Das mit dem Karma ist so eine komplexe Angelegenheit, dass kaum ein Mensch es verstehen kann. Und die Menschen vereinfachen das halt wieder, genauso wie hier und setzen Karma mit Leid gleich, was nur ein Teil der Wahrheit ist. Ich behaupte, wenn du deinen Traumpartner findest und eine Bilderbuchpartnerschaft führst, oder du einen Lottogewinn machst, dann ist das genauso Karma. Warum sind die Meschen so darauf versessen Karma immer nur mit Leid gleichzusetzen? Tut man das damit man Karma als unglaubhaft hinstellen kann? Aber bitte schaut doch mal ein wenig um euch herum oder lest in den verschiedenen heiligen Schriften nach.
Die Heiligen haben dieses Prinzip den Menschen immer wieder nahe gebracht ... warum? Weil der Mensch die Konsequenzen seiner Gedanken, seiner Worte und seiner Taten zu tragen hat. Alles was der Mensch tut kommt auf ihn zurück und bindet ihn an das Rad der Wiedergeburt. Und wenn es nicht unmittelbar auf die Aktion folgt, oder sich nicht noch in diesem Leben manifestieren mag, dann bleibt es offen für einen späteren Zeitpunkt. Und weil auch das Gute auf den Menschen zurückkommt raten die Heiligen Gutes zu tun. Warum? Weil die guten Reaktionen leichter zu ertragen sind als die schlechten ... und es uns dann womöglich mit einem gesunden Körper und gesicherten Verhältnissen leichter fällt uns auf spirituelle Ziele zu konzentrieren. Ja der Mensch muss wohl solange leiden und in der Endlichkeit verweilen, bis er gelernt hat Hilfe annehmen zu können und empfänglich für die Wahrheit zu werden.
Es ist so schwierig in der heutigen Welt das Wahre zu erkennen, weil es so viele Ablenkungen und Reize im Äußeren gibt. All das verstrickt uns immer nur tiefer und tiefer und macht uns abhängig. Aber wenn sich eine gewisse Intuition des Herzens und das Gespür für die Wahrheit im Menschen entwickeln, dann ist der Mensch erstmals in einer Position, wo man ihm überhaupt helfen kann. Wenn er erstmals die Bereitschaft mitbringt von den Verlockungen der materiellen Welt zugünstigen spiritueller Freuden Abstand zu nehmen, dann ist Hoffnung in Sicht. Und wenn der Mensch empfangen kann (= empfänglich ist), erst dann ist überhaupt an sowas wie "Ausbruch" aus dem Rad der Wiedergeburten ... und Befreiung karmischen Verstrickungen zu denken.
Einst gab es einen Weisen von dem man behauptete er hätte die Erleuchtung erlangt. Damals hörte Krisnamurti von diesem Mann und er besuchte ihn um ihm eine Frage zu stellen. Er sagte zu ihm: "Die Leute sagen, du hättest die Erleuchtung erlangt und so wollte ich dich fragen, ob du sie mir auch geben kannst." Daraufhin antwortete der Weise: "Ja ich kann sie dir geben, aber kannst du sie auch nehmen?"
Sobald der Mensch bereit ist manifestiert sich immer und immer mehr von diesem Göttlichen. Immer mehr ergießt sich in sein Gefäß ... nur solange da ein fettes Ego da ist mit seinem unendlichen Verlagen und all der verschiedenen Begierden und Wünsche, ist da keine Empfänglichkeit und man kommt auch nicht vom Karma weg.
Wie ich schon geschrieben habe. Es ist für Menschen am besten gute Taten, gute Worte und gute Gedanken abzusetzen, weil das die Saat der Früchte ist, die wir einmal ernten werden ... und nebenbei beschreiten wir sowieso einen Pfad der Evolution, der darin endet, dass sich der Mensch in seiner Urkraft der Seele selber erfahren wird, was damit beginnt, dass er immer und immer mehr von ihrer Stärke und Kraft im alltäglichen Leben verspüren wird ... bis er sich dieser Kraft ganz hingibt und ihr vertraut ... und das hat etwas mit völlig Loslassen zu tun ... und das mit dem Karma wird von höheren Stellen geregelt. Selber kann man da fast gar nichts tun, ausser das eigene Karma zu minimieren ... und das ist dann der Fall, wenn man sich in tiefster Meditation befindet. Ansonsten ... jeder Moment in dem man nicht ins Göttliche versunken ist ... da entsteht Karma
Eigentlich geht es darum, sich auf sich selber zu konzentrieren und alles was nicht dem eigenen Wesen enspricht zu eleminieren. Nur ein Beispiel: Wenn ich einen anderen Menschen Leid zufüge, dann stellt sich die Frage nach dem warum? Letztlich wird man draufkommen, dass das Problem nicht unbedingt beim anderen Menschen liegt sondern viel eher bei einem selber, weil ich tiefsitzende Probleme habe und nur deswegen so reagiere. Wenn ich also auf mich selbst achte, meine Komplexe aufarbeite und schaue, dass ich in meiner Kraft, meiner Stärke und Sanftheit bin (nebenbeimemerkt resultiert ja Sanftheit aus Stärke ... und ich meine hier richtige Sanftheit und keine Angst), dann brauch ich mich nicht um Karma zu scheren.
lg
Topper