Der HERR sprach: Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und Armen bedrücken sie, und den Fremden übervorteilen sie widerrechtlich. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten würde für das Land, damit ich es nicht verderben würde; aber ich fand keinen.
Hesekiel 22,29.30
Einige Bibelübersetzungen sagen hier Bresche statt Riss. Und das passt in diesem Zusammenhang sehr gut.
Eine Bresche ist eine Lücke, die zum Beispiel bei einer Belagerung in die Festungsmauer gebrochen worden ist. Wenn jemand nun in die Bresche springt, dann versucht er - oft unter Gefahr seines Lebens - zu retten, was noch zu retten ist. So ähnlich wie ein Fußballspieler, der sich mit vollem Risiko in den Ball wirft, wenn der Torwart schon geschlagen ist.
Eine Bresche oder ein Riss in der Mauer muss geschlossen, gestopft oder zugemauert werden. Wie in unserem Bibelwort. Da hat sich das Volk Israel von Gott abgewandt - und nun sucht Gott jemand, der sich der Sache annimmt, der Verantwortung übernimmt, der das Volk zu Ihm zurückführt. Doch Er findet keinen.
Ja, Unrecht und Schuld sind „wie ein sturzdrohender Riss, wie eine Ausbauchung an einer hochragenden Mauer, deren Einsturz in einem Augenblick, plötzlich, kommt“ (Jesaja 30,13). Eine plastische, aber auch drastische Beschreibung - und heute noch genauso gültig wie damals!
Die Menschen sind schuldig geworden - voreinander und vor Gott. Und niemand ist da, der das Schuldproblem lösen kann. Ist nun alles verloren? Nein, aber wir müssen eingestehen, dass die Lösung nicht von uns her kommen kann, nicht vom sündigen Menschen.
Gott selbst tritt in den Riss - in der Person seines Sohnes. Nur in Ihm gibt es Heil und Rettung. Dafür hat der Sohn Gottes sein Leben hingegeben. Aus
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