oratio mentalis

basileus

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kann jemand von Euch etwas zu "oratio mentalis" sagen? Vielleicht hat einer von Euch auch praktische Erfahrungen damit gemacht.
Danke für Eure Antwort.
 
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basileus schrieb:
kann jemand von Euch etwas zu "oratio mentalis" sagen? Vielleicht hat einer von Euch auch praktische Erfahrungen damit gemacht.
Danke für Eure Antwort.

Inneres Beten, die geistbewußte Hinwendung eines Menschen zum verborgenen Gott, das Herz-Jesu Gebet.

Literatur: Aufrichtige Erzählung eines russischen Pilgers.
 
"oratio mentalis" oder das "innere Gebet"

Einen ersten Einstieg in dieses Thema fand ich über ein Buch von Teresa von Avila, „das Buch meines Lebens“. Ich habe erst in letzter Zeit einen Zugang zu mystischen Texten gefunden. Früher waren diese mir zu abgehoben und „süßlich verklärt“. Sie wirkten beinahe wie eine Geheimsprache auf mich. Diese berichten oft von einer Gottesbeziehung, wie ich sie bis vor einiger Zeit nicht kannte und für Übertreibung oder zumindest eine sprachliche Ausschmückung hielt. Bis ich eine Textpassage fand, in der Teresa den Leser sinngemäß auffordert, sich der ständigen Gegenwart Gottes bewusst zu werden, sich Gott so real vorzustellen, als stünde er neben einem im Raum. Es war, als ginge mir ein Licht auf. Ich habe vorher Gott noch nie so nah gespürt. Wenn ich geahnt hätte, wie real Gott in dieser Welt durch ein einfaches „inneres Gebet“ erlebbar ist und wie er beginnt durch dieses einfache Gebet in meinen Alltag hinein zu scheinen, hätte ich viel früher damit begonnen.

Seit nunmehr 30 Jahren „zapple“ ich mir einen ab und versuche diesem Gott zu be-greifen oder zumindest zu er-ahnen. Ich besuche die Kirche, bete, bemühe mich nach den Geboten zu leben. Nicht immer war es einfach und nicht immer bin ich mit ihm froh gewesen oder besser gesagt mit dem Bild, das meine Kirche von ihm zeichnet. Wenn ich aber im inneren Gebet die Gegenwart Gottes spüre ist es gut und es erhält einen friedlichen Sinn.

Da muss ich erst 30 werden und hunderte schlauer Bücher wälzen, um solch einfache Einsichten zu erlangen. Aber vielleicht muss man erst ein bestimmtes Alter oder zumindest eine gewisse innerliche Reife erreichen, um solchen Texten und Einsichten etwas abzugewinnen. Ich fühle, dass ich erst am Anfang bin, es sind erste zaghafte Schritte in ein mir unbekanntes Gebiet. Vieles liegt nicht in meiner Hand, ich kann nichts erzwingen, weder den freudigen Schauer noch die Tränen nach einem Gebet; es ist wohl Gnade und abgesehen von der Liebe zu meiner Frau, das tiefste und kostbarste, das ich jemals empfunden habe. Mich würde es freuen, wenn der ein oder andere ebenfalls Erfahrungen mit dem inneren Gebet gemacht hat und hier ein paar Zeilen dazu schreiben wollte.

Grüße basileus
 
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gott bzw das göttliche ist überall. das gebet ist nur die kontaktaufnahme mit der kraft. wenn man meint, gott erahnen oder erspüren zu wollen, dann ist das makaber, wenn gott überall ist. dann sucht man den aspekt der gotteskraft den man sich im inneren zu erspüren hofft. gott und das göttliche ist nicht nur friede, liebe ruhe und kraft, sondern manifestiert sich auch in anderen göttlichen dingen.

Kriss!
 
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