Wenn ich dich richtig verstanden habe dann bekomme ich wenn ich diese legung mache (legung 9x4, gleiche Karten) einen neuen Blickwinkel auf meine Situation ( anderes Fenster) ist das so korrekt??
Ja, das ist korrekt.
Aber macht es dann eigentlich Sinn wenn ich dann die 8x4+4 daraus mache?
Zwingend ist das ja nicht, sondern lediglich eine Hilfsmaßnahme, weil Dir in dem von Dir gebildeten Fall der aus dem Kartenblatt herausschauenden Dame ja die vor dieser liegenden Karten fehlten.
Und da sich durch das Umlegen von 9x4 auf 8x4+4 ja nicht die Reihenfolge der von Dir gezogenen und aufeinander folgenden Karten verändert, bleibt es von der Zieh-Reihenfolge der Karten her das identische Kartenblatt, welches dann jedoch noch einmal zusätzlich einen anderen Blickwinkel ermöglicht, also ein zusätzliches MEHR, was noch weitergehendere Informationen liefern kann, welche Dir bei nur einer Auslageart möglicherweise so nicht aufgefallen wären.
Ob Du die 9x4 oder die 8x4+4-Legung bevorzugst, bleibt vollkommen Dir selbst überlassen.
Jede Form dieser beiden Auslagen hat ihre Vorteile und teilweise auch ihre Nachteile, weshalb ich eben - wie schon geschrieben - immer
beide Auslegevarianten berücksichtige.
Viele Kartenleger, die die 9x4-Legung bevorzugen, sehen es vielfach auch als einen Vorteil an, dass sie in diesem "kompakten Kartenblock" auch ohne Probleme die Deutungstechniken des Spiegelns und Korrespondierens anwenden können.
01 02 03 04 05 06 07 08 09
10 11 12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 31 32 33 34 35 36
Im vorstehenden Kartenblock spiegelt z. B. die Karte 01 in der Waagerechten auf die Karte 09 und in der Senkrechten auf die Karte 28 und korrespondiert die Karte 01 diagonal mit der Karte 36.
Oder die Karte 12 spiegelt waagerecht mit der Karte 16 und senkrecht mit der Karte 21 und korrespondiert die Karte 12 diagonal mit der Karte 25.
Es spiegeln und korrespondieren also jeweils die 1. mit der 4. Kartenreihe und die 2. mit der 3. Kartenreihe.
Dieses problemlose Spiegeln und Korrespondieren bei der 9x4-Legung sehen viele Kartenleger demgegenüber in der 8x4+4-Legung durch die unteren, ausgegliederten 4 Karten als erschwert an.
01 02 03 04 05 06 07 08
09 10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31 32
00 00
33 34 35 36
Keine Probleme bereitet zwar auch bei dieser Legevariante das Spiegeln und Korrespondieren der jeweils 1. mit der 4. Kartenreihe und der 2. mit der 3. Kartenreihe.
Höchst unterschiedliche Auffassungen herrschen jedoch in Bezug auf die ausgegliederte 5. Kartenreihe.
Da dieser 5. Kartenreihe auch keine vergleichbare Diagonale gegenüberliegt, schließen viele Kartenleger z. B. eine Korrespondenzmöglichkeit bezüglich der letzten ausgegliederten 4 Karten Nrn. 33 bis 36 aus, wodurch diesen im Ergebnis dann nicht selten auch weniger Bezugsverbindungen zu anderen Karten zukommen, diese sich also in einer vergleichsweise geringeren Anzahl kombinieren lassen.
Nicht wenige Kartendeuter empfinden dies als eine Art Einbuße an Deutungsinformationen, insbesondere dann, wenn eine der Hauptpersonenkarten unter den letzten 4 Karten in der 5. Kartenreihe liegt.
Noch komplizierter wird es beim Spiegeln der Karten in der 5. Kartenreihe.
Einige Kartendeuter spiegeln die ausgegliederten 4 Karten überhaupt nicht, andere wiederum spiegeln die 33. und die 34. Karte miteinander und die 35. und die 36. Karte miteinander, wieder andere Kartenleger spiegeln die 33. Karte mit der 36. Karte und die 34. Karte mit der 35. Karte. Und daneben gibt es noch wieder andere Kartendeuter, die die 5. Kartenreihe sogar gleich zweimal hochspiegeln, und zwar in einem ersten Schritt hoch von der 5. Kartenreihe auf die 4. Kartenreihe und von dort noch weiter auf die 1. Kartenreihe.
Die vorstehend genannten Schwierigkeiten beim Spiegeln und Korrespondieren im Hinblick auf die ausgegliederten letzten 4 Karten in der 5. Kartenreihe ersparen sich demgegenüber diejenigen Kartenleger, die sich stattdessen für die Variante der 9x4-Legung entscheiden.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Legevarianten besteht auch noch darin, dass bei der 9x4-Legung z. B. die einzelnen Diagonalen lediglich 2 bis maximal 4 Karten umfassen können.
Demgegenüber können aufgrund der zusätzlichen 5. Kartenreihe bei der 8x4+4-Legung die einzelnen Diagonalen bis maximal 5 Karten, also jeweils 1 Karte mehr umfassen.
Nach Auffassung einiger Kartendeuter erschweren die sich durch die 5. Kartenreihe teilweise verlängernden Diagonalen jedoch zugleich auch die entsprechende Kombinationsdeutung.
Kürzere Diagonalen aus weniger Karten lassen sich eben nicht selten einfacher deuten als längere Diagonalen mit mehr Karten.