Mordlust

Äh, übrigens, unser Kater tötet sicherlich nicht aus Not, sondern nur aus Spaß an der Freude. Es ist für ihn einfach ein Spiel.
Hallo Katarina,

Nein - das ist für ihn überlebensnotwendig. Er MUSS im Training bleiben, um nicht aus der Übung zu kommen. (Auch wenn er es jetzt nicht als Nahrung braucht.) Sonst hat er keine Chance, wenn er mal auf sich selbst angewiesen wäre (wenn Ihr zB. ausfallt).

Analyse an :
Du unterdrückst viel Aggrssivität. Die erlaubst Du Dir aber nur herauszulassen, wenn Du ein Opfer (glaubst) zu sehen und verteidigen zu müssen. Dann bricht die ganze aufgestaute Aggression heraus.
Analyse aus.

LG, Reinhard
 
Werbung:
Der Mensch sieht sich als Herrscher dieses Planeten und allem Leben darauf. Anstatt die Schöpfung so zu akzeptieren, wie sie sich uns präsentiert, neigen wir dazu die Schöpfung nach unseren Wünschen und Vorstellungen zu formen. Warum fällt es uns so schwer zu akzeptieren, dass wir doch nicht die Kontrolle haben, die wir gerne hätten?

Jedoch, wer weiß, vielleicht kommt die Zeit, in welcher keiner mehr Fleisch isst und kein Lebewesen mehr getötet wird! :move1:

@Katarina
Bist du Vegetariarin?

Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, wieviel Fleisch von den Menschen entsorgt wird, weil nicht zusammen gegessen oder im Kühlschrank kaputt geworden?
 
tüpfelchen, das mit dem wissen der vögel um der gefahr find ich gut.. genausogut wie ein vogel von einer katze gefangen werden kann kann unsereins in jedem moment von einem auto überfahren werden wenn wir nicht aufpassen .. ;)

von dem mal abgesehn.. wenn ich zu meinem kleinen mäusefressendem haustier hinspür kommt rein.. `das is die natur. der wandel. es macht spass zu leben. es ist normal zu sterben. wir zeigen euch wies geht.. es ist ganz leicht.´

ausserdem fülle. totalität. ich liebe dich.
letzteres hat mich grad selber etwas überrascht.. ist für menschen vielleicht unverständlich dass das ein tier beim töten eines anderen empfinden kann.. auf der anderen seite, das fällt mir grad ein: stellt euch vor du liebst einen menschen irrsinnig, und dann stirbst du. ich würde jede inkarnation nutzen um wieder auf die erde zu kommen um diesen menschen wieder berühren zu können.. und wenn ich von ihm als motte erschlagen werde!

wenn ich einem tier beim töten einer maus zuseh is es immer so dass sich die eine hälfte mit der maus freut, und die andere mit der maus weint. die schizophrenie des menschens? wann steigen wir endlich daraus aus? ;)
 
Hey, bin ja ganz überwältigt von den vielen Antworten. Danke schön :) !
Zunächst mal an Kira: ich war viele Jahre lang "militante", dann zunehmend weniger militante Vegetarierin und heute bin ich ich. Dh. zu Deiner Frage, ich kaufe kein Fleisch, ich bestelle mir auch in der Regel im Restaurant keines, aber ich erschlage niemanden mehr, weil er Fleisch ißt und ich selber esse es gelegentlich auch (z.B. wenn ich dazu eingeladen werde). Ich mache aus diesem Thema keine Religion mehr und ich mache auch meinem Kater keinen Vorwurf, dass er Fleisch ißt. Es macht mich nur fuchsig, dass er tötet, ohne sein Opfer wenigstens zu verspeisen.
Es mag wohl richtig sein, Reinhard, dass er damit auch für den Notfall "übt". Aber das ist dann sein im Hintergrund laufendes Programm. Im Hier und Jetzt hat er einfach Freude am "Totbespielen". Ich sehe keinen Unterschied zwischen einer Katze, die mit ihrer Spielmaus und einer solchen, die mit einer echten Maus spielt. Das muß einfach eine Mordsgaudi machen.
Ich dachte eigentlich, ich könnte inzwischen ganz gut für mich einstehen und meine Grenzen setzen. Immer noch das Thema "verdrängte Aggression"?

Also, wenn ich mal das ganze Warum und Weshalb beiseite lasse (denn recht habt Ihr da ja alle irgendwie, auch Du Tüpfelchen - Thema Verantwortung!!!!), und hinspüre: jetzt bin ich wieder "da" und kann das Ganze auch schon wieder mehr mit Humor sehen. Aber eigentlich bin ich bei so etwas nur maßlos traurig. Soll ich das nächste mal weinen statt in die Wut zu springen?
Übrigens, ich bin Gott froh, dass mein Hund null Jagdtrieb hat. Der interessiert sich zwar - wie jeder andere Hund auch - für alles, was da kreucht und fleucht und wegrennt, aber er ist dann nicht "out of control" und wenn ich ihn das "Erjagte" ( wie kürzlich ein Vögelchen, dass mutig sitzen blieb und nicht wegflog) beschnüffeln lasse, dann ist er ganz vorsichtig, fast zärtlich mit seinen "Opfern".
So, jetzt muß ich mal gucken, ob da eine Wiederannäherung mit meinem Kater möglich ist. Aber wenn ich ehrlich bin, im Moment wohl noch nicht. Iss doch noch nicht gut.

Katarina :)
 
Es mag wohl richtig sein, Reinhard, dass er damit auch für den Notfall "übt". Aber das ist dann sein im Hintergrund laufendes Programm. Im Hier und Jetzt hat er einfach Freude am "Totbespielen". Ich sehe keinen Unterschied zwischen einer Katze, die mit ihrer Spielmaus und einer solchen, die mit einer echten Maus spielt. Das muß einfach eine Mordsgaudi machen.
Da liegt der Irrtum, Katarina. Ein Tier spielt nicht- das sieht für den Menschen nur so aus, das ist die Projektion. Für die Katze ist das ein Training ihrer Jagdfähigkeiten- bis die Maus endlich tot ist. Wir hatten auch Katzen- und mein Lieblingskater war der beste Jäger. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihm seine Beute wieder wegzunehmen. Und so hat er sie mir auch jedes Mal präsentiert: Mäuse, Ratten, Vögel und Kaninchen. Und natürlich Insekten jeder Art. Gefressen hat er alles, bis auf manche Mäuse, das stimmt. Spitzmäuse schmecken nicht, lach? Wieder was gelernt. :clown:

Hast du "Findet Nemo" gesehen? Die Haie? "Wir sind Vegetarier und keine hirnlosen Fressmaschinen." :lachen:
Das ist Natur- fressen und gefressen werden. Hast du vielleicht ein schlechtes Gewissen und denkst insgeheim, wenn du ihm gleich was zu fressen gegeben hättest, dann wäre das nicht passiert?
 
Es macht mich nur fuchsig, dass er tötet, ohne sein Opfer wenigstens zu verspeisen.
Es mag wohl richtig sein, Reinhard, dass er damit auch für den Notfall "übt". Aber das ist dann sein im Hintergrund laufendes Programm. Im Hier und Jetzt hat er einfach Freude am "Totbespielen". Ich sehe keinen Unterschied zwischen einer Katze, die mit ihrer Spielmaus und einer solchen, die mit einer echten Maus spielt. Das muß einfach eine Mordsgaudi machen.

Mordsgaudi?? Das klingt nach einem sinnlosen Spaß. Ich glaube aber für die Katze ist es sehr sinnvolle und reine und tiefe Freude. Sie ist glücklich, sie hat damit ihr Überleben gesichert. Sie braucht nicht zu jagen weil sie gefüttert wird? Das dürfte rein menschliches Denken sein, eine Katze lebt im Hier und Jetzt. Das Futter welches es eine Viertelstunde später gibt, spielt für sie keine Rolle wenn sie frische Beute vor sich sieht.

Aber eigentlich bin ich bei so etwas nur maßlos traurig. Soll ich das nächste mal weinen statt in die Wut zu springen?

Gute Frage ;-)
Bei mir geht es immer hin und her – zwischen Trauer und Wut. Ich lebe mit sechs dieser Tiger zusammen. Sie schleppen hier Mäuse, Maulwürfe, Eidechsen, Frösche, Libellen, Blindschleichen und was weiß ich noch alles an. Am liebsten noch lebende Opfer um sie hier in Ruhe zu Tode zu quälen. Dies ist zumindest meine Sicht der Dinge, die Katzen sehen es natürlich anders.

Ich habe mittlerweile gelernt meine Katzen als das was sie sind zu akzeptieren. Es sind Raubtiere die Beute fangen und fressen (oder auch nicht). Wenn ich also eine Chance habe, nehme ich ihnen die Beutetiere weg und bringe sie in Sicherheit. Wenn es nicht geht oder das Tier schon zu schwer verletzt ist, halte ich mich einfach raus (um mich erst dann wieder aufzuregen, wenn ich die Blutspuren auf dem Boden beseitigen muss). Manchmal, aber auch nur manchmal ist mir dann klar, daß ich weder meine Katzen noch die in der Umgebung lebenden potentiellen Beutetiere immer vor allem Übel bewahren kann, auch wenn ich das doch so gerne möchte.

Übrigens, so richtig Mordlust verspürte ich unlängst, als ich einen heruntergefallenen Kugelschreiber aus dem Kabelgewirr hinter meinem Schreibtisch holen wollte und dabei herzhaft von einer Amsel in den Finger gebissen wurde. Die verängstige Amsel wurde offensichtlich von einer Katze mitgebracht, konnte flüchten und hat sich hinter dem Schreibtisch versteckt. Sie war nicht verletzt und ich setzte sie wieder raus. Nach der Anzahl der im Kabelgewirr erledigten "Geschäfte" mußte sie dort schon einige Zeit zugebracht haben. Da ich nicht wußte welche der Katzen der Übeltäter war, konnte ich noch nicht mal schimpfen :mad:

LG Tüpfelchen
 
Tja, ich sag`zwar immer, der Morgen ist klüger als der Abend, aber heute morgen bin ich nicht wirklich klüger. Meine Mordlust ist zwar längst verflogen, aber ich bemerke doch eine große Distanz und Kühle im Verhältnis Katerchen - Katarina. Da nützt auch alle Vernunft und Analyse und Erklärung kätzischen Verhaltens nix. Was da in mir ist, ist nicht rational und es ist auch nicht über die ratio zu packen.
Wenn ich Tierfilme im TV sehe und da töten z.B. Löwen ihre Opfer, ein Zebrafohlen vielleicht, dann geht mir das zwar total unter die Haut und ich finde da soooo traurig für das Fohlen und seine Mutter, aber ich verspüre da keinerlei wütenden Impulse bei mir. Da kann ich sagen, "das ist halt Natur". Bei der Jagerei meiner Katze ist das völlig anders. Da er zum Fressen nicht auf die Jagd gehen muß und seine Opfer auch nicht frißt, ist das für mich reine "Mordlust", Spaß und Freude am grausamen Spiel mit einer wehrlosen Kreatur, Zerstörung und Gewalt aus purer Lust an der Freude. Und das läßt mich hohl drehen. Ich brauche offensichtlich für das Morden einen von mir mit dem Prädikat "angemessen" empfundenen Grund, um die Natur Natur sein lassen zu können.

Tja, hätte ich den Kater gestern zu fassen bekommen (und angenommen das Vögelchen wäre schon tot gewesen), dann hätte ich ihn trotz meiner mordlüsternen Gedanken sicher nicht ermordet. Ist sicherlich auch ein Aspekt. Ich sehe mich ja in dem Kater und der tut, was ich nie tun würde, - höchstens um jemanden zu schützen. In mir steckt also eine grausame und potentiell aus niedrigen Beweggründen handelnde Mörderin. Denn das ist genau das, was ich meinem Kater unterstelle, bzw. in ihn hinein projiziere. Aber echt Leute, ich finde diese Seite an mir nicht. Ich kann sie mir nur über die Beobachtung meiner emotionalen Reaktionen auf die story gestern herleiten, aber ich habe da bei mir selber keinen echten Zugang zu. Nun, mal sehen, was mir die nächsten Tage bringen. Meine Erfahrung ist, dass wenn ich solche Fragen (an mich selbst) formuliere und ganz offen bin, dann bekomme ich "da draußen" Antworten. Hihi, also wenn Ihr demnächst von einer geheimnisvollen Mordserie aus einem beschaulichen norddeutschen Städtchen hört.........

Viele Grüße an Euch alle

Katarina :)
 
Ach, leg dir als nächste Katze einen Perser zu, die sind zu blöd zum Jagen.
Meiner saß vor einer Maus - Nase und Pfoten ca 2 cm. entfernt!!! - und war so aufgeregt, dass er seinen eigenen Schwanz jagte.

Mein Tierarzt meine mal: Bei einem Perser sterben Tiere nur, weil sie sich zu Tode lachen.
 
Werbung:
Liebe Tierfreunde,:liebe1:

unsere lieben Schoßkätzchen sind Raubtiere, daran läßt sich nun leider nicht ändern. Keiner wird aus einer Katze ein Pferd machen können oder aus einem Hund ein Schwein.
Meine Katze fängt auch Vögel und Mäuse. Einmal hatte sie eine Maus derart gefoltert, dass sie nur noch in Keis gelaufen ist. Ich bin schnell ins Haus und habe Alkohol geholt, damit die Arme wenigstens im Rausch stirbt. Bevor ich da war bekam sie von unserer Luci den Gnadenbiss.
Sie hatte uns immer mal wieder mit Mäusen beglückt, die sie anbrachte und in der Wohnung lauffen ließ. Auf der Jagd nach den Kleinen habe ich schon das ganze Wohnzimmer umgeräumt, so dass alle bequem in einem Möbelwagen gepasst hätte.
Von einem Kollegen habe ich gehört, dass man sie loben soll, dann bringen sie keine Mäuse mehr nachhause, sondern fressen sie selbst. Es ist gewissermaßen der Gesellenbrief für die Katze, wenn sie gelobt wird.

Das Töten bei der Katze geschieht m.E. NICHT aus Hunger, denn sonst müßte sie die Mäuse und Vögel in Ruhe lassen, wenn sie gut gefüttert wird - übrigens das einzige Mittel ihre Mordlust etwas zu dämpfen - Nein eine Katze jagt aus Lust. Es ist ein Trieb, dem sie folgt, ebenso wie der Fortpflanzungstrieb.
Ja nun, und die gleichen Triebe schlummern in uns auch, nur dass der Jagdtrieb beim Menschen schon weitgehend sozialisiert wurde.

Die Triebe sogen dafür, dass wir das tun, was zum Leben notwendig ist. Triebe MÜSSEN entweder befriedigt werden und diese Befriedigung bedeutet LUST oder wir kompensieren sie durch Sublimation.
Kapfsport, Bogenschießen u.d.gl sind meines Erachtens Sublimationen des Jagdtriebes, möglicherweise auch das Rasen, also der Rennsport usw. usw.

So sehe ich das jedenfalls.

Lieben Gruß
Willibald
 
Zurück
Oben