Ein paar Dinge möchte ich aus meiner Meinung heraus trotzdem feststellen:
1. Für jeden, der in einer Gewaltsituation landet, glaubt bitte niemals dass es durch Toleranz oder mehr Liebe und Verständnis vorbei geht. Das dachten schon manche und sind hinterher auf der Intensivstation aufgewacht.
Ein langjähriges Opfer ist auch selten objektiv und realistisch den Schäden gegenüber, die es davon getragen hat, diese werden erst in der Verarbeitung sichtbar.
Diese Verharmlosung der Situation wird oft auch vom Umfeld mitgetragen.
2. Gewalt geht niemal von alleine vorbei denn dem Gewalttätigen fehlt die notwendige Selbsterkenntnis dafür, der Willen oder die geeigneten Strategien. Es macht also keinerlei Sinn ihn/sie zu bitten damit aufzuhören, denn ein Gewalttäter glaubt sich immer im Recht.
Auch dieses wird öfter als nicht vom engsten Umfeld mitgetragen.
Entweder man hat die entsprechende zwischenmenschliche Kompetenz die Gewalt zu stoppen oder man kann nur noch dauerhaft aussteigen.
3.Um Gewaltbeziehungen zu vermeiden ist es wichtig schon vor Anfang einer Beziehung gewisse Mindeststandards zu haben, die man auf gar keinen Fall aufweichen lassen darf.
4.Immer über auftretende Gewalt mit soviel wie möglich Menschen reden und nicht aus falsch verstandener Loyalität schweigen oder weil es bestimmt von alleine weggehen wird. Eine einmal gestartete Gewaltspirale geht immer steil nach unten.
1. kann man so pauschal nicht sagen. Richtiger wäre: man kann durch Toleranz, Liebe und Vertändnis einen anderen Menschen nicht "einfach so" ändern, also: Gut gemeint und gut gemacht differieren hier teilweise mächtig. Ebenso die Selbsteinschätzung.
2. kann man so pauschal auch nicht sagen. Es gibt Menschen, für die beginnt Gewalt ja bereits, wenn man sie früh morgens auf dem Gang nicht nett grüßt. Die "fühlen" sich dann schon von Gewalt überschüttet. Und andere Menschen, für die ist ein ruppiges Anschnauzen nicht weiter dramatisch, weil ja auch niemand physisch verletzt wird. Und besonders aus Situationen, die zu eskalieren drohen, kann man sehr wohl eben solche Situationen verändern. durch unterschiedliche und angemessene Vorgehensweisen.
3. Na, wer etwas eine Beziehung nennt, wo wer schon bei Konflikten vom Partner geschlagen wird, da hakt es bestimmt schon an der Grundeinstellung.
4. Soweit wie möglich rumerzählen? Das ist ganz schnell boshaftes Mobbing. Und vor allem muss man dann bereits fähig sein sich so klar auszudrücken, dass man genau weiß, was wirklich geschehen ist. Was verletzt hat, wenn es sich nicht um physische Gewalt handelt. Schon weil es so leicht ist wen ins Unrecht zu setzen. Was btw. an sich auch bereits Gewalt ist, darüber herumzutönen in der Öffentlichkeit.
Wenn eine Situation zu eskalieren droht, ist die beste Erfahrung: raus aus eben dieser Situation.
Wie man Situationen leicht eskalieren lassen kann: um Schuldeingeständnisse insistieren, weitermachen. Dann dauert es oft nicht lange und "die Teller fliegen".
Ansonsten gelten die allgemeinen Regeln für eine gelungene Kommunikation. Frei von Vorwürfen, bei sich bleiben, erzählen was man sich selbst vom Gegenüber wünscht und natürlich Achtsamkeit in den ersten Kontakten.
Wer zu "nett" rüberkommt, dem pflege ich dabei generell ein gewisses Misstrauen entgegenzubringen.Gerade solche LuL-Menschen können überaus fiese Möps sein.
LG
Any