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Reinfried
Guest
Liebe Leser!
Mein Freund und ich hatten gestern eine sehr anregende Diskussion, die es, so denke ich, wert wäre, aufgeschrieben zu werden.
Er hatte gestern einen Bericht im Radio gehört über die Arbeitsbedingungen in Bangladesh (es wurden auch etliche bekannte Firmen genannt, speziell in der Bekleidungsindustrie, die dort produzieren lassen).
Auszugsweise:
Die Menschen müssen dort oft täglich 14-16 Stunden arbeiten, bekommen aber nur 8 Stunden bezahlt und diese Bezahlung reicht nicht zum Überleben. Würden sie sich weigern, würde das die sofortige Entlassung bedeuten. Eine Frau wurde interviewt, sie meinte, ihr Arbeitstag beginne um 7 Uhr in der Früh und endet oft erst um 2 Uhr morgens.
In einer Stadt wagten es eine Handvoll Arbeiter, dagegen zu demonstrieren (sie schwangen ein paar Transparente), daraufhin wurden sie verhaftet (die Polizei dürfte unter dem Einfluss der ausländischen Unternehmen stehen), inhaftiert und nach 2 Wochen wieder entlassen, allerdings auch aus dem Betrieb. Aber es kam noch schlimmer: In der ganzen Stadt wurden Fotos mit Namen der "Revoluzzer" aufgehängt mit dem Hinweis, dass diese nirgendwo mehr beschäftigt werden dürften.
Das Problem ist, dass die Firmen allesamt in ausländischer Hand sind, eigene Industrie gibt es quasi keine. Diese Menschen werden, wie in Kolonialzeiten, wie Sklaven gehalten und haben keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Auf der anderen Seite kämpfen wir hier mit dem Problem, dass immer mehr Unternehmen in Billigländern produzieren und wir letztendlich bezogen auf den Arbeitsmarkt, immer mehr außer Konkurrenz laufen....
Und am anderen Ende steht der Konsument, der Endverbraucher, der mit dem Kauf der Billigprodukte dieses System unterstützt.
Doch was tun? Für den Konsumenten ist es nicht ersichtlich, ob für das T-Shirt, das er gekauft hat, ein Mensch wie ein Sklave gehalten wird. Auch wenn er ein teureres kaufen würde, kann er nicht sicher sein, dass der Unternehmer nicht auch dieselben Methoden betreibt.
Nun kam als Lösungsansatz der Vorschlag, es sollte einheitlich im EU-Raum eine Art Deklarationspflicht geben. Z.B. auf jedem Etikett sollte (möglicherweise in einem Punktesystem) ersichtlich sein, unter welchen Bedingungen dieses Produkt hergestellt wurde.
Der Konsument könnte nun selbst entscheiden, ob er dieses Produkt kauft oder nicht. (Ist natürlich nicht bei allen Produkten möglich, denn es gibt ja viele Produkte, die aus verschiedensten Einzelteilen bestehen, aber z.B. bei Kleidung wäre das machbar).
Der Witz an der Sache ist, dass ausgerechnet wurde, was passieren würde, wenn z.B. in Bangladesh die Menschen unter Arbeitsbedingungen Kleidung herstellen würden, die bei uns "normal" wären. Die Kosten für die Kleidung würden sich nur ca. um 5-10% erhöhen.
Nun würde ich gerne diesen Vorschlag zur Diskussion stellen bzw. wäre ich an anderen Lösungsansätzen interessiert.
Freu mich schon auf Eure Beiträge,
liebe Grüße
Reinfriede
Mein Freund und ich hatten gestern eine sehr anregende Diskussion, die es, so denke ich, wert wäre, aufgeschrieben zu werden.
Er hatte gestern einen Bericht im Radio gehört über die Arbeitsbedingungen in Bangladesh (es wurden auch etliche bekannte Firmen genannt, speziell in der Bekleidungsindustrie, die dort produzieren lassen).
Auszugsweise:
Die Menschen müssen dort oft täglich 14-16 Stunden arbeiten, bekommen aber nur 8 Stunden bezahlt und diese Bezahlung reicht nicht zum Überleben. Würden sie sich weigern, würde das die sofortige Entlassung bedeuten. Eine Frau wurde interviewt, sie meinte, ihr Arbeitstag beginne um 7 Uhr in der Früh und endet oft erst um 2 Uhr morgens.
In einer Stadt wagten es eine Handvoll Arbeiter, dagegen zu demonstrieren (sie schwangen ein paar Transparente), daraufhin wurden sie verhaftet (die Polizei dürfte unter dem Einfluss der ausländischen Unternehmen stehen), inhaftiert und nach 2 Wochen wieder entlassen, allerdings auch aus dem Betrieb. Aber es kam noch schlimmer: In der ganzen Stadt wurden Fotos mit Namen der "Revoluzzer" aufgehängt mit dem Hinweis, dass diese nirgendwo mehr beschäftigt werden dürften.
Das Problem ist, dass die Firmen allesamt in ausländischer Hand sind, eigene Industrie gibt es quasi keine. Diese Menschen werden, wie in Kolonialzeiten, wie Sklaven gehalten und haben keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Auf der anderen Seite kämpfen wir hier mit dem Problem, dass immer mehr Unternehmen in Billigländern produzieren und wir letztendlich bezogen auf den Arbeitsmarkt, immer mehr außer Konkurrenz laufen....
Und am anderen Ende steht der Konsument, der Endverbraucher, der mit dem Kauf der Billigprodukte dieses System unterstützt.
Doch was tun? Für den Konsumenten ist es nicht ersichtlich, ob für das T-Shirt, das er gekauft hat, ein Mensch wie ein Sklave gehalten wird. Auch wenn er ein teureres kaufen würde, kann er nicht sicher sein, dass der Unternehmer nicht auch dieselben Methoden betreibt.
Nun kam als Lösungsansatz der Vorschlag, es sollte einheitlich im EU-Raum eine Art Deklarationspflicht geben. Z.B. auf jedem Etikett sollte (möglicherweise in einem Punktesystem) ersichtlich sein, unter welchen Bedingungen dieses Produkt hergestellt wurde.
Der Konsument könnte nun selbst entscheiden, ob er dieses Produkt kauft oder nicht. (Ist natürlich nicht bei allen Produkten möglich, denn es gibt ja viele Produkte, die aus verschiedensten Einzelteilen bestehen, aber z.B. bei Kleidung wäre das machbar).
Der Witz an der Sache ist, dass ausgerechnet wurde, was passieren würde, wenn z.B. in Bangladesh die Menschen unter Arbeitsbedingungen Kleidung herstellen würden, die bei uns "normal" wären. Die Kosten für die Kleidung würden sich nur ca. um 5-10% erhöhen.
Nun würde ich gerne diesen Vorschlag zur Diskussion stellen bzw. wäre ich an anderen Lösungsansätzen interessiert.
Freu mich schon auf Eure Beiträge,
liebe Grüße
Reinfriede