Ratlos... wenn alles zu viel wird

Vielen Dank für deine Worte die machen mir Mut. Ich setz mich jetzt hin und schreibe mit meine Probleme bzw Herausforderungen auf und suche nach einer Lösung.

Werde Mittwoch in die arbeit gehen mit hoffentlich mehr Mut als heute und zeigen das ich eine starke Frau bin.

Lese gerade das Buch von Pierre Franckh - Der 6 Minuten Coach Erfinde dich neu. Vielleicht öffnet es mir ein Stück die Augen.

Außerdem nehme ich seit einer Woche circa Homöopatische Arzneimittel ein. Beide von Dr.Loges einmal dysto-loges S für innere Ruhe und hilft bei nervösen Störungen (Angst,zittern) und das andere heißt Rhodiolan das ist für innere Kraft damit man mit stress besser zurecht kommt.

obwohl ich nicht weiß ob beides zusammen helfen kann. Denn eins für innere Ruhe und das andere für Innere kraft ergibt ja zusammen eigentlich nichts. Entweder ruhig oder kraftvoll. Hmmm.


lg sandra
Danke nochmals für deine Worte.

in der ruhe liegt die kraft...:)
 
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Hi Sandy,

frag doch mal deinen Hausarzt, ob er dir was Pflanzliches gegen Depressionen verschreiben kann. Da gibt es durchaus Alternativen.

Ich kann gut verstehen, dass Du dir nicht gleich Psychopharmaka aufdrängen lassen möchtest und meiner Ansicht nach ist ein guter Psychotherapeut in der Lage, das auch zu akzeptieren und dir Mut zu machen und in Ruhe nachzudenken und dich auch wie einen erwachsenen Menschen zu behandeln, der Nein sagen darf.

Für mich liest sich das, was Du bisher schreibst, wie eine immense Überforderung, wo deine jetzigen Symptome einfach die Folge dieser Überlastung sind. Und da rate ich dir, dranzubleiben und einen Psychotherapeuten zu suchen, wo Du merkst da stimmt auch die Chemie zwischen euch. Dafür darf man in Deutschland 5 Stunden zur Probe machen und solange wechseln, bis der Richtige gefunden wurde, wie es in Österreich ist, weiß ich nicht.

Ich hatte mal einen Burnout und geriet zunächst an drei Ärzte, die mir mit der Chemiekeule Antidepressiva kamen und sonst nix. Bis ich einen Facharzt für Psychosomatik aufsuchte, der das tat, was für mich damals richtig war: mir ein leichtes pflanzliches AD verschreiben, mich krankschreiben mit dem Hinweis, er würde mich so lange unterstützen und mich krank schreiben, bis ich adäquate Hilfe gefunden habe und ich von mir aus sage: jetzt geht es wieder.

Ich nahm dann das pflanzliche Mittel ein, suchte mir eine Therapie und musste mir keinen Kopf machen um meinen Job und die AU. Damals war ich auch alleinerziehend mit einer Tochter, die noch klein war, ich kann daher, glaube ich, deine Not ein Stück weit nachvollziehen. Nach etwa 8 Monaten war ich soweit wieder arbeitsfähig.

Und auch, wenn man schon selbst sieht - und bei dir habe ich den Eindruck - was derzeit in deinem Leben unrund läuft, braucht es doch Hilfe, diese Punkte anzugehen und sein Leben so zu ändern, dass es wieder angenehm wird.

Du schaffst das! Gönne dir die Hilfe, die Zeit, die Du dazu brauchst.

Gutes dir
Any
 
Und warum weigerst Du Dich die Antidepressiva zu nehmen?

Du bist doch zum Fachmann gegangen, damit er Dir hilft. Er verschrieb Dir Andidepressiva, und Du weigerst Dich. Das hat ein wenig was von "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass." Was erwartest Du denn von ihm? Was soll er Deiner Ansicht nach tun? Wenner der Ansicht ist, dass er Dir so am besten helfen kann, so wird er mitunter dafür auch gute Gründe haben, anstelle dem Gewinnstreben, was Du hier sofort vermutest.

:thumbup:

Hallo Sandy:)

Ich gebe Joey recht.
Ich denke, bei Dir kommt vieles zusammen: Aufgestautes, allenfalls stressiges und unverarbeitetes. Das alles kann gut zu angstzuständen und panikattacken führen, die sich symptomatisch so äussern, wie du schreibst. Auch der Tinnitus kann dazugehören. Typisch an der krankhaften angst ist, dass sich die symptome aufschaukeln, abwechseln, sich maskieren und dich auf diese weise noch mehr erschrecken und damit letztlich erschöpfen.
Ich würde mich in eine ernsthafte - damit meine ich eine konstante und regelmässige - psychiatrische therapie begeben und das verordnete medikamant einnehmen. Es wird dir zunächst helfen, wieder in deinem leben fuss zu fassen, nicht alles als bedrohlich oder unüberwindbar wahrzunehmen. Die folge davon ist, dass energie frei wird, die du dann für eine konsquente gesprächstherapie und allenfalls entsprechenden entspannungsübungen nutzen kannst.
In der bewältigung einer angsterkrankungen ist es m.e. wichtig, einen schritt nach dem andern zu machen und nicht abkürzen zu wollen, da eine angststörung nur von grund auf geheilt werden kann und ansonsten die rückfallgefahr gross ist.

Alles gute.:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sandy

Mir hat Sport recht gut gegen Depressionen geholfen. Sozialphobisch bin ich aber immer noch.

Allerdings hört sich das alles nicht wirklich nach Depression an. Angst-und Panikattacken haben nicht unbedingt etwas mit Depressionen zu tun. Weiß auch nicht, ob Lärm im Job da so gut ist. Ich empfinde Lärm als sehr aufwühlend, bin aber auch empfindlich was das betrifft.

Klingt nach massiver Überforderung, endgültig getriggert durch den Tod des Kollegen. Depression ist Niedergeschlagenheit, Leere, Motivationslosigkeit, was ich so nicht sehe.

LG PsiSnake
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings hört sich das alles nicht unbedingt nach Depression an. Angst-und Panikattacken haben nicht unbedingt etwas mit Depressionen zu tun.

Doch. Eine ausgewachsene angststörung kann in eine depression führen und eine solche kann sich u.u. durch eine angststörung zeigen. Die grenzen sind fliessend. Behandelt wird mit speziellen antidepressiva, die in erster linie angstlösend und entspannend wirken.
 
Mir hat Sport recht gut gegen Depressionen geholfen.

Ja, Sport kann - soweit ich weiss - ganz gut unterstuetzen bei leichten und mittelschweren Depressionen.

Allerdings hört sich das alles nicht wirklich nach Depression an. (...)

Ja, für mich - als Laie - klingt das nach einem ziemlich ausgewachsenen BurnOut. Depressionen sind dabei auch ein Symptom. Und das Ungleichgewicht der Hirnchemie (ums mal ganz laienhaft auszudrücken) kann nunmal auch gut mit Antidepressiva in Angriff genommen werden. Die geben einem dann auch die Stabilitaet noetigenfalls eine Psychotherapie zu machen, bzw. die Lebensumstaende zu ueberdenken und zu ändern.

Der Rat des Hausarztes, bzw. des Fachmannes, den man zu Rate zieht, geht aber in jedem Fall über den Rat, den man in einem Forum wie diesem hier bekommt.
 
Vielleicht war es ein Burnout oder Nervenzusammenbruch? Habe seit dem zusammenbruch ein pfeifen im Ohr das nicht mehr weggeht.

Wenn man ein Kind alleine groß zieht und nebenher arbeiten geht und auch noch ein geringes Selbstwertgefühl hat das drückt alles irgendwann unheimlich aufs Gemüt. Gerade Schichtdienst und nebenher jobben gehen.

Was dir fehlt ist ein wenig Ruhe, einmal nicht zu funktionieren sondern die Zeit für ein Bad! (oder was auch immer!) du scheinst wen zu haben der ab und an auf deine Tochter aufpaßt sonst wäre das ja garnicht möglich. Aber wann hast du das letzte mal etwas für dich getan? Ich denke nicht das du mal gefragt hast: "Kannst du morgen mal auf meine Tochter aufpassen? Ich will mal ins Kino!" du wirst wohl eher immer dann Jemanden fragen, weil du Jemand dringend brauchst um etwas zu erledigen.

Aber wenn ein Mensch ständige nur "macht" vergisst er sich selbst dabei, irgendwan spürt er sich kaum noch und hört auch garnicht mehr, was er selbst eigentlich will. Das drückt früher oder später aufs Gemüt so wie in deinem Fall.

Das du die Nebenjobs aufgegeben hast, war schon einmal eine gute Sache. Schaff dir ein wenig Platz dass du mal selbst wieder zur Ruhe kommst.

DANN kannst du dich selbst wieder spüren und vor allem auch wiedermal dich selbst "hören". Das stärkt unheimlich.
 
Zitat: Doch. Eine ausgewachsene angststörung kann in eine depression führen und eine solche kann sich u.u. durch eine angststörung zeigen. Die grenzen sind fliessend. Behandelt wird mit speziellen antidepressiva, die in erster linie angstlösend und entspannend wirken.

Natürlich kann es zu einer Depression führen, wenn die Ängste eine erhebliche Störung der Lebensweise und Lebensqualität zur Folge haben. Es ist bestimmt nicht falsch, dass die Sozialphobie bei mir auch mitauslösend für die Depressionen war. Nach 4 Wochen liegt hier aber bestimmt keine echte Depression vor. Auch beschreibt sie hier nichts was wirklich danach klingt.

Natürlich hat man auch Zukunftsängste und Ängste die damit zu tun haben, dass man als depressive Person nichts mehr hinbekommt (Versagensängste).

Nur denke ich, dass Ängste keine intrinsischen Komponenten einer Depression sind, so wie fehlende Motivation, dauerhafte Traurigkeit, Pessimismus oder sogar Selbstmordgedanken.

LG PsiSnake
 
Nur denke ich, dass Ängste keine intrinsischen Komponenten einer Depression sind, so wie fehlende Motivation, dauerhafte Traurigkeit, Pessimismus oder sogar Selbstmordgedanken.

Doch, sie können das sein. Fehlende motivation, traurigkeit, suizidgedanken, etc. treten bei einer angsterkrankung ebenfalls auf, bzw. können sie begünstigen. Es handelt sich dann in der regel nicht um klar definierte oder näher bezeichenbare ängste (sog. frei flottierende angst), sondern um einen pool von syptomen, die unabhängig voneinander auftreten und machmal mit einer depersonalisation und unwirklichkeitsgefühlen einher gehen, was die irreale angst festigt. Dabei geht es weder um versagens - oder zukunftsängste oder andere, klar benennbaren ängste, wie z.b. deine sozialphobie.
Eine klar benennbare angst schränkt diese ein und reduziert sie auch auf ein bestimmtes objekt, z.b. flugangst. Das meine ich hier aber nicht.
 
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Ja, Sport kann - soweit ich weiss - ganz gut unterstuetzen bei leichten und mittelschweren Depressionen.
Das wäre einer der Tips von mir gewesen, der aufgrund der familiären Situation ausscheidet: Sport, stundenlang bis zur völligen körperlichen Erschöpfung, bis zum ultimativen Adrenalinschub. Der brennt nach meinen Erfahrung Streß und Druck, aber auch depressive Stimmungen weg wie ein Schneidbrenner Butter. Das habe ich wäre meiner Studienzeit gemacht, wenn Frust und Druck mal wieder überhand nahmen: Makiwaratraining, bis das Holz splitterte, die ganze Wut rausgelassen. Ansonsten 3-4 Stunden trainieren bis zum Limit, über Jahre täglich..

Heute ziehe ich die Alternative vor. Wenn man Zeit und Möglichkeit hat, raus in die Natur, Wildnistrekking am Limit, Reduktion auf's Elementare, alles Menschliche abstreifen. Auch das brennt Probleme und Ängste weg, weil einfach kein Raum mehr dafür da ist. Aber dafür muß man disponiert sein, das paßt nicht zu jedem, und zudem müßte in diesem Fall einer 3...4 Wochen oder länger auf's Töchterchen aufpassen und es ist auch die Frage, ob der Arbeitgeber so langen Urlauben zustimmen würde. Es geht aber auch öfter mal ein langes Wochenende, auch wenn das natürlich nicht so wirksam ist. Der Sinn liegt imho darin, die künstliche Überreizung auszuschalten und durch natürliche, gesunde Reize zu ersetzen.
Ob das aus psychologischer/psychiatrischer Sicht gut war/ist, kann ich nicht sagen (ich bin kein Psycho-Dok), bei mir hat's halt einfach funktioniert.

Das Schlimmste ist imho wirklich, zuhause rumzusitzen (gar noch 3 Wochen) und anzufangen, zu grübeln. Das gibt unweigerlich eine Spirale nach unten.
Das Problem ist unsere Zivilisation, die reichlich für Streß sorgt. Aber es ist schlechter, unnatürlicher Streß, nicht der, der einen in der Natur zu Höchstleistungen treibt.

Zumindest wäre gemäßigt intensiver Sport (aber auch nicht zu wenig, der Körper sollte schon richtig gefordert werden!) eine sehr gute Unterstützung und alleweil besser als die Chemiekeule. Dazu erfahrene, professionelle Begleitung, dann sollte alles wieder gut werden!

LG
Grauer Wolf
 
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