Wenn wir eine Finsternis sehen und versuchen, uns vorzustellen, wie von ihr das Licht getrennt werden könnte, gehen wir gewöhnlich von physikalischen Vorstellungen aus. Physikalisch ist eine Trennung von Licht und Finsternis nicht denkbar, trotzdem es so in der Genesis steht.
1.) Finsternis bedeutet im Volksmund Dunkelheit - kein Licht, dann können wir Menschen nichts sehen. Daraus schlussfollgere ich das es unlogisch ist, das wir eine Finsternis sehen sollen.
Wir können Finsternis auch nicht erkennen, wenn wir keine Vergleichsmöglichkeit haben, das bedeutet ohne Licht können wir keine Finsternis erkennen. Denn wir könnten auch Blind sein, dann würden wir das Licht nicht sehen können. Folglich bedeutet Licht nicht sehen können, nicht zwangsläufig eine wirkliche Finsternis, denn uns könnte die Fähigkeit zu sehen fehlen, abhanden gekommen sein...
2.) Wie Nasruddin schon belegte, sind die Worte, so wie Du sie verwendest in dem 1. Buch Moses in der Entstehungsgeschichte nicht zu finden, Gott erschuf das Licht nicht aus der Finsternis.
Auch ist nach meiner Ansicht die Bibel als solches ähnlich eines Märchenbuches zu sehen, die Sprache ist bildhaft und beinhaltet nur die Ausdrücke, die die Menschen, die die Teile des Kanons der Bibel schrieben kannten, oder geben den späteren Wortschatz der Übersetzungen wider. Denn nachdem der Kanon, die Schriftensammlung während des Konzil von Nicäa selektiert und zusammen gestellt wurde, wurde die Urschrift mindestens zwei mal ins Griechische übersetzt und von dort in unsere Sprache. Sprich neben den selektierten Schriften finden sich noch jede Menge Veränderungen durch Übersetzung und eigene Interpretation der Übersetzer ein.
Licht ist erst einmal nur eine elektromagnetische Energiewelle, die in einem Frequenzbereich liegt, der für unser menschliches Auge erfassbar ist. Licht ist aber auch eine Bewegung von Teilchen, den Photonen.
Licht ist also ein Energie/Teilchenvorkommen, das sich nach dem Welle-Teilchen-Dualismus definiert.
Du sprichst nach meiner Ansicht die Gegenpole des Lichtes an, der eine Gegenpol ist Helligkeit, der andere Gegenpol ist Dunkelheit - die lassen sich sehr wohl trennen und definieren.
Zitat aus der Luther Bibel Genesis Moses 1:3-5 "Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag."
Die Rede ist hier lediglich im Zusammenhang davon, wie Gott Tag und Nacht erschaffen hat, der Tag ist "Licht" und die Nacht ist "Finsternis". Doch jeder weiß das Tag und Nacht nicht einfach nur Licht und Finsternis sind, also Sonne an und Sonne aus, sondern lediglich die Zeit bedeutet, an dem ein Punkt des Betrachters auf der Erde entweder der Sonne zugewendet ist, oder eben der Sonne abgewendet im Erdschatten ist. Die damaligen Schriftsteller kannten es nicht anders, konnten sich nicht anders ausdrücken und eine Erschaffung der Erde und der Gegebenheiten ihrer Umwelt nicht anders erklären.
Die Frage ist doch, was willst Du uns mit dieser, auf unserem heutigen Wissen basierenden Aussage oder Interpretation sagen? Oder worauf läuft Dein Beitrag hinaus?
Denn wer an die Bibel wortwörtlich glaubt, der lässt alle wissenschaftlichen Erkenntnisse und Beweise ausser Acht. Meiner Meinung ist das kein Beweis dafür, das es Gott nicht gibt, sondern lediglich ein weiterer Beweis dafür, das die Bibel nicht den wahren Gott beschreibt, sondern nur eine menschenänliche Vorstellung von Gott darstellt...
...was mich auf ein anders Thema weiterführen lassen könnte - wie hoch ist der Wahrheitsgehalt der Bibel, oder ist die Bibel wirklich von Gott inspiriert?