Jo mei, liebe pluto
ich kenne dich nicht, ich habe sozusagen meine geballte Erfahrung mit waagebetonten Menschen wiedergegeben. Reichen 10 Jahre Ehe mit einer "Mehrfach-Waage" als Qualifikation?
Ernsthaft: Das Problem liegt einmal darin, daß "Waage" anderen nicht "laut" genug spricht. Bedürfnisse werden so charmant, so entgegenkommend "verpackt", daß das Gegenüber die Wünsche kaum hört. Das ist das Eine. Das andere ist: wenn es etwas gibt, worüber du dich auseinandersetzen willst, weil es einfach mal so weit ist, dann bezieht "Waage" keinen deutlich erkennbaren Standpunkt - und das macht irgendwann wild, weil du endlich, verdammt noch mal, wissen willst, woran du bist.
Mein Mann hatte eine besonders elegante Stratgie drauf, nicht "Nein, ich habe keine Lust (oder: Ich will das nicht)" zu sagen, die ich erst nach Jahren durchschaute. Er sagte: "Ja klar, gleich können wir los. Ich trinke nur noch eben einen Kaffee." Okay, ich wartete, konnte ja nicht ewig dauern.
Eine halbe Stunde später: "Du, ich muß eben noch mal auf's Klo." Dort brauchte er so ca. eine weitere halbe Stunde.
"Also, du, ich muß noch eine rauchen." Ich begann zu kochen. Und was machte der Mensch? Er legte sich zum Rauchen auf's Sofa.
Ich wartete...
Noch ein Kaffee, noch eine Zigarette, Kaffee wegbringen...
Du ahnst, daß ich irgendwann entweder wütend wurde oder allein einkaufen ging. Er lag gemütlich in der Waagerechten und hatte seine "Harmonie" (sprich Ruhe und Bequemlichkeit).
Wenn das nicht eine super geschickte Art der Abgrenzung ist!
So, genug aus dem Nähkästchen geplaudert.
Jedenfalls lohnt es sich für "Waage", mal nachzufragen, was von dem Geäußerten beim Gegenüber "ankommt". Es könnte sein, daß sich "Waage" sehr wundert und dem Gegenüber deutlicher wird, wie "Waage" die eigenen Bedürfnisse anmeldet.
Lieben Gruß
Rita