Mensch Anevay, das kann doch nicht dein Ernst sein. Der Thread ist jetzt original 300 Seiten lang, und jetzt bringst du schon wieder die gleichen typischen Impfgegner-Argumente, die von der tendentiösen Gruppe schon auf Seite 1 gebracht wurden. Ich kann mir nur noch an den Kopf fassen. Aufhören, diese ganze Scheiße zu widerlegen, werd ich trotzdem nicht.
Bevor ich hier auf einzelne Punkte eingehe, möge man sich als Leser ganz kurz diesen Fakt in Erinnerung rufen: Anevay erklärt uns gerade, warum Ausrottung einer Krankheit nicht möglich ist, obwohl die Menschen vor 35 Jahren die Pocken ausgerottet haben.
Wir hatten in den 70 Jahren davor zwischen
300-500 Millionen Todesfälle durch Pocken. Das sind
5 Millionen pro Jahr! (Vergleich: Die Flüchtligstode, über die gerade alle Leute so schockiert sind, belaufen sich auf etwa 4000 jährlich. Das ist weniger als ein
Millionstel der früheren Pockentode) Und wieviele Pockentote gab es seitdem? Oh, right ... 0.
Wartet, das ist nicht groß genug, lasst mich nochmal versuchen:
0 (Null)
So, und jetzt lassen wir uns berieseln mit der Erklärung, warum die Ausrottung von Krankheiten trotzdem eine "Mogelpackung" ist
Wenn Du unter ausrotten 100% verstehst stimmt das einfach nicht. Alleine dadurch, dass
- Impfungen viel Geld kosten, kann sich ein Großteil der Menschen auf der Welt gar nicht impfen lassen.
Deswegen gibt es Leute wie Bill Gates, die Jedes jahr bis zu 5 Milliarden Dollar spenden, damit auch in Entwicklungsländern geimpft werden kann. Bei der Pockenimpfung hats auch geklappt. Man müsste halt EIN mal für ein paar Jahre komplett durchimpfen, dann wär die Sache gegessen. Aber solang es sogar in unseren Breitengraden, wo die Impfung de facto gratis ist, nicht zur benötigten Impfquote kommt, kämpft man da gegen Windmühlen, denn im Zweifelsfall würden die Masern dann von Deutschland nach Somalia exportiert werden. Das muss man sich mal geben. So müssen jedes Jahr wieder und wieder und wieder Milliarden eingesetzt werden, weil das Problem nicht verschwindet, wenn nicht ALLE an einem Strang ziehen.
- alleine dadurch, dass viele Impfungen gar nicht im Ansatz zu 100% wirksam werden (2-8% nannte auch Tarbagan), wird es immer ungeschützte Menschen geben und die angestrebten 90% Durchimpfungsquote sind ja auch nicht gesichert durch das RKI, das sind alles bislang Zahlenspiele ohne echte Daten dazu erhoben zu haben.
Ein Wort:
Herdenimmunität.
Dass es non-responder gibt ist kein unlösbares Problem. Die derzeitigen Impfquoten (z.B. zur Ausrottung von Masern) wurden ja so errechnet, dass sie die Anzahl der non-responder miteinbeziehen.
- aleine dadurch, dass sehr viele Menschen weltweit überhaupt keinen Zugang zur medizinischen Versorgung haben, kann niemand wissen, an welchen Erkrankungen diese Menschen sterben, sprich Du hast viele Millionen Menschen, die Du überhaupt nicht erreichst.
Siehe oben.
- Vor 1970 Geborene interessieren selbst das RKI nicht, weil laut Tarbagan die ja eh alle immun sein sollen. Dass in dieser Altersgruppe ganz viele Menschen da sind, scheint auch uninteressant zu sein. Ich gehöre auch dazu und bin grad mal 46. Und viele Impfungen, die es heute gibt, gab es damals auch noch gar nicht. Und trotzdem interessiert es vom RKI niemanden, welchen Status diese Personengruppe wirklich hat. Es wäre wohl auch viel zu teuer das bundesweit wirklich durch Tests zu bestimmen. Also nimmt auch das RKI dieses Risiko in Kauf.
Das ist ganz witzig, weil du dich hier mal schön selbst widerlegst. Du hast mal eine Studie gepostet, die die Masernimmunität unter vor 1970ern untersucht hat. Ergebnis: >96% hatten Immunität. Das ist etwa die Zahl, die zu erwarten war, denn auch bei den natürlichen Masern gibts non-responder. Hier der Post:
Nochmal, aus diesem brandaktuellen Link geht hervor:
http://www.aerztezeitung.de/medizin...edizinischem-personal.html?sh=1&h=-1006738663
Die Forscher haben von 2003 bis 2013 von knapp 10.000 Mitarbeitern (davon etwa ein Drittel Studenten) Blutproben auf Masernantikörper untersucht.
Von den vor 1970 geborenen Mitarbeitern (für diese wird keine Impfung empfohlen) hatten etwa 96 Prozent eine ausreichende Masernimmunität.
Weiter im Text:
- Es gibt eine Vielzahl an Erkrankungen, die symptomfrei verlaufen und wo niemand weiß (bei Mumps 30-40% sogar, ein Großteil mit milden grippeähnlichen Symptomen), ob er überhaupt eine solche impfbare Krankheit hatte oder hat oder haben wird. Da kann eine Erkrankung wunderbar heimlich grassieren, und niemand bemerkt es.
Und was hat das mit Ausrottung zu tun? Es gibt auch asymptomatische Masern, das ändert aber nix daran, dass es gar keine Masernerkrankungen (auch keine asymptomatischen!) mehr gäbe, wenn Masern wie die Pocken ausgerottet wären. Denn auch bei Pocken gab es asymptomatische Krankheitsverläufe. Heute gibt es gar keine mehr.
Die wenigen Impfgegner kannst Du dagegen in der Pfeife rauchen (lediglich die Präsenz im Internet erscheint groß, ähnlich wie bei Manndat, das sind auch nur wenige hundert Menschen bundesweit), das macht nur eine marginale Anzahl an Menschen aus. Es werden sehr viel mehr Menschen aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit oder weil es ihnen schlicht egal ist keine Impfdienstleistungen in Anspruch nehmen.
Ich meine, es ist ein gutes Stück Paranoia sich auf Impfgegner zu versteifen, oder Langeweile oder jemanden gefunden zu haben auf dem man rumhacken kann.
Es ist völlig egal,
warum man sich nicht impft. Dass die "
überzeugten" Impfgegner nur einen Teil der Nicht-Geimpften ausmachen mag ja stimmen - das heißt aber nicht, dass man ihre stumpfsinnige Propaganda hier unkommentiert stehenlassen braucht.