Wut ist nur die eine Seite der Medaille, denk ich.
über das Fehlverhalten der Eltern ist man einerseits wütend,
und andererseits ist da aber auch Traurigkeit, weil man seine
Eltern ja gebraucht hätte - aber eben ganz anders als sie waren.
ist gar nicht lange her, ich glaub in nem Artikel über narzisstische
Eltern wars, da stand sehr deutlich und klar formuliert, daß gerade
die Tochter vieles von ihrem Vater braucht, um ein gutes Selbstwert-
gefühl und überhaupt ein gutes Eigengefühl für sich zu entwickeln.
seine Anerkennung, seine Bewunderung gar, seine Unterstützung
im positivsten Sinne, also nicht Gängelung oder sowas blödes....
ich kann das nicht so gut wiedergeben, jedenfalls stand das dort
mit der größten Selbstverständlichkeit, und da hab ich losgeheult,
weil ich all das von meinem Vater nicht bekommen habe. was das
alles nach sich gezogen hat ist irre. mit bischen im Wald rumbrüllen
isses meiner Meinung nach nicht getan. so simpel ist Mensch nicht.
also es ist nicht nur "das will ich nicht!", sondern da ist auch ein
"das brauch ich!". beide Seiten sind anzuschauen. und wenn man
erkannt hat, daß man einen schlechten Start hatte und all die Jahre
mit Mangel klarkommen mußte, kann man dann gucken, wie man es
nun und fortan für sich gut machen kann, daß es einem besser geht.
du willst nicht nur Distanz. du willst auch Nähe.
aber eben richtig dosiert und von dir entschieden.