etwas lieben ohne Verlangen das tue ich immer wenn ich Liebe,
Liebe ist doch ein Gefühl, wie kann man denn *diese Liebe * geben und im gleichen Atemzug etwas verlangen?
Wer verlangt liebt nicht, das ist für mich klar geklärt.
Liebe flimm,
das schaffe ich nur bei meinen Kindern.
In einer Partnerschaft sollten sich für mich Geben und Nehmen die Waage halten, sonst bewege ich mich auf dem Pfad der Selbstaufgabe, der zwangsläufig früher oder später zu Frust führt. Liebe hin oder her. Jemand anderen zu lieben bedeutet nicht zugleich sich selbst und seine Bedürfnisse opfern zu müssen.
Gegenseitiger Respekt ist das mindeste, was ich von einem Partner verlange.
Und darum braucht Neptun Saturn. Grenzen setzen. Sich selbst nicht vergessen. Realistisch bleiben.
Die neptunische Liebe ist immer stark idealisiert, der andere kann sich erlauben was er will, ich kann ihm nicht böse sein.
Ein häufiger Satz nach gescheiterten Ehen ist: "Ich hatte gehofft, er würde sich ändern."
Ich meine, man heiratet doch keinen Menschen in der Hoffnung er würde sich irgendwann in "den Traumprinzen" verwandeln.
Für mich ein sehr deutlicher Hinweis, dass es nicht der Mensch ist, in den ich mich verliebt habe, sondern in meinen eigenen Traum von Liebe.
Und diese Wunschvorstellung überlagert dann derart die Realität, dass ich nur noch damit beschäftigt bin, den anderen dahin zu bringen, diesem Traum zu entsprechen.
Und wenn er es dann doch nicht tut, mache ich trotzdem so weiter, in der Hoffnung, dass... damit wenigstens ich diesem meinem Ideal entspreche und hinterher sagen kann "an mir ist es nicht gelegen". Was halt aber auch nur die halbe Wahrheit ist...
Ja, vermutlich sind das meine persönlichen "brain-tickets". Aber wenn man erst bei den eigenen Eltern und dann bei den Schwiegereltern erlebt hat wie sich die Frauen neptunisch aufgeopfert haben, was bei den Männern nur dazu geführt hat immer mehr und immer mehr zu verlangen und wie diesen Frauen dann nichts anders übrig blieb als zu flüchten (ebenfalls Neptun) die eine in Arbeit, die andere in Alkohol, dann denkt man wohl so...
Auf meiner Reise traf ich einen weisen, alten Mann.
Ich fragte ihn:
“Was ist wichtiger...? Lieben oder geliebt zu werden?“
Er sah mich an, lächelte und sagte:
„Welchen Flügel braucht ein Vogel um zu fliegen? Den linken oder den rechten?“
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Die Agape oder bedingungslose Liebe erstreckt sich in meiner Vorstellung nicht nur auf einen auserwählten Menschen, sondern auf die Menschheit als Ganzes, wenn nicht gar auf das Universum als Ganzes. Und wenn man sich mit allem verbunden fühlt, dann ist es einem nicht mehr möglich, den einen Menschen zu erhöhen und damit in Kauf zu nehmen, dass ein anderes Wesen darunter leidet.
Eine Einstellung im Sinne von "Ich liebe dich so sehr, du darfst dir alles erlauben" hinterlässt bei mir einen etwas zwiespältigen Beigeschmack.
Und wirft die Frage auf: Wie sehr liebe ich mich selbst, wenn ich einem anderen zugestehe meine Grenzen zu bestimmen.
Trotzdem stimme ich mit dir überein, dass wahre Liebe sich verschenkt, ohne darauf zu schielen, was zurückkommt.
Zudem nach dem Gesetz der Anziehung Liebe Liebe anzieht.
Was aber eben auch wieder heißt, dass die Liebe zuerst in mir selbst vorhanden sein muss, um sie überhaupt anzuziehen.
Alle Ent-Täuschungen Neptuns führen genau dahin. In die universale Liebe, die sich nicht mehr auf einen bestimmten Menschen konzentriert bzw. die überhaupt kein Gegenstück mehr braucht, um gefühlt werden zu können. Was auch nicht heißt, dass man diese nicht teilen darf, aber der Zwang jemand anderen zu brauchen, um sich geliebt fühlen zu dürfen, fällt weg.
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Ich denke, worauf Dilbert hinaus will ist, dass es uns relativ leicht fällt, andere und uns selbst zu verurteilen.
Es fällt uns leichter uns selbst zu verachten, als uns selbst zu lieben.
Was ich unserer Erziehung geschuldet sehe. Von klein auf wird uns erzählt "du bist nicht gut genug, du musst noch mehr erreichen, das machst du falsch und überhaupt glaube nie du wärst schon am Ziel angekommen, du musst immer noch mehr und mehr leisten, um irgendwann vielleicht anerkannt zu werden."
Bei uns wird Liebe stark über Leistung definiert. Und die äußeren Kritiker werden halt irgendwann zum inneren Kritiker.
Man mache sich auf die Suche nach seinem inneren Liebhaber und dieser darf nicht nur die anderen lieben, sondern auch (und vielleicht zu allererst) sich selbst.
Der äußere Partner zeigt mir immer auch, wie sehr ich mir selbst "Partner" bin.
"Unsere tiefste Angst ist es nicht,
ungenügend zu sein.
Unsere tiefste Angst ist es,
dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit,
das wir am meisten fürchten
Wir fragen uns, wer bin ich denn,
um von mir zu glauben, dass ich brillant,
großartig, begabt und einzigartig bin?
Aber genau darum geht es,
warum solltest Du es nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Dich klein zu machen nützt der Welt nicht.
Es zeugt nicht von Erleuchtung, dich zurückzunehmen,
nur damit sich andere Menschen um dich herum
nicht verunsichert fühlen.
Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes,
die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.
Sie ist nicht in einigen von uns,
sie ist in jedem.
Und indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen,
geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis,
das Gleiche zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unser Dasein automatisch die anderen."
- Nelson Mandela -
*
Liebe Grüße
Stern