sterbende Oma

xxMilleniaxx

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13. Juni 2009
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617
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Österreich
Hallo an alle,

ich habe vor gar nicht allzu langer Zeit geträumt wie ich meiner Oma beistand als sie im Sterben war. Ich habe ihre Hand gehalten. Ganz generell weiß ich schon was der Tod im Traum bedeutet, mich hat aber erschrocken, dass die Oma die Augen (blau leuchtend) so aufgerissen hat und demnach in Schmerz gestorben ist. Komisch ist auch, dass sie so gar nicht wie meine beiden Großmütter aussah, eigentlich wie niemand, den ich kenne. Sie sah sehr furchterregend aus mit den hellblau leuchtenden aufgerissenen Augen.

Das war das erste Mal, dass ich in der Form und so konkret vom Tod geträumt hab. Was sagt ihr dazu?


Liebe Grüße,
M.
 
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Liebe Milenia,

für diesen Traum gibt es zwei Interpretationen, die je nach dem realen Hintergrund in Frage kommen können. In jedem Fall geht es da schon um das Thema Sterben, jedoch nicht um den Tod einer der realen Großmütter.

Zunächst kann es sich hier um die Ängste zum leidvollen Sterben ganz allgemein handeln (deshalb die imaginäre Großmutter). Die blauen Augen sollen hier den Schlaf und die Ruhe im weiteren Sinne als der Tod symbolisieren.

Die andere Option besteht darin, daß mit dieser Großmuter ein Seelenanteil von Dir gemeint ist, der sterben muß, damit Raum für etwas Neues entstehen kann. Bei dem Seelenanteil ginge es um einen Bereich des Überichs in Sachen der Gefühle und der damit verbundenen grundsätzlichen Moral.

Welche dieser beiden Optionen nun zutreffend ist, läßt sich nur mit einem Blick auf den realen Hintergrund klären – möglicherweise sind hier auch beide Möglichkeiten ineinander verwoben. Dem Traumgeschehen nach würde ich der ersten Option den Vorzug geben.

Merlin :zauberer2
 
Liebe Milenia,

für diesen Traum gibt es zwei Interpretationen, die je nach dem realen Hintergrund in Frage kommen können. In jedem Fall geht es da schon um das Thema Sterben, jedoch nicht um den Tod einer der realen Großmütter.

Zunächst kann es sich hier um die Ängste zum leidvollen Sterben ganz allgemein handeln (deshalb die imaginäre Großmutter). Die blauen Augen sollen hier den Schlaf und die Ruhe im weiteren Sinne als der Tod symbolisieren.

Die andere Option besteht darin, daß mit dieser Großmuter ein Seelenanteil von Dir gemeint ist, der sterben muß, damit Raum für etwas Neues entstehen kann. Bei dem Seelenanteil ginge es um einen Bereich des Überichs in Sachen der Gefühle und der damit verbundenen grundsätzlichen Moral.

Welche dieser beiden Optionen nun zutreffend ist, läßt sich nur mit einem Blick auf den realen Hintergrund klären – möglicherweise sind hier auch beide Möglichkeiten ineinander verwoben. Dem Traumgeschehen nach würde ich der ersten Option den Vorzug geben.

Merlin :zauberer2


Hallo DruideMerlin,

danke für deine Gedanken. :) Könntest du mir den Satz "Bei dem Seelenanteil ginge es um einen Bereich des Überichs in Sachen der Gefühle und der damit verbundenen grundsätzlichen Moral." etwas näher erläutern? Ich hab da keine Vorstellung was gemeint sein könnte.

Ich hatte auch schon an die 2. Option gedacht und dachte auch, dass es mir viel. schwer fällt das, was auch immer es ist, los zu lassen. So ganz greifbar ist es für mich nicht um was es genau geht. Ich kann nur sagen, dass ich dazu neige mich auf eine Sache oder auf jemanden zu fixieren und dass mir das nicht gut getan hat in der Vergangenheit und bis heute nachhängt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich sich das so einfach aus meinem Verhaltensmuster streichen lässt. Eine Lockerung vielleicht, aber mehr?


Wünsche dir noch einen schönen Tag,
Millenia
 
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Liebe Millenia,

mit der Mutter verbinden wir Gefühle, Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Die Großmutter stellt nun eine Steigerung dieser Werte dar, denn sie wird über die Mutter gestellt, also das Grundsätzliche in diesen Dingen. Es geht da also um Deine grundsätzlichen Prinzipien und Deiner innersten Moral in Sachen der Gefühle: ein Art Überich. Das bedeutet nun für Deinen Traum, daß Du da ganz tief in Deinem Innersten über Deinen eigenen Schatten springen und bestimmte ganz persönliche Standpunkte „sterben“ müßtest, um in einer Sache voranzukommen.

Auf Deine Vermutung zur Realität bezogen würde das bedeuten, daß es da zwar schon um das Loslassen geht, nur müßte geklärt werden, was in Dir losgelassen werden muß, das einem solchen Vergleich standhält. Mancher hat vom Loslassen auch etwas falsche Vorstellungen, denn es geht dabei nicht um die reale Person, die aufgegeben werden muß, sondern um die eigenen Gefühle und die Erinnerungen von denen man glaubt sich trennen zu müssen.

Von Erinnerungen kann man sich aber nicht trennen und man kann sie im Grunde auch nicht loslassen, denn sie sind ein Teil unserer Persönlichkeit. Wir können zu diesen Erinnerungen lediglich neue Verbindungen zu anderen Gefühlen knüpfen. So ist auch der Tod von diesen Dingen in unserer Seelenwelt nur bildlich zu verstehen. Erst, wenn die Erinnerung nicht mehr mit Schmerz und Demütigungen verbunden ist, sondern mit Güte und Nachsicht, hat man diese Verletzungen geheilt: Wenn auch immer Narben auf der Seele zurückbleiben werden.

Wenn Du Dich schon intuitiv der 2.Option zugewandt hast, solltest Du diesen Gedanken auch weiter verfolgen und den Bezug zu dieser Realität annehmen. Selbst wenn Du damit im Augenblick keine Lösung Deines Problems erkennen kannst, ist das bloße Beschäftigen mit diesem Traum schon der zweite Schritt zur Bewältigung.

Merlin :zauberer2
 
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