Mordlust

K

Katarina

Guest
Hallo miteinander,

ich hatte gerade wieder eine nette Gelegenheit, mich von der Existenz meiner "bösen Seite" zu überzeugen.
Ich sitze im Garten, genieße die Abendsonne, die zwitschernden Vögel,freue mich über die Blümchen, den friedlich an seinem Stöckchen nagenden Hund. Alles super. Peace on earth! Da kommt unser Kater, schnurrt mir um die Beine und bedeutet, dass er jetzt gerne essen möchte. Ich sage "Okay, eine Sekunde!" und schließe nochmals kurz die Augen. Höchstens fünf Sekunden später öffne ich die Augen und sehe wie unser Kater mit einem Vögelchen im Maul das Weite sucht. Er weiß, dass ich es nicht schätze, wenn er jagt und ich habe auch nie tote Mäuse vor der Tür liegen. Also hat er schnell die Düse gemacht, bevor ich ihm das noch lebendige Vögelchen abnehmen konnte.

Also, die Mordlust, die da gerade bei mir hochkam, war nix im Vergleich zu seinem Jagdtrieb. Ich hätte ihn erwürgen können, vor allem, weil er mir mit einem Sprung über den Zaun keine Chance gab, das Vögelchen zu retten. Ich habe gekocht und bin wie Rumpelstilzchen durch den Garten getobt, - sehr zum Erstaunen meines Hundes.
Eine Viertel Stunde später war er wieder da und wollte nun Abendessen. Pustkuchen! Ich finde, er soll seine Opfer wenigstens verspeisen. Von mir gibt`s heute nix.
Bitte, liebe Katzenfreunde und Tierkenner, springt mir nicht an den Hals. Ich weiß, das ist eine Katze und das ist völlig normal. Nicht er hat das Problem, sondern ich. Kann mir jemand sagen, wieso ich da so ausflippe? Ihr dürft auch gerne analysieren.

Liebe Grüße

Katarina :)
 
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Tja, der Kater hat getötet weil er Hunger hatte und aus seiner kleinen Katersicht, die übrigens einem natürlichen Trieb - fressen - folgt, das richtige tat. Du hättest getötet weil du dich darüber geärgert hättest das dein Kater die Welt nicht aus deinen Augen sieht, weil er Vögelchen eben als Leckerlie betrachtet und nicht als begnadete Sänger. Dabei, wer sagt eigentlich das Vögel singen und sich nicht massivst beschimpfen?

Das Tier tötet aus Not, der Mensch aus Lust - auch wenn es selbst eher als Wut diagnostiziert wird. Der Kater muss heute Abend hungern, weil du dem Vogel nachtrauerst, ergo wird der Kater morgen zwei oder drei Vögel fressen damit er nicht hungern muss und du wirst dich wieder ärgern...

Und das nur weil der arme Kater dachte du würdest ihm nichts geben. Du bist Schuld! ;)
 
Hi Ironwhistle,

Tja, der Kater hat getötet weil er Hunger hatte und aus seiner kleinen Katersicht, die übrigens einem natürlichen Trieb - fressen - folgt, das richtige tat. Du hättest getötet weil du dich darüber geärgert hättest das dein Kater die Welt nicht aus deinen Augen sieht, weil er Vögelchen eben als Leckerlie betrachtet und nicht als begnadete Sänger. Dabei, wer sagt eigentlich das Vögel singen und sich nicht massivst beschimpfen?

Das Tier tötet aus Not, der Mensch aus Lust - auch wenn es selbst eher als Wut diagnostiziert wird. Der Kater muss heute Abend hungern, weil du dem Vogel nachtrauerst, ergo wird der Kater morgen zwei oder drei Vögel fressen damit er nicht hungern muss und du wirst dich wieder ärgern...

Und das nur weil der arme Kater dachte du würdest ihm nichts geben. Du bist Schuld! ;)

Lassen wir doch mal die Schuld aus dem Spiel.

Der Punkt ist, unser Kater frißt die von ihm gemordeten Tiere nicht. Er spielt sie zu Tode (das nehme ich zumindest mal so an) und dann kommt er nach Hause und will was zum Fressen. Wenn er sie fressen würde, dann wäre das für mich etwas anderes. Dann könnte ich das auch so sehen, dass er nämlich Hunger hat und sich eben etwas zum Essen sucht. Aber so ist das nicht. Die toten Mäuse, die ich im Garten finde, sind allesamt äußerlich unversehrt.
Wenn er diesen Vogel jetzt gefressen hätte, dann wäre er piepsatt. Statt dessen schleimt er mich jetzt um Futter an.

Äh, übrigens, unser Kater tötet sicherlich nicht aus Not, sondern nur aus Spaß an der Freude. Es ist für ihn einfach ein Spiel. Das "Böse" projiziere ich da hinein. Das ist mir schon bewußt, aber weshalb kann ich das nicht lassen?

Katarina :)
 
Du meinst warum du es nicht lassen kannst da etwas böses hinzuinterpretieren? Ist doch ganz einfach; du hast Zeit deines Lebens gelernt das bestimmte Dinge und Handlungen böse sind - und zwar aus einer rein menschlichen Sichtweise!
Es ist dir antrainiert Bosheit in gewissen Handlungen zu sehen.

Wenn du da über deinen Schatten springen willst... Es ist möglich, aber den meisten Menschen fällt es schwer. Zumal es Konditionierungen gibt die, auch wenn sie es schaffen, dazu beitragen das sie in gewissen Situationen immer wieder auf die menschliche Sichtweise zurückgreifen.

Nehmen wir mal als Beispiel ein Kreuz - ich kann es nicht anbeten weil ich in ihm ein Folterinstrument sehe. Andere, auch Atheisten, haben da wenig Verständnis für, weil sie von klein auf gelernt haben (sie wurden Konditioniert) das es was heilliges sei.

hmm, ich würde ja gerne die Schuld bei Seite lassen, aber du hättest mit ihm spielen und ihn somit ablenken können. gg*
 
Katzen fangen normalerweise keine gesunden Vögel, denn die sind zu schnell weg.
Spitzmäuse schmecken nicht und werden deshalb nicht gefressen.
Wieviele Bienen und Wespen hast Du schon auf der Autobahn gekillt? Wieviele Tiere haben ihr zuhause verloren als das Huas gebaut wurde, in dem Du wohnst?
OK, meine Katzen machen auch den "Scheibenwischer" wenn ich die Fliege fange und sie lebendig rauslasse und nicht mit ihnen teile...
Jetzt gib Deinen Kater endlich was zu essen, Du Tierquälerin.



Sage
 
hmm, ich würde ja gerne die Schuld bei Seite lassen, aber du hättest mit ihm spielen und ihn somit ablenken können. gg*

Grrrrhhhhh ;) . Ich habe ja gar keinen Vogel gesehen, von dem ich ihn hätte ablenken können. Das ging ja alles blitzschnell.
Ja, sch....., für mich ist das "böse". Ich will, dass alle friedlich miteinander koexistieren. Wenn man jagen muss, um sich und/oder seine Familie satt zu bekommen, okay. Aber nur so zum Spaß. Das finde ich ganz schlimm, tut mir in der Seele weh.

@ sage: das war wohl so einer der Jungvögelel, die von ihren Eltern am Boden großegezogen werden. Díe sind für Katzen leichte Beute. Ich kann also nicht mal meinen Hut vor ihm ziehen wegen seiner exzellenten Jagdfähigeiten.Und, nein, er bekommt von mir heute nichts zu Fressen. Zu seinem Glück gibt es da noch andere Familienmitglieder, die damit gelassener umgehen.......

Katarina :)
 
Ich hätte ihn erwürgen können, vor allem, weil er mir mit einem Sprung über den Zaun keine Chance gab, das Vögelchen zu retten.

Meine Katze brachte eines Tages stolz ihre Beute - ein kleines Vögelchen durch die offene Terrassentüre ins Wohnzimmer - es entkam und versteckte sich ein Zimmer weiter schreiend und piepsend unter meinem Bett.

Ich jagte die Katze hinaus, fischte das inzwischen halb bewusstlose Vögelchen unter dem Bett hervor, meine Kids brachten Bachblüten und das Vögelchen begann sich wieder zu bewegen. Es setzte sich auf einen Holm eines Sessels und schlief erschöpft eine Runde.

Als es erwachte, setzte ich es in eine Transportbox, stieg damit ins Auto und fuhr das Vögelchen weit, weit weg auf ein Feld, damit meine Katze es nicht mehr erwischen konnte.

Während dieser Rettungsaktion kreischte meine Katze wie verrückt vor der Terrassentür, beobachtete völlig fertig die ganze Aktion - da drinnen war ihr Futter, ihre Beute, die sie mir stolz zeigen wollte. Sie erwartete wahrscheinlich Lob, stattdessen flog sie raus und die Beute wurde weggebracht.

Meine Katze starb wenig später an einer Lebererkrankung - trotz Homöopathie, Bachblüten, Antibiotika-, Cortisoninfusionen etc. Ich denke, Du weißt, welchen Konfliktinhalt eine Lebererkrankung hat - ich habe in die Natur eingegriffen. Ich würde es nicht wieder machen. Abgesehen davon, weiß ich nicht, ob das kleine Vögelchen auf dem Feld nicht gleich vom nächsten "Ungeheuer" verspeist worden ist...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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@ Katarina

Sieh es so, wäre es nicht dein Kater gewesen, wäre was anderes passiert. Es hatte halt seine Zeit, kann man nichts dran ändern.

@ Sage

Ehrlich? Na gut, ich glaube dir mal... :)
 
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