loslassen

tomsy schrieb:
man braucht nichts loszulassen. es soll akzeptiert werden.
loslassen hat den bitteren nachgeschmack, dass man meint man müsse es loswerden oder man verliert etwas. man hat nichts zu verlieren so wie man auch nichts loswerden kann was man besitzt.

Ich danke allen für die Beiträge!

Ich habe Probleme Dinge oder Menschen loszulassen, die mir am Herzen liegen. Diese Menschen oder Dinge akzeptiere ich, aber nicht die Situation des 'Verlierens'.

Wenn ich etwas weggeben muss ist es doch so ähnlich wie verlieren oder?

Z.B. meine Eltern liessen sich scheiden als ich Kind war. Es war so schwer ohne meinen Vater. Ich fühlte mich so einsam und als ob mir Jemand die Hand amputiert hätte.
Ich habe ihn immer noch nicht losgelassen. Wir sehen uns immer mal, haben ein gutes Verhältnis, aber ich habe ihn als Vater (in einem heilen Nest) verloren.Er hat eine neue Familie mit anderen Kindern.

das war nur ein beispiel.
 
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tomsy schrieb:
man braucht nichts loszulassen. es soll akzeptiert werden.
loslassen hat den bitteren nachgeschmack, dass man meint man müsse es loswerden oder man verliert etwas. man hat nichts zu verlieren so wie man auch nichts loswerden kann was man besitzt.

Im Grunde geht es nur ums Loslassen des Egos. Denn allein das Festhalten am Ego läßt uns leiden, nichts anderes ! Dinge/Krankheiten/Probleme wollen nicht akzeptiert werden, sondern angenommen, was ein rießen Unterschied ist. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
@Gabi

Gabi schrieb:
Im Grunde geht es nur ums Loslassen des Egos. Denn allein das Festhalten am Ego läßt uns leiden, nichts anderes ! Dinge/Krankheiten/Probleme wollen nicht akzeptiert werden, sondern angenommen, was ein rießen Unterschied ist. ;)

Liebe Grüße
Gabi


So sehe ich das zwischenzeitlich auch, liebe Gabi!

Weiter habe ich festgestellt, dass wir im Grunde genommen in Wirklichkeit gar nichts festhalten können!
Wenn wir kämpfen und klammern, leiden wir weiter, bis wir bereit sind, unser Schicksal anzunehmen, um es dann wieder loszulassen, dann können wir letzlich erst "frei" werden!

Alles lieben heißt für mich, alles loslassen können, damit wir "frei" werden!


Gruß Gitta :liebe1:
 
east of the sun schrieb:
Könntest Du diesen Unterschied bitte erklären?

Hallo east of the sun,

ich versuchs mal, ist nicht so leicht. Der Unterschied ist im Grunde nur im Erleben zu erkennen und mit Worten nicht zu beschreiben.

Es kommt darauf an, mit welchem Bewußtsein Du die Dinge wahrnimmst. Beispiel: jemand wird krank. Folgende Möglichkeiten hat er. Entweder er leidet unter der Krankheit oder er akzeptiert sie oder er nimmt sie an und heilt sie damit.

Akzeptiert er sie, denkt er: naja, soll wohl grad so sein. Er sieht es als etwas, was ihm "auferlegt" wurde, was er nicht ändern kann, was er eben "durchsteht", ohne jammern.

Annehmen sieht anders aus. Er erkennt, nicht im Kopf, sondern wirklich mit seinem ganzen Wesen, daß er selbst (als Seele) sich diese Krankheit "geholt" hat, damit er (als Ego) erkennt, warum er diese Krankheit bekommen hat. Sieht den wahren Sinn dahinter, das, was die Krankheit ihm "sagen" will. Und mit dem Erkennen der wahren Ursache und dem Erkennen, daß er selbst diese Krankheit "erschaffen" hat, kann er sie als solche vollständig annehmen und damit heilen.

Bei Deinem Beispiel mit Deinem Vater würde Annehmen bedeuten, daß Du Deinen Vater mit allem was er ist und tut so annimmst, wie er ist. D.h. vollständig liebevoll annehmen. Du erkennst, daß jeder Mensch sein Leben leben kann, wie er es für richtig hält. Daß Du nicht erkennen kannst, aus welchen wahren Gründen (also durchaus auch bedingt aus früheren Leben), warum er Deine Mutter verlassen hat und daß Du Dein Ego loslässt, denn das allein klammert sich an Deinen Vater, weil es eben auf den Vater nicht verzichten will. Aber das sind "Äußerlichkeiten", d.h. Dein Vater ist IN Dir, ist immer da, Du trägst ihn in Dir und nichts ändert sich zwischen Euch, sollte er auch noch so viele "neue" Familien gründen.

Liebe Grüße
Gabi
 
east of the sun schrieb:
Ich habe ihn immer noch nicht losgelassen. Wir sehen uns immer mal, haben ein gutes Verhältnis, aber ich habe ihn als Vater (in einem heilen Nest) verloren.Er hat eine neue Familie mit anderen Kindern.

das war nur ein beispiel.
Liebe east,
warum willst du ihn loslassen? Tut das Festhalten so weh? Ich habe deinen Post gelesen und sofort an meine eigenen Kinder gedacht. Ich habe mich damals von deren Vater getrennt und sie so genau nie gefragt wie sie es (in heutiger Rückschau) damals empfunden haben. Der Jüngste hat sehr lange abends geweint, weil er ihn so sehr vermisst hat, die beiden Älteren haben damals behauptet sie wären froh dass er weg wäre. Kann aber sein, dass sie das sagten um mich zu entlasten, von meiner Schuld! Kinder sind so! Trotzdem haben sie, nach jahrelanger Kontaktlosigkeit versucht wieder einen einigermassen regelmässigen Kontakt hinzukriegen. Auch mein Ex hat eine neue Familie und offensichtlich ist für seine älteren Kinder da kaum noch Platz drin.
Was möchtest du heute von deinem Vater, was erhoffst du dir. Ich glaube nicht dass es dein Vater ist, den du vermisst, sondern ein Gefühl was du suchst. Könnte das sein?
Alles Liebe
Elke
 
Es kann schon sein, dass es nur ein gefühl war was ich vermisste, aber dieses vermissen und die Verletzungen reichen bin heute.
Ich wollte es erst nicht wahrhaben. ich habe nie Fragen gestellt, ich habe ihn verstanden und das tue ich immer noch, aber mir fehlte der Mensch, der mir selbstausgedachte Märchen erzählte, mir das Leben erklärte und mich annahm wie ich bin.
Als ich dann selbst Kinder hatte merkte ich plötzlich, dass ich Schwierigkiten habe ein Nest zu bauen.
Ich setzte mich intensiv mit meiner Kindheit auseinander und weinte sehr viel.

Aber es geht mir nicht nur um diese Sache.

Mir scheint ich habe eher ein Problem mit dem Annehmen.:)

Aso erst annehmen um loszulassen.
Wenn ich krank bin habe ich nicht immer die Kraft mit meinem ganzen Wesen die Krankheit anzunehmen. Man hat Schmerzen und braucht ganz einfach Hilfe, oder so.

Es wird so viel Theorie erzählt, ich will am liebsten Erafahrungen aus dem Alltag hören.

Darum ging es mir eigentlich. Man redet manchmal Dinge so dahin, gibt Ratschläge, aber ist es wirklich so? Wie komme ich dahin?
 
east of the sun schrieb:
Es wird so viel Theorie erzählt, ich will am liebsten Erafahrungen aus dem Alltag hören.

Selbst Erfahrungen von anderen würden Dir nichts nützen. Annehmen kann man nicht "lernen", da gibt es keine Regeln, das kannst Du nur erfahren. Und Du erfährst es, indem Du 100%ig vertraust, dem Leben, Deiner Seele, denn sie ist es, die Dir immer genau das bringt, was Du brauchst, um "weiter" zu kommen. Vertrauen in Dein wahres Selbst ist quasi die Voraussetzung, um die Dinge, die Du erlebst, annehmen zu können. Wie bekommt man Vertrauen in sein wahres Selbst ? Auch dafür gibt es keine Regeln. Nur Eines ist unabdingbar: Du mußt von ganzem Herzen mit Deinem ganzen Wesen Leben wollen. Das ist nicht so selbstverständlich, wie man meint ...

Liebe Grüße
Gabi
 
Liebe East,

in meiner Erfahrung ist es so: Es geht nicht darum, den Menschen anzunehmen, den du nicht loslassen kannst. Sondern es geht darum, dass du dein festhalten-wollen annimmst. Das Festhalten-wollen hat einen Grund, es ist berechtigt. Das heißt nciht, dass es richtig und wünschenswert ist, sondern dass es irgendwo seine Ursache hat. Also gönn dir mal das Festhalten-Wollen, versenke dich darein. Lass es zu.

Ich persönlich kenne von mir, dass dann irgendeine alte Traurigkeit hochkommt und danach ist es gut oder zumindest besser. Wenn also "er" (wer auch immer) sich zurückzieht und das tut mir weh und ich kann nicht anders als klammern... oder ich zwinge mich, nciht zu klammern, bin aber unglücklich: Dann einfach, alleine, zu Hause, in Ruhe, versuche ich rauszufinden, was ich genau will, was ich mir wünschen würde und wie sich das anfühlt. In dem Moment, wo ich es innerlich ausgesprochen habe, kommen die Tränen - und hinterher ist es besser. Denn eigentlich ging es gar nicht um "ihn" :)

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Gabi schrieb:
Selbst Erfahrungen von anderen würden Dir nichts nützen. Annehmen kann man nicht "lernen", da gibt es keine Regeln, das kannst Du nur erfahren.
Das weiss ich. Aber es interessiert mich trotzdem, wie mich Menschen und ihre Erfahrungen eben interessieren.
Es geht mir auch nicht um eine Therapie für mich sondern ich will anschauliche Beispiele für Annehmen und loslassen.

Ich habe es schon erfolgreich geschafft, unbewusst, damals habe ich richtig langjährige Pfunde verloren.
 
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