Hallo,
zu wenig Energie zu haben (sollte das bei dir der Fall sein) führe ich im allgemeinen auf ein Phänomen zurück, das unter uns Menschen weit verbreitet ist - so eine Art "Zivilisationskrankheit". Hat in der Literatur unterschiedliche Namen bekommen - ich nenne das mal "innerer Dialog" (nach Castaneda/Don Juan Matus). Gemeint ist damit das nahezu pausenlose Nachdenken über alle möglichen Dinge die u. U. gar nicht zur momentanen Tätigkeit passen (z.B. während dem Essen an die Arbeit denken, oder ans Essen während dem Schnürsenkel zubinden etc.
). Dabei gehen Unmengen an wertvoller Energie drauf - vielleicht besonders deshalb, weil dann Denken und Handeln nicht so recht übereinstimmen. Überhaupt schlimm wird es, wenn dabei auch noch negative Emotionen wie Hass, Wut, Angst etc. ins Spiel kommen - aufbauend auf den Gedankeninhalten (Wer wir sauer auf jemanden, ohne vorher an diesen jemand gedacht zu haben?). Übrigens: Meiner Meinung nach ist es wenig sinnvoll in einen lecken Eimer Wasser zu füllen - also sich darauf zu konzentrieren viel Energie zu akquirieren, gleichzeitig aber damit verschwenderisch umzugehen.
Wenn dieses Phänomen auf dich zutrifft (bei mir ist es so, ... noch) dann schlage ich vor, dass du fürs erste besonders darauf achtest was sich so in deiner Gedankenwelt abspielt. Die Tätigkeit ist dann: Den "inneren Dialog" anhalten. Das lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren. Als Stütze kannst du dich auf deinen Körper konzentrieren, also dir deines Körpers bewusst sein - "innerer Dialog" und Selbstvergessenheit gehen oft Hand in Hand. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, dies kontinuierlich zu tun, dann probiers mal mit "Mikrozielen" (Charles Tart - On waking up). Dabei beschränkst du das "sich seiner Selbst gewahr sein" auf einen bestimmten Zeitraum und setzt dir nach erreichen des Ziels bewusst ein neues Ziel - z.B. beim Weg zur Arbeit auf die nächste Häuserecke, oder beim Geschirrabwaschen auf das nächste Geschirrstück usw..
Ich hoffe ich habe jetzt nicht daneben gegriffen und das beschriebene trifft gar nicht auf dich zu.
Du hast Probleme damit dich zu konzentrieren? Würdest du mir dieses Problem näher beschreiben? Driftest du gedanklich ab, oder sind es eher körperliche Aktivitäten (z.B. Haare raufen, Zappelphillip-Beine etc.) oder gar beides? Bei welchen Aktivitäten hast du Konzentrationsschwierigkeiten?
Liebe Grüße,
Emerald