Mythos Hund

Werbung:
In der irischen Mythologie begegnet uns im Zusammenhang mit diesem Thema z.B. Cuchulainn (der Hund des Chulainn) ein keltischer Held.

Anfangs trug Cú Chulainn den Namen Setanta. Wie es sich für einen echten Helden gehört, war er göttlichen Ursprungs und wurde von einer Jungfrau geboren. Schon als Kind nahm es Setanta locker mit 50 gleichaltrigen Gegnern auf und verprügelte sie nach Noten. Dann brachte er, was keine Glanztat war, den Wachhund des Schmiedes Chulann um.

Dieser war darüber tief betrübt, und so versprach der Junge zerknirscht, einen Welpen gleichen Charakters aufzuziehen, und der Druide Cathbad bestimmte, dass Setanta zukünftig „Cuchulainn“, „der Hund des Chulann“, heißen sollte. Er verband diese Namensgebung mit dem Tabu, dass Cüchulainn niemals Hundefleisch verzehren durfte, sonst verlor er sein Leben. Erstaunliche Heldentaten folgten in Cuchulainns kurzem und heftig bewegtem Dasein.

Vor seinem letzten Kampf trifft er auf drei alte Frauen, die ihm an ihrem Lagerfeuer ein Essen anbieten. Obwohl er weiß, dass er damit gegen den geis, kein Hundefleisch essen zu dürfen, verstößt, entschließt er sich, das Mahl anzunehmen, da er sonst die Ehre der Gastgeberinnen verletzen würde. Am nächsten Tag wird er im Kampf tödlich verwundet, doch er bindet sich mit seinem Gürtel an einen Stein, um aufrecht kämpfend im Angesicht seiner Feinde zu sterben.

Quelle
 
In der germanischen Mythologie hast Du einmal den Bewacher des Totenreichs, Garm, der die Toten von ihren letzten Bindungen (Anhaftungen) befreit und Unbefugte draußen hält.

Dann gibt es die Geschichte von der Riesin Hyndla = Hündchen, die so eine Art Ahnenwissensspeicher ist. Sie erzählt dem Ottar seine ganze Abstammungslinie und vorweg noch einen Teil der Göttermythologie. Also eine Art große Hüterin der Ahnen- und Götterverbindung.

Nachdem ich mal vor Jahren von diesen indianischen Ritualen gelesen habe, ich hab in Erinnerung eine Beschreibung, dass bei Adoptionen Hunde (oder Hundefleisch als Mahl?) eine Rolle spielten, hat mich das auch sehr neugierig gemacht, eben wegen dieser Hyndlageschichte. Hunde scheinen einen starken Bezug zu Familienbanden zu haben bzw. auch bei uns gehabt zu haben.
 
Was soll ich mich daran reiben? Canis lupus mit oder ohne f. familiaris ist für mich ein absolutes Tabu (es gibt noch zwei weitere, aber die tun hier nichts zum Thema), wie's strenger kaum sein könnte. Alleine schon bei dem Gedanken an Hunde- oder Wolfsfleisch dreht sich mir nicht nur der Magen um (ist wie Kannibalismus!), sondern es schnürt mir auch die Seele zusammen. Wer so was in meiner Gegenwart macht, schafft sich einen Todfeind.
Bis in die 70er-80er Jahre des letzten Jh wurde im Süden der Republik noch Hundefleisch verkostet. Die Kelten (keltischen Stämme) haben ebenso Hund genossen.
Da du ja ein Fan von vor zig tausend Jahren bist ..
 
Die Blüte der kelt. Kultur, so wie sie bekannt ist, war zw. 1000 u. 500 vChr., geht dann aber bis in die Latenezeit weiter, aus der der erwähnteHeld Cú Chulainn entstammt.

In der keltischen Kultur ansich wurde der Hund als Herdenhüter oder als Jäger ausgebildet. "Oder" deswegen, da des Herdenhüters Jagdtrieb nach Möglichkeit "herausgezüchtet" wurde (vgl. Australian Cattledog) Über den Herdenhüter gibts keine großartigen Geschichten, über den Jäger schon...

Es gibt da einen uralten Gott namens Nodens, in der kelt. Kultur unter anderem auch als Gott der Hunde bekannt.

Die Querverbindungen diesen Gottes sind äusserst vielschichtig. Tolkien wurde hierzu seinerzeit als Philologe (nicht als Schriftsteller) von einem Archäologen beauftragt, den Fall Lydney Park und den Namen Noden zu untersuchen; möglicherweise wurde er hierbei zu dem einen Ring inspiriert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nodons

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Name_Nodens

Die Fährte führte Tolkien weiter zu Nuada (bekannt als Silberhand), einem Urkönig der Thúata dé Danann, aber auch hin zu Gwyn ap Nudd, einer walisischen Sagengestalt, im Werk "Llyfr Du Caerfyrddin" umschrieben und in volkstümlichen Sagen auch als König des Elfenvolkes (Elfen und Kobolde, das kleine Volk, Tylwith Teg) bekannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gwynn_(Mythologie)

Jene Sagengestalt spiegelt sich auch im irischen und schottischen wider...
----------
I have been I have been where the soldiers of Britain were slain

From the east to the north

I am the escort of the grave.

I have been where the soldiers of Britain were slain.

From the east to the south

I am alive, they in death!
--------------------
https://de.wikipedia.org/wiki/Fionn_mac_Cumhaill

Als Krieger stand er auch auf dem Schlachtfeld, ähnlich Cú Chulainn, dessen Fährte aber jünger ist und eher Richtung germanischen Berserkerepos geht...(Chulainn war bekannt dafür, in Rage Freund gleich Feind zu erschlagen in Tobsucht...)

Gwyn ap Nudd machte Jagd auf den Überdrüber- Eber Twrch Trwyth (https://de.wikipedia.org/wiki/Twrch_Trwyth)
Jener Eber terrorisierte die Gegend etc. die details und historischen Bezüge sind im wiki gut erklärt.

Wesentlich daran ist, daß Gwynn Unterstützung eines ganz bestimmten Hundes hatte, nur im engl. wiki erwähnt..."Dormarth of the ruddy nose" und dieser führt auf die eigentliche Fährte des Mythos Hund in kelt. Kontext: Der wilden Jagd. (https://en.wikipedia.org/wiki/Dormarch)


"Handsome my dog, and round bodied,
And truly the best of dogs;
Dormath was he, which belonged to Maelgwyn.
Dormath with the ruddy nose! what a gazer
Thou art upon me because I notice
Thy wanderings on Gwibir Vynyd."

(Auszug aus dem Llyfr Du Caerfyrddin)

Um es kurz zu fassen und ins 6Jh. nicht zu sehr auszuschweifen...

The Dialogue of Gwyn ap Nudd and Gwyddno Garanhir is found in the Black Book of Carmarthen describing how Gwyn ap Nudd meets Gwyddno, king of Cantre'r Gwaelod and converses with the king, boasting of his battlefield prowess and describing his role with the Wild Hunt, gathering the souls of fallen British warriors with the help of his hounds, thereby making Dormarch a member of the Cŵn Annwn, the 'Hounds of Annwn'.

Und endlich angekommen bei den Spektralhunden, jenen Wesen der wilden Jagd, die die Seelen gefallener Krieger einsammelten und hinübergeleiteten...den Cŵn Annwn oder "Hounds of Annwn"

https://en.wikipedia.org/wiki/Cŵn_Annwn

Die christl. Fehlinterpretation des "Höllenhundes" entstammt übrigens genau jener walisischen Überlieferung, spätere Künstler wie Nicolai (1831-1892) stellen die wilde Jagd als Geisterreiter dar, die Jagd auf die Menschen machen.

So entstand aus den Hounds of Annwn, welche die toten Krieger an einen guten Ort hinübergeleiteten, etwas völlig neues, in und zu einer anderen Zeit, aber auch an anderem Ort... https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Jagd
Die "wilde Jagd", das bedenke man, taucht erst 1835 bei den Gebrüdern Grimm auf...und die sammelten das Volkstümliche aus ganz Europa ein. Eine völlig andere Geschichte, obwohl sicher auch nicht gänzlich falsch, sind die Geschichten doch immer eine Überlieferung, in denen tatsächliche Ereignisse einfliessen, ineinander übergehen und Spuren verwischt werden.

In diesem Fall allerdings, sind die Spuren der mystischen Hunde gut erhalten geblieben.

800px-Aasgaardreien_peter_nicolai_arbo_mindre.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
cnn-annwn.jpg

Die Hounds of Annwn haben rote Ohren, manchmal auch rote Schwänze (Die Farbe Rot stand bei den Kelten für Tod) und waren weiß. (dh. in kelt. Auffassung: göttlicher oder andersweltlicher Herkunft)

Jener König Arawn und sein Gefolge auch einiger anderer mystischer Wesen der wilden Jagd machte schon auch Jagd auf Menschen, aber nur unter bestimmten Vorraussetzungen...darauf gehe ich aber nicht näher ein, weil das das thema sprengen würde xD

http://reviewingtheceltics.tumblr.com/post/69937463745/cwn-annwn-hounds-of-annwn
 
Werbung:
Hallo,

im hiesigen Volksglauben/Sagenwelt ist der (schwarze) Hund zumeist eher angstbesetzt und negativ assoziiert.

Da gäbe es den Höllenhund bzw. ein Hund mit zwei, drei oder mehr Köpfen. Zudem gibt es auch Märchen und Sagen von Hunden mit übergroßen Augen, oder anderweitigen Auffälligkeiten die sich auf die Augen des Tieres beziehen. Meist haben diese Tiere auch schwarzes Fell. Die österreichische Sagengestalt "Klushund", oder der Hund in dem Märchen "Das Feuerzeug" (kein Volksmärchen) erzählen bspw. von Tieren mit übergroßen Augen. In der Schweiz gibt es, so ich mich richtig erinnere, auch eine Sagengestalt die sich "Welthund" nennt, der ein einziges Auge (ähnlich einem Zyklopen) auf der Stirn trägt. Diese Darstellungen des Hundes, zeigen ihn zumeist als Schwellenhüter den man am Eingang zur Unterwelt (christlich: Hölle) aber auch an Wegkreuzungen, Sümpfen etc. antreffen kann. Zumeist handelt es sich um unheilvolle Sagengestalten, die eng mit dem Tod (und/oder Teufel) in Verbindung stehen oder ein schlechtes Omen symbolisieren. In Großbritannien gibt es meines Wissens ebenso vielerlei Sagen um große schwarze Hunde, allerdings weiß ich dazu nichts detailliertes zu berichten.

Gruß,
Dverg
 
Zurück
Oben