Unsere persönlichen Vorlieben zeigen uns doch, wozu wir neigen und worin wir uns mit Freude weiterentwickeln können. Wenn ich immer alles machen würde, ohne darüber nachzudenken, wäre das in der Tat kein freier Wille. Ich finde diesen Begriff "wahrer Wille" unpassend, da es kein Wille ist, wenn man etwas tut, ohne es zu wollen. Das ist dann eher Trieb oder halt Zwang. Ich meine, durch dieses Streben nach dem, wie ihr ihn nennt, "wahren Willen" gelangt man nicht zur Freiheit. "Wahrer Wille" so definiert ist nur ein weiteres fatalistisches Dogma.
Ich bin da skeptisch.
ui jetzt kribbeln mir die Finger... die Philosophie des Willens
du hast recht, den Wahren Willen so definiert ist Fatalistisch, urfatalistisch bis zum geht nicht mehr (das Gesetz von Thelma erwähnt auch nie den Freien willen und insovern man mit Liebe auch Vorlieben nennt heisst es dazu : Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen)...
ich denke aber dass die Definition des Willens hier eigentlich erst passend wird, also wenn nicht mehr WIR etwas wollen, sondern: es einfach will... denn dann ist unser Wille im einklang mit dem Universum (steht glaub ich auch irgendwo im Liber, ganz bestimmt aber irgendwo bei Nietzsche und bei schopenhauer). Trieb und Zwang trifft dann für den Menschen zu, denn nach meiner Ansicht ist der Trieb und der Zwang (nicht der oberflächliche, sondern der tief, tief in uns) Ausdruck des Willens, die Sprache, in der sich Wille uns Mitteilt...
Nun denke ich so, dass auch unsere Vorlieben (insovern sie unsere Vorlieben sind und aus uns kommen) uns vom Willen aufgezwungen werden und Teil dieses Willens sind (und warum auch nicht, wenn man das Will, was man gerne macht, dann macht man es auch besser und der Wille kann efizienter ans Werk gehen)...
Ich gehe von einem Willen aus, nicht von vielen. Denn ein Wahrer Wille kann einen anderen Wahren Willen nicht in die Quere kommen, also muss da etwas sein, dass dieser und jeder Wille koordiniert, und dass kann eigentlich nur ein übergeortneter wille sein, oder aber, das jeder einzelne "Teilwille" eben nur Teil eines einzigen GEsammten Thelemas ist, der die gesammte Schöpfung umfasst und sie Formt
und jein, nicht Freiheit im Sinne von : ich kann tun und lassen wozu ich lust habe, dafür aber freiheit von Illusion, freiheit von Dingen die man glaubte zu wollen, Freiheit auch von einem absolutistischen Freiheitsprinzip, das nie auch nur ansatzweise möglich ist... Denn de fakto gibt es sehr viel Zwänge die uns lenken, angefangen das wir essen und trinken müssen, darüber, dass wir uns mit einer bestimmten Sprache verständigen müssen, das wir uns im Winter warmkleiden müssen, auch dass wir auf die Toilette müssen usw... und dann gibt es da noch gesellschaftliche Zwänge: wir haben ein Umfeld dem wir nicht entfliehen können (bzw nur in ein Umfeld in dem uns andere Zwänge auferlegt werden), wir sind an die erde genau so gebunden wie an andere Menschen (nicht an bestimmte, sondern blos die Notwenidgkeit, dass es andere Menschen gibt). All diese Zwänge sind für uns Dogmatische Zwänge, absolute Zwänge, man könnte sagen, dass sie von einer höheren Willenseben uns aufgezwungen werden.
Den Wahren willen kennen und leben heisst Teil davon zu sein und daran mitzumachen, und zwar aus einer Inneren Notwendigkeit heraus, aus dem Urinnsersten, unserer Natur heraus, die nach Nietzsche eben Wille ist (die Welt ist Wille zur macht, und nichts ausserdem)..
Mit Nietzsche und später mit Crowley wird der Begriff des Willen komplett umgekrempelt, der Wille ist nicht mehr etwas, das aus uns kommt, sondern wir kommen aus dem Willen, der Wille ist nicht ausdruck unseres Selbst, sondern unser Selbst ist Ausdruck von Willen
oder anderst Gesagt
zu sagen: ich Will ist nur ein ausdruck von: es will in mir (weswegen für mich auch "tue was du Willst" und "Dein Wille Geschehe" Identisch ist)
oder wie es in einem Zitat heisst, von dem ich nicht mehr weis von wem
"wahre freiheit ist, wenn man das will, was man ohne hin muss"
lg
FIST