Hi jake,
Es gibt u.a. das holarchische Weltbild (mehr darüber bei Arthur Koestler und Ken Wilber) - wenn Du einen Menschen als Ganzheit - Holon - betrachtest, so kannst Du ihn auch als Element einer ihn umgebenden Ganzheit betrachten (ihrerseits wieder ein Holon) bzw. die Elemente ansehen, die er enthält und die für sich auch wieder als Ganzheit angesehen werden können (wiederum Holons) - das geht nach oben hin weiter und nach unten hin, bis Du an die jeweiligen Wahrnehmungsgrenzen stößt. Beispiele für umgebende Holons: Familie, Staat, Menschheit, Besatzung eines Flugzeugs... Beispiele für umschlossene Holons: Organe, Zelle, Gen etc. Der Beobachtungsraster ergibt sich durch das Hinsehen; was immer du als Ganzheit konstruierst, kann als Holon betrachtet werden.
Und auf jedes dieser Holons kannst du - wenn ein Beziehungsdatum eruierbar ist - Horoskope erstellen, also auch für das Holon "Menschheit". Wenn es von Interesse ist - für manche ja, für manche nicht. Für das Individualhoroskop gibt es wenig her. Für Horoskope auf Holons wie BRD, Flugzeugabsturz oder Erdbeben gibt es genug Beispiele.
Wilber sagt mir nur vom Name her was. Ich hab da allerdings irgendwie den Eindruck, dass verschiedene Konzepte und Theorien miteinander verbunden werden, wo gar keine Verbindung besteht. Hatte Wilber was mit Astrologie zu tun? Wer weiss denn schon, ob es überhaupt Sinn macht, und wenn ja welchen, solche Holons (die es ja durchaus geben kann) astrologisch zu betrachten? Ob da nicht versucht wird, Äpfel mit Birnen zu vergleichen bzw. zueinander in Bezug zu setzen? Mir leuchtet das jedenfalls nicht wirklich ein.
Wenn es also ein Menschheitshoroskop gibt, das sich bewährt hat, dann kann ich mir das für "die Menschheit" anschauen. Interessiert mich persönlich auch eher weniger, aber man kann's machen, wenn man Lust dazu hat.
Menschheitshoroskop. Wann ist denn die Menschheit geboren? Wo, an welchem Tag, zu welcher Zeit?
Also irgendwie... neeee.
Das seh ich nun ziemlich anders - vielleicht auch, weil ich mit SO FIS und ME WAS da "vorbelastet" bin. Neptun kann durchaus mehr als nur einen Schimmer von Materie haben (er bringt ja immer auch seinen Jungfrau-Gegenpol mit), er weiß allerdings um die Vergänglichkeit des Materiellen und stellt es in einen größeren, transzendenten Rahmen. NE in FIS ist sozusagen die bereinigte neptunische Form (wobei es eh schon ein Widerspruch ist, im Zusammenhang mit NE von Form zu sprechen). NE kann immaterielle Welten quasi gleichberechtigt neben materielle stellen - die gesamte Illusionsmaschinerie von Film und TV, die kreiierten Welten der Literatur, die Klangwelten der Musik ... und selbst in all diesen Bereichen kann er (wiederum über seinen Gegenpol) durchaus üppig materiell lukrieren. NE kann freilich auch das Materielle einfach vernachlässigen oder gar arrogant missachten ... bis hin zur totalen Verwahrlosung. NE kann das suchen, was jenseits des Materiellen vermutet wird - was zu den verschiedensten Formen von Sucht führen kann, mit Rauschmitteln, die versprechen, den Druck des Vordergründigen zumindest zeitweilig zu nehmen und teilweise die Illusion visionärer Sichten zu erzeugen. NE geht in der Wahrnehmung über die Grenzen des Materiellen ... Wahrnehmung sehr feiner Schwingungen bzw. des "Hintergrundrauschens" von Vordergründigem. NE mit seiner Ahnung der Verbundenheit von Allem im All-Einen kann das durchaus auch im Vordergrund leben, als legendäre Hilfsbereitschaft. NE ist spirituell ohne Dogma (außer die Jungfrau knallt durch und belehrt), letztlich nicht zu fassen und die Schnittstelle des Individuums mit seiner Transzendenz. Im Zeichen Fische kann NE einfach sein, was er ist - in anderen Zeichen bekommt er ja immer eine klangliche Interferenz beigemischt. Aber auch der NE in den Fischen bleibt dort ja nicht allein - alle anderen Planeten stehen in zyklischen Verbindungen mit ihm, bilden Aspekte, lassen das Bild ständig verändert entstehen. NE pur in den Fischen ist nichts als eine methodische Konstruktion (die als Baustein ja durchaus sinnvoll sein kann, aber noch nichts darüber sagt, wie sich der Stein dann in ein Haus fügt.)
Ja, das ist das, was so gut wie überall zu Neptun steht. Langsam wirds öde. Das klingt alles so schön theoretisch und perfekt konstruiert und ausformuliert, aber das wars auch schon. Naja, dein Merkur in Wassermann lässt grüßen.
Der hat aber in erster Linie nichts mit Uranus zu tun; der Persönlichkeitsanteil, der durch Uranus symbolisiert wird, ist in egozentrischer Art und Weise mit der eigenen Persönlichkeit beschäftigt und will auf keinen Fall diese Persönlichkeit aufgeben. Merkur hat was mit der Fähigkeit, sich auszudrücken und logisch zu denken zu tun. Wo ist da ein Bezug?
Uranus seh ich auch anders. Das mit dem Rebellieren gehört zu seinem Potenzial ... dass UR zuerst prüft, bevor er auf die Barrikaden geht, sehe ich überhaupt nicht.
Auch nicht an dir selber?
Ich hab ja Uranus in 8, also gehts bei mir um´s Prüfen der eigenen Zeitwahrnehmung. Wieviel Zeit hab ich noch? Hab ich noch genug Zeit, meine Individualität/Eigenart bis zum Tod auszuleben? Werd ich evtl. eingeschränkt in meiner freien Zeitplanung? Darum gehts. Wenn mich einer fragt, ob ich dies und jenes mitmachen will, könnte das ja Zeitverschwendung sein. Ich prüfe das also erst, ob ich mir Zeit nehmen könnte, aber letztenendes tu ich´s dann doch nicht, also ich rebellier dagegen, weil mir meine Zeit zu kostbar ist. Das ganze Theater mach ich aus der Angst heraus, meine Zeit für Unwesentliches zu verplempern und dann am Ende sozusagn ohne eigenes Ich mehr dazustehen. Uranus will ja diese Individualität nicht aufgeben.
Ich hab ne Freundin, die hat grad Uranus-Transit in 9, und schaut sich alle möglichen religiösen Gruppen und spirituellen Richtungen an, um dann am Ende sich doch für keine zu entscheiden. Wohl weil sie Angst hat, dann ihre Freiheit zu verlieren und geknebelt zu werden, wenn sie sich entscheiden würde.
Und man rebelliert nicht (nur) aus Angst. Bestimmte Formen von Rebellion, von Aufbruch sind lebensnotwendig.
Wer sagt das denn? Welcher Teil in einem ist es, der nach Aus- bzw. Aufbruch schreit?
UR ist zum Beispiel das Aufbrechen der Eischale durch das Küken. Ich meine, es macht wenig Sinn, UR ohne SA zu betrachten, die beiden sind für mich gekoppelt. Nicht nur in der Mythologie, auch im Jahreslauf liegen sie nebeneinander, und wir kennen den "Januskopf", der in beide Seiten blickt ... der Blick des SA, am Vergangenen haftend, der Blick des UR, visionär nach vorn gerichtet. Nach dem SA-Winter bricht mit UR oft erstmals der Frühling auf Mitte Februar ... er steht nicht nur für die bizarre Eiseskälte (auch mancher mentaler Formationen). UR hat mit der Erhaltung von Leben durch Erneuerung des Lebens zu tun. SA hat keine Entwicklungsoption, der verharrt am liebsten in der Erstarrung des immer Gleichen, der liebt seine Struktur. In Ökosystemen bedeutet Erstarrung den Tod - nur Bewegung, permanente Erneuerung (Umwälzung, Re-Volution) verspricht Leben. Darin äußerst sich für mich auch der fixe Charakter des Wassermann-Zeichens: Das kardinale Potenzial dessen, was ist (Steinbock) kann nur dadurch lebendige und am Leben bleibende Wirklichkeit werden, wenn es in den Prozess der Veränderung eintritt. SA und UR gehören zusammen. Wie ja auch einem UR, der den Kontakt zu seinem SA-Partner, seinem Wirklichkeits-Potenzial fehlt, das Abgehobene, aus dem Leben stürzende anzusehen ist. Dädalus und Ikarus.
Ich würde Saturn und Uranus nicht unbedingt als Gegenpol sehen. Die Grundmotivation ist jeweils die selbe, wenn die beiden auf den Plan treten. Saturn zementiert den Status Quo zwar, während Uranus ihn abzuschütteln versucht, aber bei beiden spielt irgendwie ne Art Überzeugung ne Rolle, irgendwas einbüßen zu müssen, auf irgendwas verzichten zu müssen. Hab ich zumindest so beobachtet, in dem Haus wo die stehen. In der Wirkung sind die beiden schon verschieden, aber die Ursache ist die gleiche.
lg Annie