen augen.

Christoph schrieb:
Und ich antworte: es reicht, wenn wir das wissen, was uns in die Lage versetzt, den einfachen Vollzug des Lebens als solches bewältigen. Mehr braucht es nicht. Und darunter fällt so manches Thema hier in diesem Forum.

Außerdem wem nützt schon Wissen? Es geht eher um die innere Haltung. Wenn allen z.B. innerlich klar wäre, wie Bindungen entstehen und welche Folgen sie haben, dann würden so manche sich nicht mehr so leichtfertig binden (und v.a. trennen) und viele Probleme entstünden gar nicht.
ja, damit kann ich was anfangen. das war eines der ersten und tiefsten dinge, die mir bewußt wurden, als ich mich mit deinen beiträgen und hellinger befaßt habe. wobei mir persönlich die leichtfertige bindung das entscheidendere problem zu sein scheint, gegenüber der leichtfertigen trennung.
Christoph schrieb:
Un des gibt in deiner Bemerkung noch einen Aspekt: "Lieber schaue ich weg, als dass ich mich der Wirklichkeit aussetze. Besser ich tue so als wüsste ich von nichts." Ein österliches Thema: mein Name sei Hase? Aber diesen Aspekt lasse ich bei dir und will den nicht weiter öffentlich diskutieren.
da muß ich doch glatt mal schmunzeln. :hase:
ja natürlich ist das ein aspekt dieser frage - es war eine frage, christoph, geboren aus zweifel und unsicherheit.
ich habe dir auch versucht anzudeuten, warum ich in dem punkt unsicher bin.
leider können offenbar viele in diesem forum nicht so recht damit umgehen, wenn jemand verunsichert ist und gar nicht den versuch macht, das zu kaschieren oder zu überspielen. schade.

liebe Grüße, Stephan
 
Lieber Stephan,

wenn Du den Verstand und das Denken mit in das Familienstellen mit einbringst, dann gehen die guten Wirkungen kaputt. Innerhalb der Aufstellungen und den davon abgeleiteten Grundsätzen werden die Wirkungen gespürt und das ist etwas ganz anderes als Denken.

Du hast schon recht, daß Denken oft vom Erleben abhält. Jedes hat seinen Platz. Manchmal ist unser Kopf gefragt, um die Zusammenhänge, die wir erschaffen haben, durchleuchten. Doch das passiert nie alleine durch verstandesmäßige Kraft, sondern da gehört immer das Verstehen mit hinein und Verstehen hat etwas mit dem Herzen zu tun.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hi Ereschkigal,
ja, das habe ich schon begriffen.
(Es ist aber nicht einfach für mich, das auch umzusetzen. Gehört aber nicht weiter hierher, denn das ist mein ganz persönliches thema.)
Deshalb ist mir auch völlig klar und einsichtig, daß bei einer Aufstellung lange Reden und viele Worte und vieles nachdenken und grübeln fehl am platz sind.

Aber hier ging es ja um bestimmte Lebenssituationen und den Umgang mit ihnen, jenseits von Aufstellungen und die Aussagen die hier dazu gemacht wurden, die nehme ich nun mal zuerst über den verstand wahr (für andere mag das anders sein, aber ich bin nunmal (noch) so gestrickt).

liebe Grüße, Stephan
 
Lieber Stephan,


leider irrst du (oder zum Glück?). Ich achte dich durchaus. Ob du es erkennen kannst, ist die Frage.

Wenn du etwas schreibst, wie du es getan hast, dann ist das doch nur die Spitze des Eisberges. Ich habe keinen Angriff vermutet. Schon gar nicht von deiner Seite. Mich wundert eher, dass gewisse Andere hier meinen Beitrag noch nicht für ihre Zwecke genutzt haben. Auch da irrst du.

Und worauf ich mich bezog, habe ich ebenfalls gesagt. Ich wiederhole es noch mal für dich obwohl du es mit zitiert hast:

Jetzt geht der Blick weg vom Systemischen und ihnen selbst auf mich. Und da ist er nicht hilfreich.

Das war gemeint. Ok?

Ein "psychoanalytisches Raster" wie du es mir vorhältst, kann ich ebenfalls nicht erkennen. Ich habe mit Psychoanalyse eher weniger am Hut, Stephan. Und wer mich genau liest, der weiß das.

ich fühle mich von dir weder geachtet noch irgendwie ernst genommen bei solchen statements, wie diesem hier.

Wo erkenne ich in deinen Beiträgen mir gegenüber deine Achtung für mich? Fragen wir doch mal so herum.

Es ist daher auch bis auf weiteres der letzte beitrag von dir, auf den ich antworten werde. aber vielleicht bezweckst du ja gerade das.

Ach Stephan, das mit der beleidigten Leberwurst kann ich aber besser *schmunzel*

ja, sowas habe ich zum beispiel rausgelesen, selbstkritik, die für mich bislang so gut wie nicht erkennbar war bei dir. ich war schon ernsthaft am überlegen, ob du sie vielleicht wirklich nicht kennst, nun weiß ich es besser. und aus dieser perspektive sehe ich rückblickend (deshalb schrieb ich es extra!) einige deiner beiträge mit etwas anderen augen.

Wer mich persönlich kennt, der weiß, wie selbstkritisch ich sein kann. Aber ich finde, dass diese Selbstkritik nicht in die Internet-Öffentlichkeit gehört, Stephan. Ich habe mich angesichts meiner selbst gewählten Erkennbarkeit (ich bin ja kein Anonymus hier wie du) bisher weit gehend der Preisgabe persönlicher Informationen enthalten.

Wenn ich deutlich zu einigen Themen Stellung bezogen habe, dann habe ich damit durchaus auch immer mich dort gemeint, wo ich selbst Gesetzmäßigkeiten nicht beachtet und die Folgen zu tragen habe.

Lass mich wissen, wenn du magst, wie dein Blick auf mich sich durch deine Erkenntnisse verändert hat. Du bis in diesem Punkt sehr kryptisch.

Liebe Grüße und frohe Ostern dir!

Christoph

@ Ereschkigal

Hi Ereschkigal,

Manchmal ist unser Kopf gefragt, um die Zusammenhänge, die wir erschaffen haben, durchleuchten. Doch das passiert nie alleine durch verstandesmäßige Kraft, sondern da gehört immer das Verstehen mit hinein und Verstehen hat etwas mit dem Herzen zu tun.

Weise Worte.

Dir auch liebe Grüße
Christoph
 
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Lieber Christoph,

gerade habe ich das Lektorat von einer Broschüre über Familienstellen beendet. Mir selbst sind die Grundsätze des Familienstellens dadurch nochmals sehr klar geworden. Statt mit einem Vorwort beginnt diese Broschüre mit diesem Zitat.

„Bilder! Bilder! Helfen uns etwa Gedanken? Kenntnisse, Wissen? Lehrsätze und große Systeme? Die Seele ernährt sich von Bildern: so ist es seit uralter Zeit. Bild muss werden, was aus Einsicht, Erfahrung, Ahnung und Kenntnis erwächst, sonst ist es tot. Nur wer Wahrheit im Bilde besitzt, hat sie ganz. Zauberkraft wohnt nur im Bild. – Nur, wer die Dinge im Bilde besitzt, dem gehören sie zu.“
Erhart Kästner, Zeltbuch von Tumiland

Und wenn jemand dann denkt, daß durch die Erkenntnisse des Familienstellens er mehr denken müßte, kann dies zu keiner "guten Lösung" führen.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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