„Der Begriff Kunst muß“ - nach Beuys – „auf die menschliche Arbeit schlechthin
angewendet werden. Das Kreativitätsprinzip ist“...in seiner religiösen Sicht...
„identisch mit dem Auferstehungsprinzip - die alte Form ist erstarrt und muß in eine
lebendige, durchpulste Gestalt, die Leben, Seele und Geist fördert, umgewandelt
werden. Das ist (- auf einen kurzen Nenner gebracht- d.Vf.) der <erweiterte
Kunstbegriff>, den Beuys als sein bestes Kunstwerk bezeichnet hat. Für ihn ist das
keine Theorie, sondern eine Grundformel des Seins, die alles verändert. Der
<erweiterte Kunstbegriff> führt unweigerlich zu dem, was Beuys die <Soziale
Plastik > nennt.“
11)
, auf die ich nun zu sprechen komme.
Er möchte damit nahezu die gesamte gesellschaftliche Wirklichkeit erfassen.
In einem System – so sagt er, „...das die hemmungslose Gewinnsucht zum legitimen
Wirtschaftsprinzip macht, bleibt sicherlich wenig Raum für Gleichberechtigung,
Humanität und für Moral...
Materiell
wird das System immer mehr und mehr leisten
und dem Menschen anbieten.
Seelisch
wird es den Menschen immer mehr
vernichten.“
12)
Beuys starb 1986 und die vergangenen 23 Jahre haben ihm Recht
gegeben