Mama ich vermisse Dich [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-us

nastylein

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4. Juni 2008
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Bezirk Krems
Hallo!

Morgen ist es wieder soweit und der Todestag meiner Mutter jährt sich zum 7. Mal!!
Am 19.06.2001 hat sich meine Mutter das Leben genommen...sie ist einfach in die Donau gegangen und durch Kälteschock und Bewusstlosigkeit hat irgendwann ihr schwaches Herz aufgehört zu schlagen...!

Warum sie das tat?:confused4
Tja das ist nicht grad einfach..
Meine Mutter hat Zeit ihres Lebens für uns Kinder gesorgt. Insgesamt waren wir 5, 3 Buben und 2 Mädchen...Ihr damaliger Mann hat sie verlassen als sie schwerkrank geworden ist (Myasthenia Graves-Muskelschwäche am ganzen Körper)..mit ihm hat sie 4 Kinder bekommen..Ich hatte einen anderen Vater..Aber das tut jetzt nichts zur Sache..

Also Zeit ihres Lebens hat sie für uns 5 Kinder gesorgt, und sie hat sich immer auf den Tag gefreut, wenn wir alle das traute Heim der Mutter verlassen, denn dann hätte sie ja nicht mehr so viel Arbeit und müsste sich nicht immer ärgern..

Nicht dass wir ihr nie geholfen hätten-nein- wir haben sogar sehr viel gemacht. Wir wurden alle sehr selbstständig erzogen und wussten immer was zu machen war. Meine Schwester und ich mussten wohl am meisten machen denn die Jungs haben sich immer gedrückt vor der Arbeit die so anfiel..!
Es kam die Zeit wo wir alle erwachsen wurden...wir haben nach und nach das Nest der geliebten Mutter verlassen und geheiratet und selbst eine Familie gegründet..!

Natürlich haben alle dann und wann nach Mutter gesehen, am meisten aber ich- die Jüngste.
Ich war fast täglich bei ihr half ihr mit dem Haushalt den sie nicht schaffte, Vorhänge waschen und aufhängen, aufwaschen und so weiter, ging ihr immer einkaufen damit sie immer zu essen und zu trinken hatte und holte ihr regelmäßig die Medikamente die sie benötigte aus der Apotheke! Meine Mutter ging seit sie die Krankheit hatte nie viel außer Haus..Doch als sie dann alleine war in der Wohnung bekam sie Angst dass ihr irgendjemand etwas antun wollte und ging sogar wieder spazieren..

Sie bekam Verfolgungswahn und das war das Schlimmste...das war das Resultat weil wir Kinder das Nest der Mutter verlassen hatten und sie vereinsamte...sie hatte keine Aufgabe mehr...all das was sie sich so sehr gewünscht hatte, hatte sie jetzt--keinen Saustall mehr von den Jungs..keinen Lärm mehr und nicht jeden Tag kochen müssen.Doch das brach ihr das Herz.

Ihre Lebensfülle war nicht mehr da…

Sie ging sogar freiwillig nach Mauer in die Nervenheilanstalt, doch auch dort wurde sie entlassen mit Medikamenten beruhigt, man konnte ihr nicht helfen.
Als sie im März 2001 im Krankenhaus lag (durch Atemstillstand zuhause) hatte sie einen erneuten Atemstillstand, sie wurde ins künstliche Koma gesetzt und an die Lungenmaschine gehängt.
Das war sehr schlimm…immer wenn ich sie besuchte schüttelte sie nur mehr den Kopf weil sie nicht mehr leben wollte…doch sie hat gekämpft und hat es geschafft.

Jeden Tag besuchte sie jemand anderer im Spital und sie kam wieder auf die Beine. Sie war so glücklich als sie wieder ihre ersten Schritte machte und ich war dabei…Ich weiß noch als wäre es gestern gewesen. Sie lachte mich an und ich konnte es kaum fassen dass sie wieder laufen kann....ich habe vor Freude geweint. Nach ein paar Tagen durfte sie wieder nach Hause. Wir hatten ihr eine neue Wohnung gesucht wo sie dann fortan lebte. Doch kaum zuhause dauerte es nicht mehr lang und sie fing wieder an mit dem Verfolgungswahn und der ständigen Angst dass ihr jemand was tun wolle. Dann kam der Tag als sie entschloss von dieser Welt zu gehen…es war schrecklich..

Am 18. Juni war ich noch bei ihr und habe ihr alle Besorgungen gemacht, ging einkaufen und so weiter. Sie drängte ständig wo ich denn sei und rief mich permanent an. Irgendwie war das komisch aber ich dachte mir nichts dabei. (eigentlich war das der Tag an dem sie es machen wollte)
Ich brachte also alles zu ihr und räumte alles weg, ordnete die Medikamente ein und unterhielt mich noch ein wenig mit ihr…

Wir hatten kein schönes Thema zum reden denn einige Tage davor ist bei uns im Ort ein Mann bei einen Autounfall gestorben und in derselben Woche verunglückte der Lebensgefährte meiner Arbeitskollegin mit dem Traktor einen Tag vor der Hochzeit…das war furchtbar ..Ich sagte zu meiner Mama:,, Ich kann mir das gar nicht vorstellen jemals ohne dich zu leben, du gehörst für mich zum Leben dazu!“

Wir sprachen weiter und dann fiel mir auf dass sie ihren gesamten Schmuck abgelegt hatte...ich wollte sie noch fragen ob ich das zum Juwelier bringen soll, doch immer wenn ich darauf zu sprechen kam lenkte sie vom Thema ab…Irgendwann fuhr ich dann heim zu meiner Familie und als ich mich verabschiedete bei ihr, mit einem Küsschen auf die Wange, nahm sie mich in den Arm und sagte leise:,, Ich habe dich lieb!“ Ich war sehr verdutzt denn sie sagte es nicht so oft und mir war es immer etwas unangenehm das zu hören und zu sagen zu meiner Mama…(sie verabschiedete sich von mir)
Ich dachte mir nichts dabei und fuhr also heim

Am nächsten Tag, den 19.06, rief mich gegen 18.30 Uhr ein Mann an, er war Deutscher und auf Urlaub in unserer Gegend. Er sagte er hätte die Tasche meiner Mutter unter der Brücke neben der Donau gefunden, es war nur meine Telefonnummer darin und ein bisschen Geld und Zigaretten. Angst stieg mir hoch. Ich wählte die Nummer meiner Mutter, sie hatte ein Handy! Nichts! Abgedreht! Gedanken schossen durch meinen Kopf. Langsam, nachdenken und dann handeln…Schwester anrufen…die hat auch nix gehört von Mama..Bruder anrufen..ebenfalls nix, aber er war am Nachmittag noch bei ihr weil er die Erlagscheine aufgab…
Angst!

Ich stieg in das Auto meines Schwiegervaters und fuhr los…Mein Mann war nicht zuhause, der war mit seiner Mutter beim Arzt…In Langenlois begegnete ich ihnen und er fuhr zum Parkplatz weil ich ihm angeblinkt hatte..Er stieg aus dem Auto und sagte fahr mir nach! Er hatte mir sofort angesehen dass etwas passiert sein musste..Reden konnte ich nicht denn ich zitterte am ganzen Körper und hatte Angst…Ich hatte so eine schlimme Vermutung und Angst dass sich diese bestätigt…

Ich fuhr ihm nachhause nach und dann fuhren wir gemeinsam zu dem Mann der die Tasche gefunden hatte..Dort angekommen erzählte mir der Mann nichts gutes…Er hatte etwas Verdächtiges gesehen..Ich durchsuchte jetzt mal die Tasche..Tatsächlich es war nur meine Telefonnummer darin, aber Mama hatte sonst immer alle Telefonnummern der Kinder in der Börse für den Fall dass etwas passieren sollte..

Ich rief meine Schwester an und erzählte ihr das was der Mann sagte. Ich meinte zu ihr:,, Jemand soll bitte gleich zur Gendarmerie fahren wegen einer Vermisstenanzeige!“
Wir fuhren alle nach Mautern um uns zu treffen..Komisch, sonst war es nie möglich dass wir uns gemeinsam treffen..aber jetzt schon..
Mein andere Bruder war schon in der Wohnung wo auch niemand war…Doch…..als er gehen wollte um wieder zu uns zu kommen, entdeckte er etwas….einen Brief….unter der Statue…ein Abschiedsbrief..!(der war mit dem 18.6.2001 datiert)
Mein ältester Bruder war schon bei der Gendarmerie und rief uns von dort auch gleich an dass wir alle vorbei kommen müssen..
Angst!..

Beim Gendarmerieposten angekommen ging ich teils mit Hoffnung teils mit unguten Gefühl die Treppe rauf..
Am Schreibtisch sah ich Fotos liegen, Schmuck, Ringe,….Mein Herz raste…Der Beamte fing an zu reden:,, Ihr müsst jetzt alle sehr stark sein, denn eure Mutter ist schon im Himmel!“
Er sprach noch weiter doch meine Ohren hörten nichts mehr, sie waren verschlagen, ich hörte nur noch Herz rasen und einen Schrei, der von meiner Schwester kam…Schmerz, Trauer, Tränen, Angst, alle waren verzweifelt..nur ich konnte nicht weinen…Warum????
???Wieso kann ich nicht weinen???

Nun mussten wir alle zur Pathologie um sie zu identifizieren…Alle wollten mich ausschließen aber ich musste mit rein, ich bin doch kein Baby mehr…Ich muss mich verabschieden schoss es mir durch den Kopf…!
Alle weinten wieder oder noch immer…alle nahmen sich in die Arme und ich stand im Hintergrund und schaute nur..ich sah sie an und sie sah für mich glücklich aus, als würde sie schlafen, das war es das wollte ich sehen…ob sie zufrieden aussieht..!

Ich war erleichtert..Warum? Ich sollte doch weinen, mir die Seele aus dem Leib heulen?! Doch nichts…In diesem Moment kam ich mir das erste Mal wie eine Halbschwester vor denn ich hatte ja einen anderen Vater…und in diesem Moment drehte sich mein Bruder um und streckte die Hand nach mir aus und schluchzte:,, Komm her, du gehörst doch auch dazu!“ Ich nahm seine Hand und fing an zu weinen! Aber nicht wegen den Verlustes meiner geliebten Mutter sondern weil ich doch dazu gehörte…Es war für mich so zwiespältig, da ich nun überhaupt keine Eltern hatte.. meine Geschwister haben ja noch ihren Vater, mein Vater aber hat sich als ich 3 Jahre alt war das Leben genommen, ich kannte ihn nicht!!

Wir verabschiedeten uns von Mama und jeder fuhr seiner Wege nachhause. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und betete ständig um ein Zeichen von meiner Mutter…Doch es kam nichts..leider…

Ich habe immer gehofft dass ich ein Zeichen bekomm aber in all den Jahren nichts..Nur bei meiner Schwester gibt es oft Zeichen..
Meine Schwester hat ein Schnurlostelefon, und immer wenn das Handteil im Ständer zum Aufladen steht, piepst es plötzlich zweimal und meine Nummer steht am Display…Meine Schwester deutet das immer als Zeichen von Mama dass sie sich um mich kümmern soll und mich anrufen soll..Was sie dann auch immer macht..
Mir läuft jedes Mal ein Schauer über den Rücken wenn sie mir das erzählt, aber ich weiß nun dass sie immer da ist..


Ach Gott ich bin an diesem Tag nie so richtig ansprechbar und steh immer neben mir...bin traurig und könnte jeden Moment heulen!! Was ich dann auch immer mache...Meist fahre ich an diesem Tag zu meiner Schwester denn ihr ist an diesem Tag auch immer das Herz so schwer..Wir reden dann immer wie das passieren konnte und warum es passierte?!
Es ist so schwer..Oft habe ich das Gefühl dass ich etwas vergessen habe..dann fällts mir wieder ein...
Früher habe ich jeden Tag Besorgungen gemacht für meine schwerkranke MAMA...und das fehlt mir manchmal...auch wenn es mich früher oft ärgerte dass ich immer spontan springen musste wenn sie sagte ich brauche das und jenes, doch jetzt vermisse ich es so sehr...


Hoffe es ist nicht zu lang geworden doch das ist die Geschichte die mich immer wieder beschäftigt und nicht los lässt…ich kann es nicht vergessen, obwohl viele sagen ich soll die Vergangenheit ruhen lassen…Doch ich habe die Angst dass ich meine Mutter dann vergesse und ich will sie nicht vergessen!!!!
So viele Fragen sind offen….Keine Antwort in Sicht!!

Im Nachhinein betrachtet weiß ich dass wir viel falsch gemacht haben…sie hatte den Kampf damals besiegt weil wir alle wieder da waren, jeden Tag hatte sie besuch gehabt im Krankenhaus, doch dann als sie wieder zuhause war, nicht mehr,…und daran ist sie zerbrochen…

Ich möchte meine Mutter heute um Verzeihung bitten:

Liebe Mama!

Verzeih mir meine Fehler die ich gemacht habe….ich liebe dich und denke jeden Tag an dich..Ich vermisse dich so sehr…deinen Duft…deine Stimme und deinen Trost wenn es mir schlecht geht..
Verzeih!!! Bitte!!!!

In liebe deine Tochter Natascha



Ich danke euch dass ich das hier reinschreiben durfte!! Ist etwas verwirrend aber ich habe so geschrieben wie es mir grad einfiel!!

Glg Natascha
 
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Liebe Natascha
Habe eben deine Geschichte gelesen und deine Traurigkeit gespürt...
selten hat mich ein Beitrag, wie Deiner, angerührt.

Jeder geht mit Trauer anders um, finde du machst das sehr gut.
Niemand ist Schuld, wenn ein Mensch am Leben zerbricht und nicht
mehr kann. Du warst so gut du es konntest ja für sie da.
Wo auch immer die verstorbenen hingehen, ich bin überzeugt davon, dass die
Liebe auch über den Tod hinaus weiter existiert.
liebe grüße Alice
 
Liebe Natascha,

Dein Beitrag hat mich sehr berührt.
Es gibt wohl wenige Dinge die so schmerzen wie der Verlust der eigenen Mutter!

Wenn ich meine Mama vermisse (sie starb 1978) und fest an sie denke kriege ich ein warmes Gefühl über dem Herzen und fühle mich ihr ganz nahe.

Ich habe vor drei Jahren eine ganz liebe Frau getroffen die mit mir nochmal alles aufgearbeitet und geordnet hat.
Es gibt ein Buch dass mir auch sehr geholfen hat: Hope Edelman - motherless daughters (Töchter ohne Mutter)
Es ist momentan vergriffen, ich habe es in einem Second-Hand- Online Buchladen bekommen. Wenn Du magst kann ich es Dir gerne borgen -
ich habe danach vieles besser verstehen können!

Schick mir einfach eine PN wenn Du es lesen willst!
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und die richtige Hilfe zur richtigen Zeit -

Snefli :liebe1:
 
Hallo!
Morgen ist es wieder soweit und der Todestag meiner Mutter jährt sich zum 7. Mal!!
Ich möchte meine Mutter heute um Verzeihung bitten:
Glg Natascha

Hallo Natascha!
Deine Geschichte kann ich gut verstehen, möglicherweise hast du im Forum TRAUER schon mal was mir gelesen? Erinnerung ist ein Teil meines Herzes, oder Mutter starb, als ich 11 Jahre alt war.
Also, wir waren auch 5 Kinder, der jüngste war kaum 11 Monate alt und ich - wie gesagt - 11. Heute bin ich 50 und kann gut nachvollziehen, wie es dir an ihrem Todestag geht! Es gibt auch bei mir kaum Tage, an denen ich nicht an meine Mutter denken muss, sie fehlt mir unendlich und dann muss man sich von Freunden und Bekannten schon mal anhören:"Meinst Du nicht, es sei an der Zeit, die alten Geschichten mal ruhen zu lassen?" Das können nur Menschen sagen, die selber alles haben und hatten und diesen Schmerz nicht kennen! Ich war ein kleines Mädchen und habe viele Dinge mit meiner Mutter nie erleben können, nie besprechen können und viel tausend offene Fragen, auf deren Beantwortung auch ich nicht mehr hoffen kann.
Was mir auffällt, ist dein Satz, dass du deine Mutter um Verzeihung bittest!
Es ist oft so, war auch bei mir der Fall, dass man sich schuldig fühlt, weil man glaubt, durch die geringste Abänderung der letzten Stunden hätte man möglicherweise diesen Ausgang verhindern können. Gut, das mag für den Tag stimmen. Aber es wären andere Tage gekommen und das Schicksal nimmt halt seinen Lauf. Es war nicht ganz alleine der Wille deiner Mutter, an diesem Tag zu sterben. Es war ihr Schicksal!!! Du musst dich nicht schuldig fühlen und hast auch keinen Grund um Verzeihung zu bitten. Deine Mutter ist sicherlich nicht böse oder entäuscht von euch Kindern. Da bin ich mir sicher. Es war Ihre Krankheit, die sie in diese Entscheidung getrieben hat. Leider weiss man das ja nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie lieber bei euch wäre!!
Was mir hilft in solchen Stunden der Trauer ist, wenn ich mir vorstelle, sie kann mich sehen, hören oder fühlen und ich einfach mit ihr spreche, als sei sie bei mir. Sonst wäre ich auch verrückt geworden vor Schmerz! Ich träume mich zurück in diese Zeit, wo sie bei uns war und höre ihr Lachen und sehe heute noch ihr Gesicht vor mir. Die Erinnerung geht nie verloren - du vergisst sie nicht und sie lebt in deinem Herzen weiter!
Und noch was zum Schluss, ich bin mir nie so sicher gewesen wie heute, dass wir uns eines Tages wieder in den Armen liegen! Frag mich nicht wieso ich das weiss, ich kann darauf keine logische Antwort geben, aber ich will sie wiedersehen und vieles mit ihr besprechen und die Gewissheit ist einfach da!!

Kopf hoch, der Schmerz wird nie weniger, aber man lernt damit zu leben!
LG:liebe1:
 
Hallo Natascha!
Deine Geschichte kann ich gut verstehen, möglicherweise hast du im Forum TRAUER schon mal was mir gelesen? Erinnerung ist ein Teil meines Herzes, oder Mutter starb, als ich 11 Jahre alt war.
Also, wir waren auch 5 Kinder, der jüngste war kaum 11 Monate alt und ich - wie gesagt - 11. Heute bin ich 50 und kann gut nachvollziehen, wie es dir an ihrem Todestag geht! Es gibt auch bei mir kaum Tage, an denen ich nicht an meine Mutter denken muss, sie fehlt mir unendlich und dann muss man sich von Freunden und Bekannten schon mal anhören:"Meinst Du nicht, es sei an der Zeit, die alten Geschichten mal ruhen zu lassen?" Das können nur Menschen sagen, die selber alles haben und hatten und diesen Schmerz nicht kennen! Ich war ein kleines Mädchen und habe viele Dinge mit meiner Mutter nie erleben können, nie besprechen können und viel tausend offene Fragen, auf deren Beantwortung auch ich nicht mehr hoffen kann.
Was mir auffällt, ist dein Satz, dass du deine Mutter um Verzeihung bittest!
Es ist oft so, war auch bei mir der Fall, dass man sich schuldig fühlt, weil man glaubt, durch die geringste Abänderung der letzten Stunden hätte man möglicherweise diesen Ausgang verhindern können. Gut, das mag für den Tag stimmen. Aber es wären andere Tage gekommen und das Schicksal nimmt halt seinen Lauf. Es war nicht ganz alleine der Wille deiner Mutter, an diesem Tag zu sterben. Es war ihr Schicksal!!! Du musst dich nicht schuldig fühlen und hast auch keinen Grund um Verzeihung zu bitten. Deine Mutter ist sicherlich nicht böse oder entäuscht von euch Kindern. Da bin ich mir sicher. Es war Ihre Krankheit, die sie in diese Entscheidung getrieben hat. Leider weiss man das ja nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie lieber bei euch wäre!!
Was mir hilft in solchen Stunden der Trauer ist, wenn ich mir vorstelle, sie kann mich sehen, hören oder fühlen und ich einfach mit ihr spreche, als sei sie bei mir. Sonst wäre ich auch verrückt geworden vor Schmerz! Ich träume mich zurück in diese Zeit, wo sie bei uns war und höre ihr Lachen und sehe heute noch ihr Gesicht vor mir. Die Erinnerung geht nie verloren - du vergisst sie nicht und sie lebt in deinem Herzen weiter!
Und noch was zum Schluss, ich bin mir nie so sicher gewesen wie heute, dass wir uns eines Tages wieder in den Armen liegen! Frag mich nicht wieso ich das weiss, ich kann darauf keine logische Antwort geben, aber ich will sie wiedersehen und vieles mit ihr besprechen und die Gewissheit ist einfach da!!

Kopf hoch, der Schmerz wird nie weniger, aber man lernt damit zu leben!
LG:liebe1:


Hallo und danke für deinen Beitrag!

Ja ich habe deine Berichte gelesen..und es gab mir den mut meine Geschichte hier zu schreiben...Ich habe schon immer gern geschrieben und es hat mir immer geholfen...Hatte schon sehr viel zu bewältigen in meinem Leben...Hatte <Krebs..auch da habe ich Tagebuch geführt...

Ich hoffe dass ich sie wiedersehe...oder vielleicht ist sie ja schon wieder in meiner Nähe?! (Reinkarnation)..
Ich weiss es nicht...Aber ich hoffe ich spüre es wenn sie da ist...

Heute fahre ich zu meiner Schwester und wir werden wieder viel reden...das hilft auch wieder...

Danke:)
 
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