reinsch
Sehr aktives Mitglied
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- 31. März 2006
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Warum meinst du, dass Wirklichkeit, also das Vorhandensein eines solchen schlafenden oder träumenden Zustandes nichts mit Wahrheit zu tun habe bzw. Wachbewusstsein höher zu bewerten sei und Wahrheit gleichzusetzen? So habe ich dich zumindest verstanden.
In meiner Wirklichkeit mache ich die entspanntesten und ausgeglichensten Erfahrungen, wenn ich diese meine Welten nicht trenne.
Ich denke mit dem oben angesprochenen "Film" meinst du eher die Interpretation, die gewöhnlich aus Traumbildern gezogen wird. Also dass wir nicht mehr einzelne Sequenzen als Eigenständiges unterscheiden wollen, sondern nur noch den Ablauf in Interpretation verknüpfen, d.h. das alles im gelernten Hirn-Modus betrachten und letztlich meinen es sei wahr als last state of the art. Das ist es aber nicht.
Wir nehmen eine Vermischung wahr. Zwei Menschen sehen und erfahren zusammen - urteilen, fühlen und bewerten jedoch völlig unterschiedlich.
Das ist auch gut und richtig so.
Nur wenn man (allgemein so üblich) sich (also sein Ego) und sein Erleben als "die Wahreit" interpretiert und sich nicht bewußt ist, daß das "nur" ein Film ist, so wird dadurch Leid erzeugt, weil Leid seine Ursache auch in der Verblendung und Unwissenheit hat zB. in Unwissenheit über die Natur des eigenen Geistes.
Der Film wird zum determinierten Leben. Wir bleiben nur Statisten. Wir schlafen und sind keine aktiven, selbstbestimmten Handelnden.
Wach sein bedeutet für mich, zumindest manchmal sich dieses Umstandes bewußt zu werden.
Ah, ich interpretiere, ich urteile, ich fühle, ich bewerte.
Und dann schläft man wieder ein, handelt nach seinen Mustern - "seinem Drehbuch".
Völlig Erwachte haben dauerhaft das Leiden durchbrochen und Nirwana erlangt.