Feuerhinrichtung

AngelikaM

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26. Dezember 2008
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Hallo,

wir Frauen haben es ja heutzutage hinsichtlich der Feuerhinrichtung richtig gut, dass es diese und andere Bestrafungen sowie damalige Schwierigkeiten nicht mehr gibt. Es gab sie früher auch bei Männern, doch wir Frauen wurden in der Überzahl bei lebendigem Leibe verbrannt. Ich habe mich durch Bücher informiert und mein Sohn hatte das Thema auch mal in der Schule gehabt. Außerdem die Sendungen auf den Dokumentationsfernsehsendern. Der Grund für die Feuerhinrichtung waren Hexerei oder allgemeine Bestrafungen. Traurigerweise wurden auch schon Mädchen ab 14 Jahren bei lebendigem Leibe verbrannt. Zum Teil alleine oder (hintereinander) mit ihrer Mutter. Vor der Hinrichtung gab es ja einen langwierigen, oft kompliziert verstrickten Prozess. Auch wenn wir Frauen damals den vorgeworfenen "Taten" abgeschworen haben oder sie "zugaben", wurde man verbrannt. Da gab es dann die verschiedensten Feuerhinrichtungen. Daher würde ich gerne ein paar Fragen stellen bzw. nach eurer Meinung fragen. Die Links zeigen euch Bilder, damit ihr wisst, was ich meine.


Dieses Bild zeigt eine "normale" Feuerhinrichtung, wo die Hexen in ihren Kleidern gehüllt verbrannt wurden:
http://www.haga-page.de/Bildmaterial/brenn.jpg

Jedoch sind die Frauen eigenartigerweise auf dem nächsten Bild ganz unbekleidet und auf langen Stielen befestigt:
http://www.haga-page.de/Bildmaterial/unbek-verbrenn1.jpg

1.) Kann es sein, dass es eine zusätzliche Strafe sein sollte, wenn die Verurteilten ganz nackig (auch Achselhaare und Schamhaare sind entfernt) auf langen, hohen Stangen fest verzurrt vom Gefängnis zum Marktplatz (Hinrichtungsort) getragen und dort vor der Verbrennung aufgestellt wurden, um sie zusätzlich zu demütigen?

2.) Stimmt es, dass die verurteilten Frauen sich vor der Hinrichtung noch eine gewisse Weile mit ihren Familienangehörigen unterhalten durften, wenn sie warten mussten, da mehrere Personen hingerichtet wurden?

3.) Kann es sein, dass es eine zusätzliche Strafe sein sollte, wenn die Verurteilte der anderen "Hexe" oder ihrer Tochter zusehen und zuhören musste, wie sie vor ihr verbrannt wurden?

4.) Die Verurteilten wurden "nur" mit dem Rücken in das Feuer hineingehängt (laut dem letzten Bild).
Kann es sein, dass so die Hinrichtung zur Strafe noch länger dauern sollte?
Wie viele Minuten dauerte es ungefähr, bis die Verurteilte von ihren Leiden erlöst wurde (z. B. Geschichtsaufzeichnungen)?

5.) Stimmt es, dass damals die Angehörigen ihren verurteilten Familienmitgliedern den Scheiterhaufen zubereiten durften, damit Verbrennung nicht so lange dauerte, und sie bei deren Hinrichtung auch zusehen durften?


Ich finde, dass wir Frauen heute wirklich sehr froh sein können, dass wir nicht mehr in so einer Zeit leben.

Liebe Grüße,

Angelika
 
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Hallo,

wir Frauen haben es ja heutzutage hinsichtlich der Feuerhinrichtung richtig gut, dass es diese und andere Bestrafungen sowie damalige Schwierigkeiten nicht mehr gibt. Es gab sie früher auch bei Männern, doch wir Frauen wurden in der Überzahl bei lebendigem Leibe verbrannt. Ich habe mich durch Bücher informiert und mein Sohn hatte das Thema auch mal in der Schule gehabt.

*einklink*
Hy, ganz kurz mal dazu:
Die Geschichte der Kirche und der Inquisition, welche du da ansprichst, ist zweifelsohne eine grausame und verquere dazu.
Lies den Hexenhammer dazu.
Auch ein Studium der Bibel ist zu empfehelen, in welcher bereits recht früh von Hexen, bzw. Zauberinnen gesprochen wird.
Das Warum Frauen in der Mehrzahl verbrannt wurden, hängt auch mit der gesellschaftlichen Rolle zusammen. Frauen waren nichts wert, trugen die erbsünde mit sich rum und hatten nur vor die armen Männer am laufenden Band zu verführen.
So haben das auch Priester und andere Würdenträger der Kirche gesehen und ab dem Zeitpunktan, da Priester keine frauen mehr haben durften kam die Gier hinzu, Voyeurismus und andere "tolle" Sachen, die dazu beitrugen, das Frauen eine Menge von Qualen zu erdulden hatten.
Die Geschichte der Inquisition ist eine Geschichte von Gewalt, Gier, Sex und Leidenschaft. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ausserdem war es recht praktisch für jedes Unglück einen schuldigen zu finden. Reihenweise wurde denunziert und angeschwärzt. Auch frauen klagten andere Frauen und Männer an, und das nicht zu knapp.
Warum? Weil es irgendwann zu einer Hysterie kam. Jeder konnte verdächtigt werden, mittels schwarzer Künste den nachbarn oder eben die eigene Familie verhext zu haben.
Davon mal abgesehen finde ich, dass die Schulen dieses Thema nur oberflächlich ankratzen.

1.) Kann es sein, dass es eine zusätzliche Strafe sein sollte, wenn die Verurteilten ganz nackig (auch Achselhaare und Schamhaare sind entfernt) auf langen, hohen Stangen fest verzurrt vom Gefängnis zum Marktplatz (Hinrichtungsort) getragen und dort vor der Verbrennung aufgestellt wurden, um sie zusätzlich zu demütigen?

Das Scheren wurde gemacht um Hexenmale zu finden, meist Muttermale oder Warzen, die man sehen konnte, aber eben oft auch stellen, in die man Nadeln stach, um zu schauen, ob derjenige blutete. Wenn kein Blut floss, wars eine hexe. Wenn Blut kam, wurde woanders hingestochen um nachzusehen, ob da nicht doch noch mal irgendwo eine stelle war, an der kein Blut austrat. Auch gab es die berühmte Nadelprobe mit einer versenkbaren Nadel im Griff. Und dann fliesst auch kein Blut.
Die Frauen und Männer, welche der Hexerei "überführt" wurden, wurden nicht mehr als Personen angesehen, sondern waren Ketzer, anders ausgedrückt, keine Menschen im sinne der Bibel, eben Gottlose. Da muss man keine Rücksicht auf schamgefühle nehmen. Das hat dann nichts mit demütigen zu tun, weil es ja Gottlose waren. Also Unpersonen, die haben doch keine Scham.

2.) Stimmt es, dass die verurteilten Frauen sich vor der Hinrichtung noch eine gewisse Weile mit ihren Familienangehörigen unterhalten durften, wenn sie warten mussten, da mehrere Personen hingerichtet wurden?

Seltener, meines Wissens.

3.) Kann es sein, dass es eine zusätzliche Strafe sein sollte, wenn die Verurteilte der anderen "Hexe" oder ihrer Tochter zusehen und zuhören musste, wie sie vor ihr verbrannt wurden?

Haben Gottlose denn Gefühle? Versezt dich in die seltsame Denkweise der Obrigkeit. Es sind nur Hexen, von Grund auf Schlecht und durchtrieben. Haben die sowas wie Mutterliebe?

4.) Die Verurteilten wurden "nur" mit dem Rücken in das Feuer hineingehängt (laut dem letzten Bild).
Kann es sein, dass so die Hinrichtung zur Strafe noch länger dauern sollte?
Wie viele Minuten dauerte es ungefähr, bis die Verurteilte von ihren Leiden erlöst wurde (z. B. Geschichtsaufzeichnungen)?

Manch einem wurde auch die besondere Gnade gewährt, vor dem verbrennen stranguliert zu werden. Ehe der ganze Korper brennt, kann es passieren, das der Verurteilte an dem Qualm erstickte, man hat auf alle fälle festgestellt, dass das Gehirn die größten Schmerzen mittels der eigenen Endorphine und anderen Stoffen "unterdrücken" kann. Manch einer mag vlt. auch ob des stresses einen Herzinfarkt erlitten haben.
Allerdings bin ich mir sicher, dass man dazu im Netz sicher noch Lektüre finden kann.

5.) Stimmt es, dass damals die Angehörigen ihren verurteilten Familienmitgliedern den Scheiterhaufen zubereiten durften, damit Verbrennung nicht so lange dauerte, und sie bei deren Hinrichtung auch zusehen durften?

Davon weiss ich nichts, wer hat denn diese These aufgestellt?

Bevor du in Lobhudelei und Danksagung auf die Frauenbewegung ausbrichst:
Es gibt immer noch die Inquisition. Es gibt auch immer noch den Glauben, dass Frauen schlecht sind.
Zugegebenermassen nicht mehr so schlimm in Europa, aber wohl noch in anderen Ländern, wie z.B. Afrika.

Nachdenkliche Grüße
Leprachaunees
 
Leider ist die Barbarei gegen Frauen noch immer nicht zuende. In Pakistan werden Frauen von ihren Männern mit Benzin übergossen und angezündet, wenn sie nicht so wollen wie er will. Und die Beschneidungen in vielen Ländern...
Das "finstere Mittelalter" geht weiter, tagtäglich...
 
Hallo AngelikaM

Was die Hinrichtung mittels Scheiterhaufen angeht, so ga es mehrere Methoden.

Zum Beispiel die in Filmen gerne dargestellte mit dem Holzstapel auf dem die Angeklagte an einem Pfahl gefesselt wurde.

Desweiteren aber auch zum Beispiel die im Kölner Raum gerne genutzte Art eines um den Pfahl herumgeschichteten Strohhaufens, Der einer kleine Hütte ähnelte.

Währen in Frankreich eine Art bevorzugt wurde, wo die Verurteilte in knieender Haltun an einen Pfahl gefesselt wurde. Danach wurde dann das Holz bin in Hüfthöhe herumgestapelt.

Was deine Bilder angeht, so handelt es sich um frühes "Bildzeitungniveau".
Diese Bilder sollten nur die Sensationslust damals befriedigen.

Das Gefangene nackt hingerichtet wurden wäre mir neu.
Normaler weise wurden Ihnen die Haare geschoren und Sie traten ihren letzten Gang in einem einfachem Büßergewand an.
 
Hexenverbrennungen gab´s auch bei anderen Völkern, z.B. bei den indianern.
In Indien wurden Witwen verbrannt, erst die Briten haben es per Gesetz verboten, wurde und wird aber auch noch heute praktiziert.
Wenn auf Hawaii ein Vulkan ausbracht, wurde der Feuergöttin eine Jungfrau geopfert, man warf sie in die glühende Lava und hoffte, daß die Göttin damit besänftigt werden konnte.
Im Übrigen wurden bei der christlichen Hexenverfolgung in protestantischen Gebieten weitaus mehr Hexen verbrannt als in katholischen.

Sage
 
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Hexenverbrennungen gab´s auch bei anderen Völkern, z.B. bei den indianern.
In Indien wurden Witwen verbrannt, erst die Briten haben es per Gesetz verboten, wurde und wird aber auch noch heute praktiziert.
Wenn auf Hawaii ein Vulkan ausbracht, wurde der Feuergöttin eine Jungfrau geopfert, man warf sie in die glühende Lava und hoffte, daß die Göttin damit besänftigt werden konnte.
Im Übrigen wurden bei der christlichen Hexenverfolgung in protestantischen Gebieten weitaus mehr Hexen verbrannt als in katholischen.

Sage

da muß ich dir recht geben. manche protestantisch gefärbte christliche gruppen würden das heute noch gern tun, denke ich.. der hexennwahn in usa tobte, als er inb europa schon vorbei war..
alles liebe
thomas
 
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