Hallo Fiat Lux
Die Geschichte von Gabis Tochter bringt es auf den Punkt: Wer alle Hoffnung fahren lässt, wird sehr oft dann doch schwanger. Persönlich sind mir mehrere Frauen bekannt, die unbedingt ein Kind wollten, sich künstlich befruchten ließen und sich nach der Geburt dieses Wunschkindes nicht mehr um Verhütung scherten. Alle bekamen danach auf natürlichem Weg noch weitere Kinder. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber so eine Art "psychischer Enstpannung" scheint förderlicher als alles andere zu sein.
Zunächst einmal finde ich dieses "ihr Frauen" bissel doof in der Formulierung. Aber gut. Ansonsten kann man sich trefflich streiten, ob dem Zyklus eine Heilkraft innewohnt und man diesen ggf. unter- oder überschätzt. Abgesehen davon, dass ich dieses Hormontheater Null Komma Null vermisse: Wo findet Weiblichkeit im Sinne des Zyklus denn heute noch statt? Gehe doch mal in deine Firma und sage im Monatstakt, dass es du die nächsten drei Tage nicht antrittst, weil du körperlich ziemlich zerlegt bist. Oder gehe zu deinen Kolleginnen und sage ihnen, dass dir die Wechseljahre schwer zu schaffen machen. Man wird dich ansehen wie eine Kuh, die Fußball spielt.
Früher war es aber auch nicht besser, nur lief die Tabuisierung anders ab. Man wurde aus bestimmten Bereichen des Alltags und des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen, gelegentlich hat man sich auch von sich aus nicht blicken lassen, weil es ziemlicher Stress war, rechtzeitig einen Ort zum Wechseln der Binden zu finden. Ich bin in einer Gegend und Zeit groß geworden, wo es ähnliches Usus war. Viele Bräuche - wie an den Tagen keine Wäsche zu waschen - hatten schon auch etwas Fürsorgliches an sich, dennoch haben sie Frauen im gebärfähigen Alter stigmatisiert. Manch gelangweilter Mensch in der Nachbarschaft hat innerlich Buch geführt, wann eine junge Frau Wäsche auf die Leine hing und wann nicht. Tampons waren da ein echter Fortschritt, auch wenn ich noch Ende der siebziger Jahre gut überlegt habe, welches Geschäft ich zum Kauf aufsuche. Mit etwas Pech war das nämlich am nächsten Tag Dorfgespräch. Meiner Ma ist so etwas tatsächlich mal passiert: In einer gerammelt vollen Dorfapotheke legte sie ein Rezept vor und der Herr Apotheker schrie quer durch den Laden: "Frau X, bringen Sie mal die Pille für Frau K.!" Vor allem deshalb bemerkenswert, weil meine Mutter zu diesem Zeitpunkt schon vier Kinder hatte.
Es ist eben angenehmer, sich so eine Creme ins Gesicht zu schmieren als die Nacht mit gehacktem Fleisch oder gehackter Plazenta auf dem Gesicht zu verbringen. War Usus, ist also nichts wirklich Neues bis auf die Darreichungsform.
Wie dem auch sei: Wirklichen Respekt vor dem weiblichen Zyklus und der Fähigkeit, Kinder zu gebären, gab es selten. Wenn ich mir heutige Ratschläge und Tipps für - oder besser gegen - Schwangere ansehe, dann bekomme ich den Eindruck, Frau wird nur noch als Mittel zum Zweck betrachtet: Sie soll gefälligst zum Wohl des Kindes dieses und jenes unterlassen und sich selbst und ihre Bedürfnisse während der Schwangerschaft und Stillzeit ganz nach hinten stellen: Die Frau als Brutkasten. Gleichzeitig wird aber nach wie vor subtil vermittelt, dass nur eine Frau mit Kind eine vollwertige Frau sei.
Weil das alles so gaga ist, ist es heutzutage nicht leicht - auch das zeigt Gabis Beispiel - Auslösungen für Schwangerschaften und Geburt in einem Horoskop zu finden und richtig zuzuordnen: Körperliche Hindernisse werden durch Hormongaben, das Skalpell, den Laser oder die Petrischale überwunden, das Zeitfenster, in dem Schwangerschaften physiologisch möglich sind, wird dadurch immer größer.
Aber vielleicht taucht je demnächst ein Kinderwunscherfüllungs-Asteroid auf, der uns Aussagen leichter macht.
Schöne Grüße
Rita
Aber Gaby0405 liefert mir z.Teil auch die unausgesprochenen Gedanken. Denn ich gestehe es hier, ich bin persönlich gegen eine "Künstliche Befruchtung".
Die Geschichte von Gabis Tochter bringt es auf den Punkt: Wer alle Hoffnung fahren lässt, wird sehr oft dann doch schwanger. Persönlich sind mir mehrere Frauen bekannt, die unbedingt ein Kind wollten, sich künstlich befruchten ließen und sich nach der Geburt dieses Wunschkindes nicht mehr um Verhütung scherten. Alle bekamen danach auf natürlichem Weg noch weitere Kinder. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber so eine Art "psychischer Enstpannung" scheint förderlicher als alles andere zu sein.
Weil ich bin der festen Ueberzeugung, dass ihr Frauen nicht per Zufall eine Periode habt. Zudem spielt da wohl auch der Mondzyklus hinein. Ich meine auch die Heilkräfte gerade der Periode werden in der heutigen Zeit von euch Frauen wohl auch unterschätzt.
Zunächst einmal finde ich dieses "ihr Frauen" bissel doof in der Formulierung. Aber gut. Ansonsten kann man sich trefflich streiten, ob dem Zyklus eine Heilkraft innewohnt und man diesen ggf. unter- oder überschätzt. Abgesehen davon, dass ich dieses Hormontheater Null Komma Null vermisse: Wo findet Weiblichkeit im Sinne des Zyklus denn heute noch statt? Gehe doch mal in deine Firma und sage im Monatstakt, dass es du die nächsten drei Tage nicht antrittst, weil du körperlich ziemlich zerlegt bist. Oder gehe zu deinen Kolleginnen und sage ihnen, dass dir die Wechseljahre schwer zu schaffen machen. Man wird dich ansehen wie eine Kuh, die Fußball spielt.
Früher war es aber auch nicht besser, nur lief die Tabuisierung anders ab. Man wurde aus bestimmten Bereichen des Alltags und des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen, gelegentlich hat man sich auch von sich aus nicht blicken lassen, weil es ziemlicher Stress war, rechtzeitig einen Ort zum Wechseln der Binden zu finden. Ich bin in einer Gegend und Zeit groß geworden, wo es ähnliches Usus war. Viele Bräuche - wie an den Tagen keine Wäsche zu waschen - hatten schon auch etwas Fürsorgliches an sich, dennoch haben sie Frauen im gebärfähigen Alter stigmatisiert. Manch gelangweilter Mensch in der Nachbarschaft hat innerlich Buch geführt, wann eine junge Frau Wäsche auf die Leine hing und wann nicht. Tampons waren da ein echter Fortschritt, auch wenn ich noch Ende der siebziger Jahre gut überlegt habe, welches Geschäft ich zum Kauf aufsuche. Mit etwas Pech war das nämlich am nächsten Tag Dorfgespräch. Meiner Ma ist so etwas tatsächlich mal passiert: In einer gerammelt vollen Dorfapotheke legte sie ein Rezept vor und der Herr Apotheker schrie quer durch den Laden: "Frau X, bringen Sie mal die Pille für Frau K.!" Vor allem deshalb bemerkenswert, weil meine Mutter zu diesem Zeitpunkt schon vier Kinder hatte.
Denn warum hat es in vielen Kosmetikprodukten Anteile der Planzeta etc.? (Was ich auch nicht unbedingt so toll finde.... aber das ist ein anderes Thema). Das ist ein weiterer unausgesprochener Gedanke von mir.
Es ist eben angenehmer, sich so eine Creme ins Gesicht zu schmieren als die Nacht mit gehacktem Fleisch oder gehackter Plazenta auf dem Gesicht zu verbringen. War Usus, ist also nichts wirklich Neues bis auf die Darreichungsform.
Wie dem auch sei: Wirklichen Respekt vor dem weiblichen Zyklus und der Fähigkeit, Kinder zu gebären, gab es selten. Wenn ich mir heutige Ratschläge und Tipps für - oder besser gegen - Schwangere ansehe, dann bekomme ich den Eindruck, Frau wird nur noch als Mittel zum Zweck betrachtet: Sie soll gefälligst zum Wohl des Kindes dieses und jenes unterlassen und sich selbst und ihre Bedürfnisse während der Schwangerschaft und Stillzeit ganz nach hinten stellen: Die Frau als Brutkasten. Gleichzeitig wird aber nach wie vor subtil vermittelt, dass nur eine Frau mit Kind eine vollwertige Frau sei.
Weil das alles so gaga ist, ist es heutzutage nicht leicht - auch das zeigt Gabis Beispiel - Auslösungen für Schwangerschaften und Geburt in einem Horoskop zu finden und richtig zuzuordnen: Körperliche Hindernisse werden durch Hormongaben, das Skalpell, den Laser oder die Petrischale überwunden, das Zeitfenster, in dem Schwangerschaften physiologisch möglich sind, wird dadurch immer größer.
Aber vielleicht taucht je demnächst ein Kinderwunscherfüllungs-Asteroid auf, der uns Aussagen leichter macht.
Schöne Grüße
Rita