Mordlust

Es gibt heute Forscher, welche nach einer "universellen Ethik" suchen, die also kulturunabhängig ist. Beispiel: Die Frage, ob eine Frau an einem Strand ihre Brüste zeigen darf, werden wohl nicht alle Kulturen gleich beantworten. Hingegen die Frage, ob es rechtens ist, den eigenen Bruder einfach umzubringen, wenn er nervt, beantworten höchstwahrscheinlich alle Kulturen mit einem mehr oder weniger eindeutigen Nein. Insofern kann letzteres als Teil einer universellen, angeboren Ethik betrachtet werden, ersteres hingegen nicht. Vielleicht gibt es irgendwann eine Gesetzgebung, die sich auf die Grundlagen solch einer universellen Ethik stützt. Diese Forschung steht aber so weit ich weiss noch ziemlich am Anfang.
Nur kurz - weil eher OT : es gab / gibt Kulturen, wo Eltern ihre Kinder töten dürfen, auch Brüder ihre Schwestern (Stichwort : "Familienehre").

LG, Reinhard
 
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Also irgendwie ist das ein wenig daneben, finde ich. Eine Katze ist eine Katze, ein Mensch ein Mensch. Der Vergleich, was wäre, wenn die Katze ein Kleinkind...... - also bitte. Kann man doch wirklich nicht vergleichen.
Einer Katze ist es gegeben, ihrem Instinkt zu folgen und ihrem ureigensten Katzennaturell. Und daher fängt und tötet sie Tiere auf die ihr eigene Art. Sie übt im Spiel mit ihrer Beute ihre Wendigkeit und schärft dabei ihre Sinne.
Im übrigen, wenn wir schon den Menschen mit in's Spiel nehmen wollen, finde ich sehr vieles, sehr Grausames, was Menschen Tieren, die sie verzehren wollen, antun. Z.B. Hummer lebend in's kochende Wasser werfen, Fische einfach in Netzen verrecken zu lassen, Kühe bis nach Syrien zu verkaufen, Viehtransporte durch ganz Europa - so vieles, worüber man sich zurecht Gedanken machen kann. Denn der Mensch kann darüber nachdenken, ob das richtig ist.

Es ist auch möglich , den Katzen mental zu vermitteln, daß man das nicht so gerne hat - es hilft, wenn auch nicht ganz. Aber es hält die Zahl der Opfer in Grenzen.

LG, Alana
 
Was haben Katzen und "Hannibal" aus dem "Schweigen der Lämmer" gemeinsam? Für uns sind doch Menschen, die derartiges tun irgendwie "krank in der Birne", oder? Dieses "krank" ist irgendwie der Versuch, das Unfassbare erklärbar zu machen, - gleichzeitig eine Abwertung. Einem "Hannibal" unterstellen wir "böse Absichten", einer Katze nicht.

Frag mich grad was wir dem Typen unterstellen, der zuhause an seinem Schreibtisch Hannibal erfunden hat?:confused:
Hannibal ist krank für uns, klar.
Aber was ist man, wenn man in der Metzgerei oder im Restaurant ein Stück Schweinebraten, Rinderbraten etc. bestellt?
Ist man dann ein Auftragsmörder?
Ein Mensch der einen Mord in Auftrag gibt, wird ja meist, glaube ich, nicht als "krank in der Birne" verurteilt, sondern als kaltblütig und berechnend.
Hm... wo ist der Unterschied?? Wie bewertet man diesen Unterschied?

Aber ich denke, ich versteh schon was du meinst, hab ja selbst mehrere von den Vierbeinern hier und erst letzte Woche innerhalb von drei Tagen zwei (oder war es zweimal dasselbe?) Rotkehlchen gerettet. Im Winter, wenns draußen kalt und langweilig ist, verbring ich Stunden mit meinem Kater in der Küche und wir warten gemeinsam darauf, dass die Maus (die er sich zum Zeitvertreib mit hereinbrachte) wieder unter den Küchenschränken hervorkommt. Er wartet um weiterzuspielen und ich, um mal wieder ne Rettungsaktion einzuleiten :)
Ein Ewigkeitsthema mit dem ich wohl nie in Einklang kommen werde.

LG Maili
 
@Katarina : Vielleicht ist das wirkliche Problem, dass Du Dich dermaßen zerdenkst ?

Die Katze jagt Vögel. Das tut sie - wurscht, ob es Dir gefällt oder nicht.

Dich stört es. Also kannst Du schauen, dass die Katze es neben Dir möglichst nicht tut. (Es ist legitim, dass Du darauf achtest, dass Du nichts erleben mußt, was Dir derart unangenehm ist.)

Ist nicht eher das das Auffällige, wie wenig Du mit Dir (in diesem Thema) eins bist und Deine Gefühls-Reaktionen zerpflücken und durchdenken musst ?

(Nur als Denkanstoß - wenn Du magst.)

LG, Reinhard

PS.: Jeder hat seine Punkte, die für ihn unerträglich sind. Für mich zB. ist es ganz ungut, wenn ich Insekten hilflos im Spinnennetz zappeln sehe.
 
Hallo Katarina!:flower2:

Klar,wenn man das sieht,ärgert man sich,und die Vögel und Mäuse tun einem leid.
Aber wieviel Tiere kommen tagtäglich(unbewußt) um,wie jemand hier bei diesem Thema schon geschrieben hat, beim Autofahren,beim Spazieren gehen usw.
Auch für das Katzen und Hundefutter müssen Tiere ihr Leben lassen.
Vielleicht ist der Gedanke das das Leben nie aufhört,und man immer wiedergeboren wird,ein kleiner Trost. Auch wenn man nicht weiß wie das aussehen wird.

liebe Grüße
Wasserfall
 
Also ich würde einfach sagen man kriegt aus der Katze die Katze nicht raus.
Funktioniert nur wenn der Katze der Freiraum genommen wird und nur in der Wohnung gehalten wird.
Ist sie dann noch eine Katze?
Millionen Menschen halten es so.

LG Tigermaus

Katze bleibt auch dann Katze.
Nur daß die Vögel und Mäuse sicher sind vor ihnen, weil man die ja nicht reinläßt.
Aber jede Fliege, jede Spinne, egal was sich bewegt, wird gejagt und auch gefressen.
Obwohl man beim Futter so wählerisch ist, daß dem Dosenoffner der hals schwillt.
Aber nix geht über frische fliegende "Rosinen".



Sage
 
Mir fällt die Diskrepanz Titel-Inhalt eben erst auf (vielleicht hat es ohnehin schon wer geschrieben) :

Die Katze jagt und tötet entsprechend ihrer Natur - sie sieht einen Vogel und reagiert.

Sogar wenn man das nach der menschlichen Rechtssprechung "beurteilen" würde, wäre das kein "Mord" (keine verstandesmäßig von längerer Hand geplante und durchgeführte Tötung mit bewußter Auswahl des Opfers).

Die Assoziation "Mord", "Mordlust" kommt aus Dir, Katarina.

LG, Reinhard

PS.: Das kann jetzt für andere komisch wirken, dass ich die Rechtssprechung erwähne. Katarina wird es verstehen.
 
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Ich will auch (mal) mitreden.....:)

Das ist, wie auch schon mal geschrieben wurde, Überlebenswichtig, diese Mäusefangen und töten. Auch wenn es grausam klingt. Das ist die Triebstruktur im Sinne vom (Über)Leben einer Katze.

In meinen Garten fühlte sich früher immer eine Wildkatze wohl. Das lag allerdings nicht so sehr an mir, sondern an meiner Tochter, die diese Katze von vorne bis hinten verwöhnte.
Diese Katze jagte in laufe der Zeit daraufhin keine Mäuse, Ratten und Maulwürfe mehr. Ganz im Gegenteil. Die lag nur noch in der Sonne und wartete auf meine Tochter, die ihr dann auch prompt ein leckeres Schlemmerchen zubereitete. Das ging aber nur so lange, wie die Katze nicht trächtig war. Ab da mäkelte sie immer mehr und als ihre Jungen zur Welt kamen, war es vorbei mit dem Füttern. Sie nahm keine zubereitete Nahrung mehr an, ja sie fing zu gar an zu Fauchen und einen Buckel zu machen, sobald man ihr ein Schälchen hinstellen wollte. In ihr wurde mit der Geburt ihrer Nachkommenschaft das instinktive Überlebensprogramm der Arterhaltung geweckt - und das Programm beinhaltet nun mal, die Gewöhnung an dem Verzehr von naturgegebener Nahrung sowie den Jungen das Jagen beizubringen.

Wie gesagt, hier handelte es sich um eine echte Katze, die sich in der Natur frei bewegte; keine Zuchtkatze oder sonst was für eine verhätscheltes Tier. Solche haben wohl ausgesessen kaum noch eine Überlebenschance, die spielen mehr mit ihrer Beute, als das sie sie verspeisen.

Pholus
 
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