Hallo Athena,
der hervorragende Astrologe Lilly (17.Jhdt.) war Autodidakt. Er hatte alle astrologischen Bücher gekauft und studiert. Sie waren in Latein.
Grundsätzlich halte ich ausgiebiges Literaturstudium für besser als nur Schulen: Du bekommst besseren Überblick.
Alles was vor 1940 geschrieben wurde solltest Du Dir zulegen.
Anbei eine Literaturliste für die Anfängerin von meiner Site. Eigene Produkte ließ ich weg.
Die besten habe ich hervorgehoben. Ich bemühe mich eine weitere Liste für den Fortgeschrittenen zu posten.
1. Gertrud Hürlimann:
"Astrologie. Ein methodisch aufgebautes Lehrbuch."
Für Anfänger und auch für Fortgeschrittene geeignet. Flüssig, gut und klar geschrieben. Die Autorin weiß, wovon sie spricht, sie teilt ihre reiche Erfahrung mit dem Leser.
Das Buch ist hervorragend strukturiert. Es ist reich mit aussagekräftigen Bildern illustriert. Ganz besonders positiv: Gertrud Hürlimann gibt im Anhang diversen Richtungen/Schulen der Astrologie Gelegenheit zur Eigendarstellung. Sie erwähnt auch mehrmals Frank Glahn, dessen Methodik von gewissen Kreisen adoptiert wurde. Hürlimann stellt die Methodik Glahns vor.
2. Horst Wolfram Geißler:
"Astrologie. Geschichte Entwicklung Bedeutung."
Rund 250 Seiten, Oktavformat - aber gehaltvoll. Das Buch enthält Seelennahrung. Zur Einführung, kann man abends vor dem Einschlafen lesen.
3. Dr. med. Fritz Riemann:
"Lebenshilfe Astrologie. Gedanken und Erfahrungen"
Riemann hatte als Psychoanalytiker in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Mut sich öffentlich in Schriftform zur Astrologie zu bekennen. Alle Achtung.
4. Thorwald Dethlefsen:
"Schicksal als Chance."
Souverän geschrieben. Klare präzise Sprache. Abschnitt über Astrologie ist kurz und gut. Erstausgabe 1979. War und ist für viele der Start in die Esoterik ("die unwissenschaftliche Art, die Wirklichkeit zu betrachten.")
5. Dr. med. Herbert Freiherr von Klöckler:
"Kursus der Astrologie"
I. Lehrbuch der astrologischen Technik für Anfänger und Fortgeschrittene
II. Grundlagen für die astrologische Deutung
III. Solarhoroskope, Transite und aktuelle Konstellationen in ihrer Bedeutung für die astrologische Prognose.
Klöckler hatte Medizin studiert. Er war Lehrer von Fritz Riemann. Sein " Kursus der Astrologie" erschien vor über 70 Jahren und hat Niveau.
ders.: "Astrologie als Erfahrungswissenschaft"
6. Thomas Ring:
"Astrologische Menschenkunde"
Band 1: Kräfte und Kräftebeziehungen
Band 2: Ausdruck und Richtung der Kräfte
Band 3: Kombinationslehre
Band 4: Das lebende Modell.
Thomas Ring ist der "Vater der revidierten Astrologie".
In diesen Bänden verwendet Thomas Ring einen Substantivstil. Das heißt, er verwendet pro Satz im Verhältnis zu den Verben enorm viele Substantiva. Aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) wissen wir, daß Nominalisierungen Generalisierungen sind. Normalerweise werfe ich Bücher, die in einem solchen Stil geschrieben sind, in den Müll. Trotz des Stils sind diese Bände von Thomas Ring Pflicht. Er hat die Astrologie des 20. Jahrhunderts in Deutschland stark beeinflußt. Meiner Ansicht nach zum Schlechteren. Weil er ein "Programm der Bescheidenheit" verkündete und viele altüberlieferte Methoden verwarf.
Darum ist die revidierte Astrologie eine kastrierte Astrologie.
Thomas Ring kann auch anders schreiben.
7. Thomas Ring:
"Astrologie ohne Aberglauben."
Hier schreibt Thomas Ring weniger abgehoben.
8. Heinrich Kündig (Herausgeber):
"Astrologica"
Band I: Alfons Rosenberg: "Zeichen am Himmel"
Band II: Heinrich Kündig: "Das Horoskop"
Band III: Ephemeriden 1890-1950
Band IV: Nicola Sementovsky-Kurilo und Heinrich Kündig: "Astrologische Gesetze"
Band V: Nicola Sementovsky-Kurilo:" Horoskopdeutung"
Band VI: Heinrich Kündig: "Astrologische Prognose"
Mit diesem Werk legte der Verlag 1949 Ehre ein. Meines Wissens ist es gegenwärtig
nicht im Buchhandel erhältlich. Kein Problem:
Suchen Sie antiquarisch. Zum Beispiel bei
www.zvab.com oder bei
www.abebooks.de oder bei
www.eurobuch.com.
Wenn ich mich zwischen Kündig und Ring entscheiden müßte würde ich der Astrologica den Vorzug geben.
9. Christoph Schubert-Weller
"Wege der Astrologie. Schulen und Methoden im Vergleich"
Der Autor behandelt die diversen gegenwärtigen Richtungen der Astrologie. Er gibt einen Überblick. Das ist schön.
Sie brauchen eine Übersicht. Sie müssen wissen, daß es verschiedene Richtungen, Schulen, Methoden in der Astrologie gibt. Das erfuhren Sie schon bei Gertrud Hürlimann, siehe oben unter 1.
Christoph Schubert-Weller geht ausführlicher auf die diversen Richtungen ein.
Bedenklich ist ,auf Seite 244 Absatz drei, der Satz:
"Wir erkennen hier bereits ein Grundprinzip in der Deutung nach dem "Hamburger" Modell: Stets werden drei Faktoren deutend miteinander kombiniert, während die klassische Astrologie mit ihren Varianten lediglich zwei Faktoren miteinander verknüpft".
Ein Horoskop ist wie ein Hologramm, es lebt, atmet, ist ein Ganzes.
Deswegen ist Grundprinzip Nummer 1 in der Astrologie: immer die Ganzheit wahrnehmen! Niemals, aber auch wirklich niemals nur zwei Faktoren rauspicken, vielleicht weil sie in einem Aspekt verknüpft sind, und dann nur diese zwei Faktoren isoliert betrachten!
Seite 251:
"Diese kritischen Bemerkungen sollen keineswegs den Eindruck verwischen, der sich dem Astrologen bei näherer Beschäftigung mit der Hamburger Schule aufdrängt: daß in vielerlei Hinsicht tatsächlich an ihrer Technik und an ihren Findungen etwas "dran" ist."
10. Derek und Julia Parker:
"Astrologie Ursprung Geschichte Symbolik"
Flott, witzig und klar verständlich geschrieben. Beste angelsächsische Tradition des Schreibens für "the educated layman." Mit einem Vorwort von Dr. Willy Guggenheim.
11. Karl Brandler-Pracht
"Die astrologische Deutung. Diagnose und Prognose."
Brandler-Pracht (1864-1939) erweckte die Astrologie in Deutschland zu neuem Leben.
Er hatte als Schauspieler die USA bereist und dort die ernsthafte Astrologie kennengelernt. Ab 1905 machte er sie durch Vorträge und Veröffentlichungen in Deutschland und Österreich bekannt.
Karl Brandler-Pracht verkehrte in Basel in einem spiritistischen Zirkel, wo ihm ein Medium offenbarte, seine Lebensaufgabe liege in der Wiederbelebung der Astrologie im deutschsprachigen Raum.
1905 publizierte er sein erstes astrologisches Lehrwerk, das "Mathematisch-instruktive Lehrbuch der Astrologie" in Leipzig.
In den folgenden Jahren gründete er astrologische Forschungsgruppen und Vereine, z.B. 1908 Gründung der "Ersten astrologischen Gesellschaft Wien" sowie Zeitschriften:
1906 das "Zentralblatt für Okkultismus"', 1909 "Prana", 1910 die "Astrologische Rundschau" und die "Hohe Warte", 1914 "Psyche"und die Zeitschrift der "Astrologischen Blätter"..
1910 startete er die Buchreihe "Astrologische Bibliothek".
Um 1918 gab er in Berlin sein großes 6-bändiges Basislehrwerk "Astrologische Kollektion zum Selbststudium" heraus.
Zu seinen Schülern zählten beispielsweise der Verleger Hermann Bauer, der Psychoanalytiker Johannes Dressler, Wilhelm Knappich, Arnold Grohn, der Verleger Hugo Vollrath.
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12. Sebottendorf, Freiherr von
"Deutungstabellen"
Erschienen im
Baumgartner Verlag. Der Esoteriker Dr. Baumgartner gab in seinem Verlag einige Werke heraus, bei denen es sich lohnt, sie antiquarisch aufzustöbern, zum Beispiel: "Astrologisches Geheimwissen im Geiste des Wassermann";
F. L. Thilo:"Beruf und Erfolg in den Sternen";'
"Quintessenzen der Horoskopdeutung";
"Horoskopdeutung nach Zeichen, Die Wirkung der Tierkreiszeichen in der Geburtsastrologie";
"Schnittpunktdeutungstabelle = Bedeutung der Planetenachsen";
"Die Lehre von den astrologischen Elektionen, Die Wahl des günstigen Tages für erfolgreich verlaufende Unternehmungen".
13. Wilhelm Knappich
"Geschichte der Astrologie"
Knappich lebte von 1880 bis 1970. Er studierte Geschichte, war Bibliotheksdirektor in Wien, Schüler von Brandler- Pracht und praktizierte die Astrologie. Er arbeitete an diesem Buch
50 Jahre. Als Bibliotheksdirektor konnte Wilhelm Knappich europaweit forschen und nach entlegenster Literatur suchen lassen. Sein Literaturverzeichnis ist entsprechend riesig ausgefallen. Sein Stil ist angenehm und atmet Geistigkeit.
ders.: "Charakter und Schicksal nach den Erfahrungsregeln der psychologischen Astrologie. Die astralen Symbole und ihre Entsprechungen in unserer Zeit." Zwei Teile. Manuskriptdruck. Bearbeitet vom Wiener Astrologen Prof. Frank Hofmann.
14. Jean Claude Weiss:
"Horoskopanalyse"
Band I: Planeten in Häusern und Zeichen
Band II: Aspekte im Geburtsbild
Die Bände sind 1984 erschienen und werden heute noch verlegt. Jean Claude Weiss schreibt mit Liebe. Die Hausdeutungen sind auch anwendbar auf die Hamburger Schule.
Bei den Aspektdeutungen bezieht er sich auf die klassische Astrologie. Für Anfänger jedenfalls empfehlenswert. Es reicht für den Start, für den Test, ob überhaupt was dran ist an der klassischen Astrologie. Es reicht für den Einstieg.
Die Gefahr liegt im "Kochbuchartigen". Der große Morinus - der Astrologe Richelieus und Mazarins - war zweifelsohne Klassiker aber so hat er Aspekte nicht gedeutet, so einfach ist es nicht.
Man kann nicht einfach zwei Faktoren isoliert betrachten, auch wenn sie in einem Aspekt verknüpft sind.
ders.:"Astrologie - eine Wissenschaft von Raum und Zeit"
Jean Claude Weiss schlägt in diesem Buch die Brücke zwischen Erkenntnisssen der modernen Physik und Psychologie zur Astrologie. Er zeigt das umfassende Erkenntnissystem der Astrologie, das die Zeitqualität berücksichtigt.
Dazu stellte Ernst Jünger vor Jahrzehnten fest:
" Unsere Wissenschaft läßt sich ohne weiteres und ohne Rangminderung im astrologischen System unterbringen, nicht aber umgekehrt. "
Typisch für die Neuzeit ist das Ignorieren von Qualität schlechthin, der Wahlspruch heißt "quantifizieren was möglich ist und das Andere ignorieren." Nun ist aber das "Andere" sehr wohl existent, auch wenn man versucht es zu ignorieren. Der Spiegel hat eine Rückseite. Man kann wie Alice im Wunderland durch den Spiegel schreiten.
ders.: "Karmische Horoskopanalyse"
Teil 2 folgt
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UranusApollon