Gesundes Selbstbild

Ich bin der Meinung, dass ein Narzissmus aus der Überbetonung spezifischer Eigenschaften eines Menschen resultiert. Wenn ein Mensch sich in seiner Identität z. B. nicht annehmen kann, dann wählt er sich unbewusst eine bestimmte Eigenschaft heraus, über die er sich selber definiert und Wert beimisst. Das können beispielsweise intellektuelle, berufliche oder auch sportliche Leistungen sein. Er ist in diese Eigenschaften verliebt, weil er sich selbst als Person nicht annehmen und achten kann. Aus seiner Sicht ist er die Intelligenz, der Sport oder die Arbeit. Das macht sein Selbst aus. Die Verliebtheit in spezielle Fähigkeiten und Talente ist umso größer, je gewaltiger der Minderwertigkeitskomplex bzw. die Selbstwertstörung ist, glaube ich.

boris becker. krankhafter narzisst.
 
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boris becker. krankhafter narzisst.

Das ist ein interessanter Aspekt. „Selbstwertgefühl“ kann sich ja durchaus auch auf vergangene Teile unsrer „Persönlichkeit“ oder körperliche Fähigkeiten beziehen, die gar nicht mehr existent sind. Becker könnte heute wohl z.B. Wimbledon eher nicht mehr gewinnen. Man kann also nicht nur von der Gegenwart, sondern auch von einstmals eingeheimsten welken Lorbeeren her sein Selbst-Bewusstsein aufplustern. :D
 
Das ist ein interessanter Aspekt. „Selbstwertgefühl“ kann sich ja durchaus auch auf vergangene Teile unsrer „Persönlichkeit“ oder körperliche Fähigkeiten beziehen, die gar nicht mehr existent sind. Becker könnte heute wohl z.B. Wimbledon eher nicht mehr gewinnen. Man kann also nicht nur von der Gegenwart, sondern auch von einstmals eingeheimsten welken Lorbeeren her sein Selbst-Bewusstsein aufplustern. :D

beihm scheint es nur um seine vergangenheit zu gehen. alles, was er mal anfing, immobilien, moderation, jetzt die schule verlief im sande. um sich nicht schlecht zu fühlen, kommt wieder 3 mal wimbledon. oder war es öfter?
 
Hm, hier scheinen nicht allzu viele zu wissen, warum sie sich selber mögen und schätzen... oder sie wissen's und wollen's mir einfach nicht verraten.^^
 
Hm, hier scheinen nicht allzu viele zu wissen, warum sie sich selber mögen und schätzen... oder sie wissen's und wollen's mir einfach nicht verraten.^^

ich liebe mich selbst, weil ich einen zuverlässigen und ehrlichen charakter habe. der wurde mir nicht anerzogen. das ist entwicklung.

und um ein gesundes selbstbild zu bekommen, braucht es auch gesunde eltern und eine gesunde erziehung. ohne all dem kann man machen was man will, man wird nie wissen, was man an sich mag.
 
und um ein gesundes selbstbild zu bekommen, braucht es auch gesunde eltern und eine gesunde erziehung. ohne all dem kann man machen was man will, man wird nie wissen, was man an sich mag.

Vermutlich ist es so. Das gesunde Selbstbild wird nicht rational begründet, sondern speist sich aus den positiven "Objektbeziehungen" mit den verinnerlichten Elternfiguren auf unbewusster Ebene.
 
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Doch was hilft diesen Menschen wirklich? Das eigene Denken, die gedankliche Bewertung, die Selbsteinstellung steht gewiss am Anfang allen Handelns. Aber um falsche Denkschemata zu korrigieren, bedarf es doch rationaler Argumente und neuer Ansätze, oder nicht?

Gute Nacht.^^
Im Sinne von Erziehung und Pädagogik Ja. Da bedarf es neuer rationaler Argumente und neuer Ansätze. Aber beide Disziplinen sind sich mit der humanistischen Psychologie einig, daß diese Impulse aus dem Menschen selber heraus kommen müssen. Anders, wenn er krank ist, dann muß man ihm diese Impulse vermitteln. Das wäre dann aber Therapie und darum geht es hier ja nicht primär, oder?

Denkschemata sind ja nicht die Wurzel, sondern die Erscheinung von Erfahrungen. Sie bilden sich als Muster, Denkmuster. Aber die Grundlage dieser Denkmuster ist das tiefergelegene Gefühl. Und gerade dieses ist eben auch als Muster geprägt, so daß der Mensch seine unbewußten Denk- und auch Verhaltensweisen entwickelt.

Die Idee, Denkmuster zu ändern und dadurch neue Verhaltensweisen zu entwickeln, ist alt und seit jeher umstritten. Es ist meist die jüngere Generation gegen die ältere Generation, die gegen die vermittelten Gefühls- und damit auch Gedankenmuster rebelliert und "eigene Welten" entwickeln will. Das ist natürlich auch gut so und richtig. Aber ob wir grundsätzlich sagen können: der Mensch muß so und so sein, z.B. gesund - das ist aus humanistischer Betrachtung nicht haltbar. Der Mensch hat ein Recht auf jedwedes Verhalten, solange die Lebensbedingungen nicht dazu geeignet sind, ein wirklich förderliches Lebensverhalten zu gestatten. Und zwar für alle. Bis dahin muß in einer Zivilisation jede Form von Krankheit zunächst einmal erlaubt sein. Und den Menschen gestattet. (nach homöopathischem Weltbild ist sogar der Mensch seine Krankheit(en) selber, so daß eine Homöostase erreicht werden kann, aber niemals Gesundheit im herkömmlichen Sinne.)

Die Idee, zu wissen, wie also jemand anderes ticken sollte oder auch daß ein Selbstbild gesund sein sollte oder könnte, ist grundsätzlich zu hinterfragen. (Bitte nimm es nicht als persönlichen Angriff, ich hoffe ich drücke mich verständlich aus.)


Ansonsten finde ich wichtig, daß ein gesundes Selbstbild von Fremdbildern geprägt ist und aus ihnen entsteht. Es ist das Feedback aus der Umgebung, das unsere Schau auf uns selbst und unsere Bedeutung und unsere Eigenschaften erst ermöglicht.


Ein nahe am Selbstbild gelegenes Wort, das mir noch einfällt, ist das Ich-Empfinden. Das Empfinden kann auch als Bild entstehen, so daß man das Ich-Bild mit dem Selbst-Bild oft verwoben sieht. Daher ist die Fremdeinschätzung so unerläßlich.

lg
 
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