Muschelsucher

Sternchen30

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9. Oktober 2012
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Hallo Ihr Lieben,

wie ich ja schon erwähnte, habe ich in letzter Zeit ziemlich oft wirre Träume, so auch in einer der letzten Nächte.
Ich träumte von einem "Strand", nun ja, ob man das als Strand bezeichnen kann, ist für mich fraglich, es war ein hässlicher, finsterer Ort, der zwar aus Sand und Wasser und Muscheln bestand, aber nicht das, was man sich unter einem schönen Strand wirklich vorstellt. Er wirkte hässlich, furchteinflößend und schmuddelig, ich war dort und sammelte Muscheln.
Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich jedes Jahr ans Meer fahre und Muscheln sammel, ich liebe das Meer...
Aber dieser Ort war finster, es war auch nicht so, wie an einem offenen Strand am offenen Meer, sonder eher wie in einer finsteren schmutzigen Grotte, wo Wasser und Sand war, und auch Muschelschalen herumlagen, die ich sonst so gerne aufsammel und die ich so liebe.
Auch hier habe ich gesammelt, aber alles wirkte hässlich, abstoßend und finster, sogar meine geliebten Muschelschalen...
Dieser Traum verwirrt mich und fühlt sich sehr schlecht an, wenn ich mich daran zurückerinnere. Ich liebe meine Muschel- und Schneckenhaussammlung doch so sehr....
Das Sammeln und putzen von Muscheln war für mich immer Entspannung pur, ja fast schon, wie eine Meditation, aber in dem Traum wirkte alles hässlich, abstoßend und kalt....

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, irgendwie stimmt mich dieser Traum sehr traurig....

Liebe Grüße Euer Sternchen...
 
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Du hast dein Traum gut beschrieben. Wenn ich es mit deinem realen Zustand vergleiche kommt es mir so vor, dass du dein Glück zu sehr von außen betrachtest. Ich muss das haben und ich muss das machen, damit ich glücklich bin usw.... Du solltest dich auch mit deiner inneren Situation beschäftigen. Selbst wenn du das schon machst..... Es kommt mir so vor, dass du etwas verdrängen möchtest.. Vielleicht möchtest du dich auch nicht mit den Verletzungen beschäftigen, weil du aktuell sehr viel erreicht hast. Da ist noch etwas in deiner Mottenkiste und es muss genauer betrachtet werden.
 
Hallo Sternchen,
Muscheln und Schneckengehäuse beherbergen ja ganz weiche, verletzliche Tierchen.
Das Gehäuse ist also Schutz vor Verletzungen. Und diese Bedeutung hat es auch im Traum.

Wenn du in der Realität diese harten Schalen liebst, dann steht das auch in der Realität für dein eigenes weiches, sensibles, schutzbedürftiges Inneres, für das du dir im übertragenen Sinne eine harte Schale zulegen willst und musst.
Im Traum symbolisiert es dasselbe.

Du siehst nun den Strand hässlich, kalt und schmutzig. Das Meer symbolisiert das so genannte Unbewusste. Dort hat alles Leben seinen Ursprung.

Der Strand ist im Traum das Symbol für den Übergang von der äußeren realen Welt zum innerseelischen Bereich. Man ist aber noch nicht drin in diesem Bereich, sondern immer noch im Außen.

Dieses Traumbild zeigt deinen Blick auf die Realität um dich herum. So siehst und empfindest du wahrscheinlich oft das Leben einschließlich deiner Mitmenschen.

Dein Traum hat im Grunde keine Handlung. Du siehst nur eine Szenerie, die sich nicht verändert.
Das ist nun ein Warnzeichen für dich.
Zusammen mit dem anderen Traum wird hier ein gewisser Leidensdruck gezeigt, der von etwas rührt, das du am Tage schön verborgen hinter deiner harten äußeren Schale verborgen hältst.
lG RR
 
Hallo,

danke für Eure Antworten. Ich antworte etwas spät, sorry, aber ich bin nicht früher dazu gekommen.
Hmmm, etwas verdrängen, das ist gut möglich, ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht, und mir ist aufgefallen, dass ich in der Außenwelt meine wirkliche Persönlichkeit und meine Emotionen immer verberge und sie gut wegschließe.

Ja, ich liebe die Muscheln, schon als Kind habe ich sie geliebt.

Ja, wenn ich ehrlich bin, so sehe ich die Realität wirkich, mir erscheint die Außenwelt immer hässlich, bedrohlich und kalt. Auch die Menschen machen mir oft Angst. Ich meide Kontakte und ziehe mich am liebsten gänzlich zurück.
Erst wenn es Nacht wird, die Straßen leer und ruhig sind, die meisten Menschen in den Häusern und Betten sind, die Dunkelheit sich schützend über die Welt legt, dann ist meine Zeit, wo ich mich wohlfühle, wo ich gerne rausgehe, und wo ich SEIN kann. Wo ich glücklich bin, wo ich autentisch bin und wo ich nichts mehr verbergen oder verstecken muss, dann kann sich mein wahres Wesen entfalten....

Liebe Grüße an Euch

Sternchen!
 
Erst wenn es Nacht wird, die Straßen leer und ruhig sind, die meisten Menschen in den Häusern und Betten sind, die Dunkelheit sich schützend über die Welt legt, dann ist meine Zeit, wo ich mich wohlfühle, wo ich gerne rausgehe, und wo ich SEIN kann. Wo ich glücklich bin, wo ich autentisch bin und wo ich nichts mehr verbergen oder verstecken muss, dann kann sich mein wahres Wesen entfalten....
Das klingt aber schon nach einer gewissen Störung ... wie lebst du denn dein Leben, wenn du dich nur nachts und allein ohne alle Menschen entfalten kannst?
So kann doch niemand leben, oder?
lG RR
 
Hallo Renate,

ja, ich lebe schon sehr zurückgezogen, ich gehe zwar hin und wieder am Tag auch raus, aber dann meistens zu Zeiten, wo nicht so viel los ist, z. B. Montags Morgens. Meistens gehe ich hinaus, wenn ich Arzttermine oder Therapietermine habe, und hin und wieder, so einmal in der Woche gehe ich auch in die Stadt um Besorgungen zu machen.
Ich meide viele Menschen und große Veranstaltungen. Ich gehe nur an Orte, die mir bekannt sind. An fremden Orten würde ich mich nicht zurecht finden.
Tagsüber erledige ich die Dinge, die ich zuhause erledigen kann. Selten, aber doch hin und wieder unternehme ich mit meiner Mutter oder Familie mal etwas. Das ist dann aber für mich schon immer sehr sehr anstrengend und ich brauche hinterher gut zwei Tage, wo ich ganz für mich alleine bin und mich ausruhen und alle Eindrücke verarbeiten kann.
Ich bin ja autistisch und für mich ist die Welt da draußen ein einziges Chaos und Durcheinander.
Daher sind für mich meine festen Strukturen hier sehr wichtig, und davon darf auch nichts abweichen. Sonst habe ich heilloses Chaos im Kopf, was ich nicht mehr bewältigt kriege.
Unter Menschen kann ich mich nicht wirklich entfalten.
Tagsüber geht es wohl auch, aber nur, wenn ich alleine bin und ganz bei mir selbst sein kann. Z. B. habe ich gestern fast den ganzen Tag mit Acryl auf Leinwand gemalt. Beim Malen bin ich ganz bei mir und kann ganz ich selbst sein. Da kann ich mich völlig entfalten.
Am schlimmsten ist für mich, wenn ich mit Menschen kommunizieren muss. Hier im Net geht es sehr gut, weil ich mir hier gezielt Foren aussuchen kann, die meinen Themen und Interessen entsprechen. Smalltalk und Allgemeinthemen sind für mich eine einzige Katastrophe. Da kann ich garnicht mitreden, denn das ist etwas, was für mich nicht existent ist.
Kommunikation funktioniert für mich am besten schriftlich, wie hier übers Net und eben dann, wenn es sich um spezielle Themen handelt, die für mich greifbar und verständlich sind und bei denen ich mitreden kann. Das sind nur wenige spezielle Themen, mit denen ich mich dann jedoch langfristig und ausführlich beschäftige.
In meinem Umfeld gibt es solche Menschen, die meine Interessen und Themen teilen, jedoch zur Zeit nicht. Daher muss ich momentan hier auf das Net zurückgreifen.
Ich lese sehr gerne und viel und jetzt im Frühling Sommer gehe ich wieder öfter raus in die Natur. In der Natur bin ich am liebsten, dort kann ich Kraft und Energie tanken. Das sind Dinge, die ich auch tagsüber genießen kann, wenn dort nicht viele Menschen sind und der Ort ruhig und still ist.

So, nun habe ich erstmal genug von mir erzählt, ich freue mich immer, wenn Du mir antwortest, und ich wünsche Dir erstmal alles Gute.

Liebe Grüße

Sternchen!
 
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Hallo Sternchen,
ich finde es gut, dass du so ausführlich von dir erzählt hast.
Um Träume zu verstehen, muss man ja eigentlich was wissen von der träumenden Person. Träume haben ja keine allgemeingültige Bedeutung.

Ich habe vor Jahren mal eine Sendung gesehen über Autismus. Es hat mich fasziniert, und ich musste bei mir feststellen, dass ich ebenfalls eine gewisse autistische Neigung habe.
Aber ich komme gut klar mit Chaos, empfinde es nicht so. Und ich kann auch ganz gut mit Menschen in Kontakt treten.
Aber ich habe auch für mich das Empfinden, dass ich nur mit mir allein so sein kann, wie ich eben bin. Ich bin also auch gern allein.

Autistische Menschen sehen die Welt anders. Das fand ich besonders spannend.
Liebe Grüße, Renate
 
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