Selbstmord

Hallo Sunnygirl,

ich finde, dass deine Meinung auch zu berücksichtigen ist. Sie ist sehr wichtig und es hat Gründe, dass du zu dieser gekommen bist.

Dass deine Meinung hier ausdiskutiert wird, zeigt mir, dass Familiensteller den phänomenologischen Weg aus den Augen verloren haben.

Zitat von Reinhard:
Niemand hier fordert Dich auf, in den destruktiven Dynamiken Deiner Familie einen Sinn erkennen zu sollen. Aber bitte sprich Du niemand die Berechtigung ab, den tieferliegenden Sinn in leidvollen Erfahrungen der eigenen Familie zu erkennen.

Dann akzeptiere auch bitte Sunnygirls Meinung. Im realen Leben begegne ich kaum Menschen, die mir erklären, dass da und dort alles einen Sinn hat, aber wie Sunnygirl es schon schrieb, sind solche Meinungen in Foren sehr weit verbreitet.

Liebe Grüße pluto
 
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Hallo Pluto,

vielleicht ist ja deshalb das "reale Leben" für so viele Menschen sinnentleert? Weil sie weder einen Sinn suchen noch sehen, sondern eher in der Sinnlosigkeit verharren, die das materielle Leben bietet?

Ich hätte einiges nicht überstanden, hätte ich keinen Sinn drin sehen können.

liebe Grüsse, Alana
 
Hallo zusammen

Ja, ich denke auch, dass in jedem Leben ein Sinnzusammenhang erkennbar ist.

Im Kindergarten spielte ich immer mit einem Jungen, er hiess Ronny. Wir verstanden uns ohne Worte, sassen stundenlang zusammen, eine sehr schöne Erinnerung. Als ich 10 war, wusste ich auf einmal, dass er früh sterben wird, auf unnatürlichem Weg.

Jahre später sah ich Ronny noch einmal, auch da blickten wir uns stumm und wissend in die Augen. Ich wusste, ich werde ihn nie mehr sehen. Ein paar Jahre danach erhängte er sich.

Noch heute, Jahrzehnte danach, denke ich oft an ihn. Unsere Telepathie war etwas Besonderes und sein Leben und auch das Danach empfinde ich als sehr sinnvoll.

Sein Leben war nicht leicht, er kam aus einer Alkoholikerfamilie und zerstritt sich mit seinen Brüdern. Er war schon als Junge anders und irgendwie empfanden wir dieselbe sanfte Melancholie des asozial aufgewachsenen Kindes.

Trotzdem kann ich jetzt nicht sagen, sein Selbstmord war irgendwie eine sinnvolle Entscheidung, aber das tut ihm keinen Abbruch, denn seine Seele trägt den Sinn in sich selbst. So wie ich andere hinübergehen sah, so weiss ich, dass auch er seinen Frieden gefunden hat. Wenn es nicht so wäre, würde ich es bestimmt wahrnehmen, denn ich bin immer noch mit ihm verbunden.

Was ich damit sagen will: Jemand kann auch eine falsche Entscheidung treffen, das heisst aber nicht, dass nun sein gesamtes Leben und Dasein jeglichen Sinn verliert. Wir alle tun so viele unüberlegte Dinge, welche wir später bereuen, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass drüben der Selbstmord nicht auch bereut wird...

Die Lebensspanne eines Menschen nehme ich so wahr wie die Entwicklung einer Blüte. Daran kann ich erkennen, wie alt jemand wird. Menschen, denen ein früher Tod bevorsteht, ohne dass sie selbst ihr Leben beenden, blühen schneller auf, ihre Seelen lösen sich vom Körper und ihre Aura ist ganz weich und süss, bevor sie sterben, dann lösen sie sich ganz vom Körper und gehen freudig und erwartungsvoll nach Drüben.

Bei Menschen, welche Selbstmord begehen, ist der Tod eher wie ein Abschneiden der Blüte, die Seele hatte zu wenig Zeit und Licht, um aufzublühen. Sie wurde zu früh abgeschnitten. Deshalb glaube ich persönlich (ohne einem anderen damit etwas aufzudrängen), dass Selbstmord nicht "gesund" ist für die Seele, welche hineinwachsen muss in die andere Welt, so ähnlich wie beim Mord, wo die Seele sich zwar auch befreit nach Drüben wenden kann, aber nicht ohne einen Schock davonzutragen, der Schock des Abgeschnittenseins.
 
@Sunnygirl :

Da wir hier im Forum "Familienstellen" sind :

Dynamiken wie in Deiner Familie gibt es oft dort, wo in früheren Generationen tatsächlich Morde stattgefunden haben, die ungesühnt geblieben sind (vielleicht sogar unentdeckt). Da findet oft generationsüberschreitend ein "Ausgleich" statt. Wenn jemand in einer Familie gemordet hat, dann muss auch jemand aus dieser Familie sterben - wenn es nicht auf andere Weise gelöst werden kann. Muss nicht, aber kann ein Ansatzpunkt sein, wie Du einen Beitrag leisten kannst, die Dynamik in Deiner Familie grundlegend zu mildern oder zu lösen.

Das Erschütterndste, was ich in diese Richtung erlebt habe, war eine Frau, die sich zwanghaft immer wieder Schnitte am Körper zugefügt hat und die immer wieder sterben wollte. Während der Aufstellung ist in ihr plötzlich ein Film abgelaufen, in dem sie gesehen hat, wie ihr Vater eine Frau mit einem Messer zerschnitten und ermordet hat. Sie ist dem nachgegangen - so ein Mord hatte tatsächlich stattgefunden und ihr Vater war als möglicher Täter angeklagt. Er wurde aber damals mangels Beweisen freigesprochen. (Ich habe die Geschichte natürlich verändert und nur das Grundmuster wiedergegeben - zum Schutz der Person, die das erlebt hat.)

Liebe Grüße, Reinhard

Hallo Reinhard

Inwiefern kann ich da etwas auflösen?

Mein damals sechsjähriger Bruder wollte mich als Baby umbringen. Als er es mir Jahre später gestand, sah ich auf einmal alles retrokognitiv vor mir, den perlweissen Kinderwagen und die rot-weiss-karierte Decke darin, worin ich nicht hineingelegt werden wollte, was meine Ma alles bestätigte. Und ich sah, wie ich meinem Bruder, der mich samt Kinderwagen den Abhang runterschupste, telepathisch den Befehl gab, mich zu retten. Dieses Sog, mich zu retten, hatte er tatsächlich, wie er sagt.
 
Inwiefern kann ich da etwas auflösen?.
Hallo Sunny,

Für genau solche familiäre Dynamiken wurde zB. die Familienaufstellung entwickelt.

Du kommst mir vor wie jemand, der immer wieder das Fenster aufreißt um eine Explosion zu vermeiden, weil es nach Gas riecht - aber nicht auf die Idee kommt, man könnte mal den Gashahn abdrehen. Nach Deinem Selbstverständnis kämpfst Du quasi von Geburt an gegen die Gefahr von Mord und Selbstmord im Familienkreis an - und bist noch nie auf die Idee gekommen, zu schauen, woher das kommt und wie sich das stoppen läßt ?

Es gibt sicher auch noch andere Möglichkeiten - mir ist die Aufstellungsarbeit halt die vertrauteste Form.

Liebe Grüße, Reinhard
 
So, nun bin ich fertig mit dem Durchlesen der Seiten 4-7.

Ich habe das Gefühl, das Ziel wurde aus den Augen verloren. Mittlerweile könnte man das Thema in andere Unterforen verschieben.

Familienstellen will nicht Sympthome bekämpfen. ( Was aber ein sehr wichtiger 1. Schritt sein kann, um überhaupt "an die Sache gehen zu können" ).
Familienstellen sucht Lösungen.
Kommt man auch noch auf die ( rational nachvollziehbaren ) Ursachen drauf, so ist das nur Beiwerk.

Meist sind die Threads hier in Familienstellen kürzer, weil dieses Philosophieren und Sinnsuchen nicht Kern der Themen ist,
sondern mögliche Lösungswege zu Problemen.

Liebe Grüsse
Harry

P.S. Werde mich gleich selbst an der Nase nehmen, und meine Beiträge danach durchforsten. Ich will ja niemanden von was überzeugen ( das funktioniert eh nicht. ) Und schon gar nicht will ich an Religionen oder Glaubensgrundsätzen kratzen :move1:
 
Hallo Sunny,

Für genau solche familiäre Dynamiken wurde zB. die Familienaufstellung entwickelt.

Du kommst mir vor wie jemand, der immer wieder das Fenster aufreißt um eine Explosion zu vermeiden, weil es nach Gas riecht - aber nicht auf die Idee kommt, man könnte mal den Gashahn abdrehen. Nach Deinem Selbstverständnis kämpfst Du quasi von Geburt an gegen die Gefahr von Mord und Selbstmord im Familienkreis an - und bist noch nie auf die Idee gekommen, zu schauen, woher das kommt und wie sich das stoppen läßt ?

Es gibt sicher auch noch andere Möglichkeiten - mir ist die Aufstellungsarbeit halt die vertrauteste Form.

Liebe Grüße, Reinhard


Hallo Reinhard

Nunja, ich weiss schon, weshalb mein Bruder mich umbringen wollte und meine Schwester zu Suizid neigt. Die psychologischen Erklärungsmodelle empfinde ich als sehr einleuchtend.

Familienauftstellung gehört zu einem Weltverständnis, wo von einem ganz bestimmten religiösen Inkarnationsglaubenssystem ausgegangen wird.

Ich jedoch bevorzuge Erfahrungswerte, welche sich in meinem Leben als beweiskräftig erwiesen haben, d.h. ich vertraue meinen Träumen und Visionen auch nur, weil sie sich fortwährend als wahr herausstellen und damit Faktenrelevanz für mich gewinnen.

Alles andere schliesse ich nicht aus, aber solange ich keine für mich glaubhaften Beweise habe, empfinde ich es als zu wenig tragfähig - für mich, kann für andere ganz anders sein.

Auch wenn der Thread unter Familienaufstellung gestartet wurde, war das ja nicht wirklich in der Fragestellung ersichtlich.
 
1. Nunja, ich weiss schon, weshalb mein Bruder mich umbringen wollte und meine Schwester zu Suizid neigt. Die psychologischen Erklärungsmodelle empfinde ich als sehr einleuchtend.

2. Familienauftstellung gehört zu einem Weltverständnis, wo von einem ganz bestimmten religiösen Inkarnationsglaubenssystem ausgegangen wird.
1. In der Psychotherapie ist es üblich, dass sich grundsätzlich etwas ändert, wenn eine STIMMIGE Erklärung gefunden worden ist. Erklärungen, die nichts ändern, stimmen in der Regel auch nicht.

2. Nein - ganz und gar nicht. Das ist eine Minderheit (wobei ich da dazugehöre). ZB. die systemischen Aufstellungen oder auch die Familienaufstellungen haben mit Reinkarnation rein gar nichts zu tun. In meinem Versuch, einen möglichen Hintergrund von dem zu skizzieren, was in Deiner Familie vorgeht - da ist nicht das geringste Spürlein von Inkarnation vorhanden.

Allerdings würdest Du Deine Stellung als permanente Lebensretterin in Deiner Familie verlieren, wenn die hier wirkenden Dynamiken gelöst würden ...

Retter brauchen Menschen, die gerettet werden müssen.

Reinhard
 
1. In der Psychotherapie ist es üblich, dass sich grundsätzlich etwas ändert, wenn eine STIMMIGE Erklärung gefunden worden ist. Erklärungen, die nichts ändern, stimmen in der Regel auch nicht.

2. Nein - ganz und gar nicht. Das ist eine Minderheit (wobei ich da dazugehöre). ZB. die systemischen Aufstellungen oder auch die Familienaufstellungen haben mit Reinkarnation rein gar nichts zu tun. In meinem Versuch, einen möglichen Hintergrund von dem zu skizzieren, was in Deiner Familie vorgeht - da ist nicht das geringste Spürlein von Inkarnation vorhanden.

Allerdings würdest Du Deine Stellung als permanente Lebensretterin in Deiner Familie verlieren, wenn die hier wirkenden Dynamiken gelöst würden ...

Retter brauchen Menschen, die gerettet werden müssen.

Reinhard

Hallo Reinhard

Retter brauchen Menschen, die gerettet werden müssen, klingt jetzt so, als ob ich niemanden hätte retten müssen. Das riecht nach der für mich nervigen und in meinem Fall absolut unzutreffenden Co-Abhängigkeits-Theorie, die allen fürsorglichen Schwestern gleich aufgedrückt wird (denn echte Liebe kann es ja nicht sein).

Mir wär nichts lieber, als wenn ich niemanden retten müsste und mein eigenes Leben in aller Seelenruhe ausleben könnte. Ich bin also keineswegs jemand, der sich über das Retten und Helfen definiert und sich aus einem eigennützigen Gebrauchtwerden heraus profiliert und süchtig danach ist.

Wenn notwendiges Helfen gleich Co-Abhängigkeit bedeutet, dann ist jeder Psychotherapeut latend co-abhängig ;-)
 
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Bei Menschen, welche Selbstmord begehen, ist der Tod eher wie ein Abschneiden der Blüte, die Seele hatte zu wenig Zeit und Licht, um aufzublühen. Sie wurde zu früh abgeschnitten. Deshalb glaube ich persönlich (ohne einem anderen damit etwas aufzudrängen), dass Selbstmord nicht "gesund" ist für die Seele, welche hineinwachsen muss in die andere Welt, so ähnlich wie beim Mord, wo die Seele sich zwar auch befreit nach Drüben wenden kann, aber nicht ohne einen Schock davonzutragen, der Schock des Abgeschnittenseins.


Dazu wollte ich noch sagen, daß die Seele ja vielleicht nie genug Licht bekommen hat, um sich wirklich zu entfalten, sie stand in einem dunklen Eck oder es zogen so viele dunkle Wolken auf, daß die Blüte sich nicht mehr weiter entfalten konnte - es ist ja doch die Seele, die sich dann nach dem Drüben sehnt!
Aber auch das, was du schreibst, kann manchmal so sein.
 

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