Hi Toffifee,
Toffifee schrieb:
Wo mittlerweile jeder ins Fitness-Center rennt oder noch agressivere Kampfsportarten/Kampfkünste betreibt, um einen Gegner noch schneller auszuschalten
Nachdem du auf den Aikido-Link verwiesen hast, muss ich mich da doch etwas wundern
Obwohl genau genommen war es ja ein Link zu einem Aikido-BUCH, oder?
Hast du das Buch gelesen und zu Hause im Sessel das Wesen des Aikido begriffen oder übst du diese Kunst auch tatsächlich aus? ;)
Ich kenne dich ja nicht.
Meines Wissens nach sind die Kampfsportarten ganz unbedingt von den Kampfkünsten zu trennen.
Eine Gemeinsamkeit gibt es allerdings: Es geht um den Körper.
Deswegen finde ich deine Aussage so lustig:
Toffifee schrieb:
anstatt ein Dojo zu besuchen, kann man auch mal ein Buch über Gewaltprävention in die Hand nehmen.
Der haut´s echt raus :)
Natürlich kann man so ein Buch in die Hand nehmen. Nur ist das etwas völlig anderes.
Abgesehen davon: Es gibt einerseits die Möglichkeit, sich an einem Sandsack abzureagieren, sich dabei meinetwegen den blöden Chef vorzustellen und seinen ganzen so genannten "angestauten" Aggressionen freien Lauf zu lassen bis zur Erschöpfung. Für einen Ausgleich sorgt das aber nicht, sondern ist eher ein ständiges Hoch und Tief.
So weit ich weiß, geht es aber in der Kampfkunst um die Harmonisierung der Körperenergien und man versucht, die Spannungen der Aggressionen zu lösen, beziehungsweise sie als Technik einzusetzen. Es ist also das Ziel, sich auszugleichen und interne Konfliktsituationen zu regeln. Es geht nicht darum, unzählige von Techniken zu lernen, die sowieso nur unter Trainingsverhältnissen funktionieren. Ich denke, es geht um ein weitaus tieferes Verständnis für den Körper, und auch nur der Körper kann dies begreifen. Dieses Verständnis bekommst du nicht, wenn du aus Frust auf einen Sandsack haust. Ebenso wenig hilft es dir, ein Buch darüber zu lesen.
Die Basis all dieser schönen Gedichten alter Schwertmeister ist der Körper.
Wir müssen hier ja nicht über so viele verschiedene Kampfkunst-Stile (Dialekte?) reden und die ganze Kulisse nach Asien verschieben. Es geht grundsätzlich um die Harmonisierung von Körper und Geist. Und ohne Körper geht das einfach nicht. Moralisch interpretierte Weisheiten helfen hier nicht weiter, denn es geht um das Hier und Jetzt deines Körpers und um seine Art von Sprache und Verständnis (im Falle einer Konfliktsituation).
Liebe Grüße
von Elias