Hi East of the Sun!
Habe jetzt mal nur Deinen Eingangsbeitrag gelesen, nicht den Rest des Threads...
Loslassen ist die Folge von Annehmen. Annehmen könnte man als eine Definition "wahrer Liebe" bezeichnen, etwas "so nehmen wie es ist", womit nicht "abfinden" gemeint ist was ja eine Bewertung impliziert.
Letztlich geht es bei dem Thema Annahme ja im Leid. Leid entsteht durch Angst, die durch die Bewertung des Verstandes entsteht und sich gedanklich zeigt. Man ist in einer Situation oder denkt daran und durch Vergleiche mit "Wissen" aus der Vergangenheit bewertet der Verstand etwas als negativ. Der Sinn ist natürlich Schutz, die Wirkung allerdings ist das Gegenteil. Deshalb ist es so wichtig sich seines "Vergangenheits-Wissens", das nichts anderes als nicht hinterfragter Glaube ist, bewusst zu werden. Letztlich kann man tatsächlich alles hinterfragen und JEDEN Gedanken als "unwahr" bezeichnen, eine Beschreibung der Illusion die wir Realität nennen und selbst zur Illusion gehört.
Negative Gedanken treten assoziativ auf, kommen also ungewollt und man wird ihrer nicht Herr wenn man sie ablehnt, also einen negativen Gedanken wieder bewertet im Sinne von "das darf ich doch nicht denken". In solchen Situationen, auch wenn es schwer ist, ist es hilfreich sehr bewusst zu sein, "ins Jetzt zu kommen" (ist man übrigens immer, wenn man bewusst den Körper fühlt, oder anders bewusst wahrnimmt). In solchen Momenten geschieht Annahme. Sich selbst zu beobachten, wie man urteilt und leidet und Angst hat, ist praktizierte "Selbstliebe" und Annahme und der schnellste Weg aus dem Leid heraus. Und was man wissen muss: Wenn man bewusst beobachtet GESCHIEHT Annahme bereits, man sollte sich da nicht von Gedanken wie "es funktioniert nicht" beeindrucken lassen. JEDER Gedanke ist Illusion, v.a. negative Gedanken. Man kann sagen, das Gedanken nur eine Annäherung an die "Wahrheit" sind, eine Projektion des Selbst. Je negativer die Gefühle sind die ein Gedanke mitbringt, desto stärker ist die "Verzerrung" der Wahrheit. Der Gedanke "Ich weiß nicht." ist viel illusionärer als der Gedanke "Ich weiß", denn alles Wissen ist potentiell da, genau wie "Ich kann nicht."...
Wenn Du das praktisch einsetzen willst, dann nimm Dir mal ein Thema Deines Lebens, einen Wunsch z.B. oder auch eine Befürchtung, ein Problem.
Angenommen Du hast eine Prüfung vor Dir, da ist alles vorhanden, Wunsch und Angst... Wenn Du mir glaubst was ich schreibe gilt: "Ich weiß und kann". Das ist die Wahrheit, der Gegensatz ist die Illusion die Du Dir sozusagen in jedem Moment selbst "zukommen läßt". Wenn Du jetzt also den Gedanken "Ich weiß und kann" formulierst, mit Sicht darauf die Prüfung erfolgreich (sagen wir 100%
) zu bestehen und Dich fragst ob Du das wirklich glaubst, wirst Du feststellen dass das wahrscheinlich nicht der Fall ist. Wenn Du Dich beobachtest wirst Du Gedanken entdecken die Du für Wahrheiten hältst wie "Ich konnte Mathe noch nie..." etc. Sie alle entspringen der Vergangenheit und alle sind illusionär, wirklich alle, obwohl sie natürlich die Tendenz haben sich selbst zu bestätigen solange sie nicht erkannt sind. Wenn Du Dich jetzt einfach dabei beobachtest wie Du diese Gedanken denkst, ohne darüber zu urteilen (Der Gedanke "Verdammt, ich urteile" ist auch illusionär und kann durch Beobachtung losgelassen werden), nimmst Du Dich selbst an und nach und nach befreist Du Dich von diesen Gedanken, glaubst ihnen immer weniger, bis sie keine Rolle mehr spielen und nicht mehr auftreten. Im Extrem führt das übrigens zu Erleuchtung, denn irgendwann wird der Gedanke "ICH" als Illusion und eben "nur" gedanklich begriffen was zur Auflösung der Persönlichkeit führt. Das hört sich negativ an, ist es aber nicht, denn die Persönlichkeit ist ein Angstgebilde. Sie ist eine Begrenzung aus dem Ganzen heraus, durch Blockaden, und damit nur ein "müder Abklatsch" dessen was sein könnte. Aber das ist ein anderes Thema.
Auf jeden Fall halte ich von so gut wie keiner Methode etwas, ausser der, die Aufmerksamkeit beharrlich auf das Gewollte zu richten und sich selbst dabei zuzuschauen wie man sich mit negativen Gedanken bombardiert. Aufmerksamkeit ist der Schlüssel für alles, negative Gedanken stören die "freie Wahl" worauf man sie (Aufmerksamkeit) richtet und müssen deshalb erkannt werden. Dafür muss man nichts tun ausser eben bei sich selbst zu sein, ohne sich zu bemühen. Bemühen impliziert schon wieder "ich kann nicht.", ist also selbst illusionär. Das einzige Problem das ich persönlich sehe, ist eben die Disziplien und Beharrlichkeit, denn es ist nicht leicht bewusst zu sein und zu bleiben. Aber man wird immer besser darin.
Übrigens kommt die Logik bei dem Thema erst mal nicht mit, der Verstand erkennt die Illusion nicht, weil er nicht mit der Zeit klarkommt, die die größte Illusion überhaupt ist. Er vergleicht gegenwärtige Wahrnehmung mit vergangener und schnallt nicht, dass der Vergleich selbst die Schöpfung des Moments ist. Der Verstand hat die Tendenz Wahrheiten zu sammeln weil er Sicherheit wünscht und begrenzt sich dabei selbst, weil er Gegensätze ausschließt. Obwohl jeder Moment sozusagen "jungfräulich" ist, das volle Potential hat, tendiert der Verstand immer dazu etwas aus der Vergangenheit zu deuten und beschränkt damit die Entwicklung die der Wille (übrigens selbst gedanklich und auf Angst gegründet) vorsieht. Der Wille ist der einzige Freund, denn immer weist er den Weg aus der Angst heraus, denn er verlangt nach Auflösung und egal welcher Wille auch immer es ist, wie Ego-mäßig er auch ist, er muss geachtet werden und ist niemals als schlecht anzusehen. Welcher Wille auch immer, bewusst wahrgenommen verwirklicht sich dadurch das er sich auflöst. Was sich auflöst ist die Angstmotivation dahinter. Beispiel: Schönheit... Viele Frauen (natürlich nicht nur Frauen) denken auf negative Art über ihr Aussehen. Der Wille ist natürlich schön zu sein. Worauf basiert der Wille? Auf Ängsten es eben nicht zu sein. Der Weg zur Schönheit, und ich rede übrigens nicht nur von "innerer" sondern tatsächlich auch physischer Schönheit ist, die Angstmotivation zu erkennen, warum man nicht schätzt was ist und will was nicht ist. Man muss sich da folgendes immer klar machen: Es ist gut was ich wünsche. Es ist aber falsch motiviert, weil illusionär.
Es gibt tatsächlich ganz simpel keine andere Wahrheit als die, die man selbst "macht". Man hat da also absolute Freiheit und sollte sie sich nehmen. Wie verrückt es sich auch anhört, man sollte immer davon ausgehen:
- Was ich wünsche ist gut.
- Was gegenwärtig ist, ist gut.
- Was ich wünsche ist schon jetzt Realität.
- Alles was dagegen spricht ist Illusion...
....und wie könnte es anders sein: gut
(immer auf den Moment der Wahrnehmung bezogen)
So, bisschen vom Thema Annahme zum Thema Wunschverwirklichung abgekommen, aber darum gehts ja letztlich bei Annahme...
Viele Grüße,
C.
east of the sun schrieb:
Hallo,
hier ist immer wieder vom berühmten loslassen die Rede. Ich selbst benutze dieses Wort auch sehr oft, nur weiss ich im Moment nicht wie man das macht.
Loslassen durch Annehmen? Durchleben, durchdenken, annehmen und loslassen (vergessen)?
Wie macht ihr das?
Oder ist das reine Kopfsache? Kann man das Loslassen wirklich bewusst steuern?
Alle Kommentare sind erwünscht!
Ich hoffe ich habe keinen ähnlichen thread zu diesem Thema übersehen................