Natürlich hat sie das. Aber bis man an diese Grenzen gelangt ist es sinnvoll das Angebot zu nützen.
Sagen wir mal ich will in die Provence. Wenn ich dann eine Mitgahrgelegenheit bekomme die mich zumindest schon mal bis Lyon bringt werde ich die doch nicht ausschlagen nur weil sie eben nicht bis in meinen gewählten Ort bringt.
Ausserdem kann man im Rahmen einer Therapie auch erarbeiten wie man sich ausserhalb der Therapie dann selbst helfen kann dahin zu kommen wo man hin will. Und eine passend ausgesuchte Therapie wird auch nicht GEGEN eine spirituelle Betätigung arbeiten sondern das als vorhandene Ressource nutzen.
Ich schließe mich Garfields Ausführungen an - aus eigener Erfahrung und Überzeugung!
Im Kindesalter erfahrene seelische Verletzungen verfolgen uns zumeist bis ins Erwachsenen-Alter, manche verarbeiten sie nie. Die Leichtigkeit, das spielerische Kennenlernen unserer Welt und die schrittweise Erkenntnis, dass das Leben nicht immer einfach ist, bleibt nicht wenigen vorenthalten. Da wird man bereits in so jungen Jahren mit ganzer Härte von der Realität getroffen.
Ich selbst musste deshalb bereits mit zarten 19 Jahren in psychiatrische Therapie, da ich aufgrund schwerer Depressionen nicht mehr in der Lage war, einen ganz normalen Tag durchzustehen. In den über 2 Jahren lernte ich, mit meiner Kindheit umzugehen, ich bekam eine andere Sichtweise und schloss letztlich als starke selbstbewusste junge Frau die Therapie ab.
Damals habe ich mich noch nicht mit spirituellen Dingen befasst. Heute weiss ich auch, dass dadurch meine kindlichen Verletzungen nicht "geheilt" waren, aber ich hatte gelernt, damit umzugehen. Seit 2 Jahren trifft nach und nach ein Tiefschlag nach dem anderen ein. Seit nunmehr einem Jahr habe ich körperliche Krankheiten - die selbst laut Arzt psychisch / seelisch begründet sind.
Spirituelle Wege haben mir geholfen, die Ursprünge zu finden, und trotz alle dem kann ich sie im spirituellen Bereich nicht lösen und verarbeiten, da zu viel Verzweiflung mit im Spiel ist. Da kann man noch so häufig Affirmationen aussprechen, beten, etc - wenn der nächste Schlag in die Fresse kommt, sagst du nicht mehr "ich liebe mich und mein leben" sondern brauchst unterstützende Hilfe um nicht durchzudrehen.
Ich spreche nicht von Pillen oder stationären Aufenthalten, sondern von Menschen, die qualifiziert sind, einen wieder zu mehr Stabilität zu verhelfen und zumindest schon mal eine Basis zu schaffen.
Die spirituelle Basis, die Selbst-Erkenntnis, der Weg zu sich selbst ist die Heilung, das sehe ich genauso. Aber verzweifelte Menschen neigen dazu, sich blind an jedem Strohhalm festzuhalten und sind noch mehr am Boden und gefährdet, wenn der gewünschte Effekt ausbleibt.
gerade dann, wenn ich bereits Liebe in Drogen suche, mich und zwischenmenschliche Beziehung durch Selbstzweifel selbst zerstöre, sollte ich mir erste Hilfe suchen, um wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Auf dieser Basis kann ich dann weiterarbeiten und heilen.
Daher, lieber Gautama, würde auch ich dir raten, dir begleitend Unterstützung zu suchen, um eine Grundbasis zu schaffen, auf der man aufbauen kann.